Nun hat es auch den bekannte Entwickler Dino Cattaneo (IndiaFoxtEcho Visual Simulations) erwischt: Seine Daten wurden von dem Ransomware-Programm „Cerber“ verschlüsselt. Somit bleibt ihm derzeit nichts anderes übrig, als alle seine Projekte auf Eis zu legen. Sogenannte Ransomware („Erpressertrojaner“) erfreut sich großer Beliebtheit bei Cyberkriminellen – hier verschlüsseln die Straftäter beziehungsweise der Trojaner die Daten des betroffenen Rechners und fordern ein Lösegeld für die Entschlüsselung. Zugriff auf die Daten hat das Opfer dann nicht mehr. Selbst ein Special-Agent des US-amerikanischen FBI merkte an, dass Ransomware oft so gut sei, dass man den Opfern meist empfehle, einfach das Lösegeld zu zahlen.
Cyberkriminalität auf dem Vormarsch
Die digitale Kriminalität wird in unserer vernetzten Welt zu einem immer größeren Problem – kein Wunder also, dass der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, einen Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Cyberkriminalität setzen möchte. Das Team von Malwarebytes hat „Cerber“ bereits analysiert und kommt zu dem Schluss, dass es sich um eine neue, aber sehr leistungsfähige Schadsoftware handelt. Vorliegend hätten die -ganz offensichtlich sehr erfahrenen – Programmierer auch kleine Details beachtet. Malwarebytes geht davon aus, dass „Cerber“ in Zukunft populärer werden könnte; die Schadsoftware soll aus russischen Internetforen in Kriminelle verkauft werden. Ransomware ist ein profitables Geschäft: Von April 2014 bis Juni 2015 sollen Kriminelle mit dem Trojaner „Cryptowall“ insgesamt 18 Millionen US-Dollar an Lösegeld erpresst haben.
Dino Cattaneo bleibt in der Zwischenzeit nichts anderes übrig, als abzuwarten – bezahlen möchte er das Lösegeld nicht. Vorliegend wurden alle seine Daten, selbst die Backups, verschlüsselt, wie er auf Facebook schreibt. Somit hat er keinen Zugriff mehr auf die Source-Files seines Eurofighter-Projekts und des F-35 Updates (Wir berichteten). Eine Möglichkeit, die Verschlüsselung zu knacken, besteht derzeit nicht.
Vorbeugung gegen Ransomware-Angriffe
Doch wie kann man sich gegen Ransomware und andere Schadsoftware aus dem Internet schützen? Das FBI gibt einige wichtige Tipps, die auf jeden Fall beachtet werden sollten:
- Antivirus-Software stets aktuell halten und niemals deaktivieren
- Updates für Betriebssysteme und Drittprogramme (z.B. Java, Flash Player) sofort ausführen
- Augen auf bei verdächtigen Emails: Niemals auf verdächtige Links klicken und keine Anhänge öffnen
- regelmäßig Daten-Backups erstellen und getrennt vom PC aufbewahren
Bisher immerhin 1 Kommentar. Besser als nichts.
Das ist eine böse Sache… Zeit mal über eine eigene Backup-Strategie nachzudenken.