Prepar3D v2 ist in aller Munde und wird von vielen aus der Szene bereits als FSX-Nachfolger gehandelt. Der Umstieg scheint – um das in der Politik verhasste Wort in den Mund zu nehmen – alternativlos. Fast alle FSX Add-Ons funktionieren auch in Prepar3D, dazu kommen die bessere Grafik sowie die höhere Stabilität. Doch bei all diesen Vorteilen sollte der Simulator auch kritisch beäugt werden: Er könnte uns in eine gefährliche Sackgasse bugsieren, aus der kein Weg mehr heraus führt.
In dieser Magazinserie zum Thema Prepar3D wollen wir den FSX-Nachfolger von Lockheed Martin einmal von der anderen, kritischen Seite betrachten. Tatsächlich gibt es viele Gründe, die für Prepar3D sprechen. Es darf aber nicht vergessen werden, dass dieser Flugsimulator wohl eher nicht der lang ersehnte Heilbringer sein wird. Warum dies so ist und was gegen Prepar3D als Simulator der Zukunft spricht, beleuchten wir in diesem Artikel.
1. Wir sind nicht die Zielgruppe
Lockheed Martin zählt zu den größten Rüstungskonzernen der Welt. Wer denkt, Prepar3D v2 werde besonders im Hinblick auf die Flusi-Szene entwickelt, der irrt. Zwar kooperieren die Entwickler offensichtlich mit bekannten Größen aus der Szene, darunter Orbx, Milviz, Wilco und A2A, aber wohl kaum, weil ihnen die Community so am Herzen liegt. All diese Designer, von denen wir schon seit Jahren Add-Ons kaufen, haben sehr viel Erfahrung und machen Prepar3D v2 als Plattform attraktiver, denn sie verbessern die virtuelle Landschaft und erstellen neue Flugzeuge. Lockheed Martin profitiert also enorm von den Kenntnissen der „Third Party Designer“.
Doch die Zielgruppe sind nicht wir. Die Zielgruppe eines Rüstungskonzerns sind Regierungen, das Militär, vielleicht auch andere große Unternehmen wie Fluglinien. Eventuell sogar kleinere professionelle Nutzer, die Flugsimulatoren betreiben. Fakt ist: Prepar3D ist nicht zum Zeitvertreib von Drehstuhlpiloten gedacht, sondern zum Training, zur Ausbildung, worauf auf der Website von LM auch ziemlich deutlich hingewiesen wird.
Diese Großkunden können Summen zahlen, die wir uns nur schwer vorstellen können. Und eben diese Kunden haben das Ruder in der Hand, sie entscheiden, welche Musik gespielt wird. Ob Lockheed Martin da auf eine verschwindend kleine und bei weitem nicht so finanzstarke FS Community hören und deren Anregungen umsetzen wird, wenn es nicht gleichzeitig einem „höheren Zweck“, also der Software-Verbesserung im Sinne der professionellen Kunden, dient? Wohl kaum.
Darüber hinaus – und das sollte uns wirklich ernsthaft Sorgen machen – stand Prepar3D offensichtlich bereits einmal kurz vor dem Aus. Dies haben wir von einem angesehenen Designer erfahren, welcher diese Information als „belegt“ bezeichnet. Ob nur die Entwicklung eingestellt worden wäre, oder der Verkauf, oder ob das Programm dann auf unseren Rechnern nicht mehr gestartet wäre, ist allerdings ebenso wenig bekannt wie der Zeitpunkt dieses Ereignisses. Was hätten da wohl die Flusianer gesagt, die für teures Geld beispielsweise die PMDG Boeing 777 oder A2A Produkte extra für Prepar3D gekauft haben?
2. Wir dürfen Prepar3D eigentlich nicht nutzen
Da Lockheed Martin die Microsoft ESP Lizenz, also die professionelle FSX-Version für Trainingszwecke, gekauft und auf Basis dieser Prepar3D entwickelt hat, verbietet der Endbenutzer-Lizenzvertrag (End User License Agreement, EULA) von P3D ausdrücklich die Nutzung der Software zur persönlichen Unterhaltungszwecken des Verbrauchers (Personal Consumer Entertainment).
Dieses „kleine Lizenzproblem“ interessiert aber reichlich wenige Mitglieder in der Szene. Von den meisten wird einfach die günstige Prepar3D Academic Version für rund 60 US-Dollar gekauft – diese ist aber nur für Schüler und Studenten gedacht und darf nicht von virtuellen Piloten mit abgeschlossener Ausbildung bzw. abgeschlossenem Studium verwendet werden. „K-12 Students“, das sind Schüler bis zum 12. Schuljahr (vergleichbar mit der deutschen Schullaufbahn bis zum Abitur) dürfen diese Lizenz nutzen. Dazu kommen noch „undergraduate students“, also Studenten, die ihren Abschluss noch nicht erreicht haben.
Alle anderen müssten eigentlich die $200 teure Professional License erwerben. Dies würde vielleicht sogar im Einklang mit der EULA erfolgen, denn zur „Simulation“ darf Prepar3D genutzt werden. Aber an alle Prepar3D-Besitzer: Mal ganz im Ernst – Ihr nutzt die Software doch eigentlich zur Unterhaltung, nicht wahr? Flugsimulation als Hobby, das Spaß macht ist nichts anderes als „Personal Consumer Entertainment“. Die Grauzone zwischen Unterhaltung und Simulation indes spielt Lockheed Martin natürlich in die Hände – wo hört Simulation auf, wo fängt Unterhaltung an? Darüber könnten sich Anwälte sicherlich monatelang streiten.
Die Entwickler haben dies auf ihrer Internetseite sicherlich nicht ohne Grund so schwammig formuliert, denn so gibt es keine rechtlichen Probleme mit Microsoft. Der Software-Hersteller aus Redmond hat die Unterhaltungslizenz schließlich an Dovetail Games verkauft und will, dass die Lizenzbedingungen auch eingehalten werden. Prepar3D ist eine professionelle Plattform und wird das auch bleiben.
Lockheed Martin indes schert sich nicht um Lizenzverletzungen – diese werden nicht geahndet. Durch entsprechende Hinweise auf der Website scheint man sich abgesichert zu fühlen gegen Klangen von Seiten Microsoft. Hoffen wir, dass es so bleibt. Denn wenn die Prepar3D Entwickler gezwungen werden, auf Lizenzeinhaltung zu achten, würde dies sicherlich zum Problem für viele FS-Piloten werden. Wer auf Nummer sicher geht und stets alle Vorschriften einzuhalten pflegt, für den ist Prepar3D definitiv nichts. Wäre die EULA ein Gesetz, würden sich Experten über unzureichende Rechtssicherheit beschweren, soviel ist sicher.
Darüber hinaus deutet vieles darauf hin, dass Lizenzprobleme in der Zukunft sehr viel präsenter sein werden als heute. Ein erstes Anzeichen könnte sein, dass VRS bei der F/A-18E sowie dem TacPack lediglich die Academic-Version von Prepar3D unterstützt, nicht aber die Professional Version. Dabei kann nur letztere von wirklich allen FS-Piloten im Einklang mit der EULA von Prepar3D genutzt werden (Wir berichteten). Ein Widerspruch, denn hier kollidieren die EULAs von VRS und Lockheed Martin miteinander.
3. Prepar3D ist nicht im Handel erhältlich und dient als „Abstellgleis“ für FSX-Benutzer
Die Lizenzproblematik wurde weiter oben bereits hinreichend erläutert. Eng verknüpft damit ist selbstverständlich die Tatsache, dass es Prepar3D nicht als DVD im Elektronikmarkt zu kaufen gibt – und auch nie zu kaufen geben wird. Denn in der Spieleabteilung werden nun einmal Spiele zur Unterhaltung und keine Trainingssoftware verkauft. So schwindet aber die Repräsentation der Szene nach außen – doch diese ist bitter nötig.
Denn nur wenn sich die Community auch in der Öffentlichkeit zeigt, können Nachwuchs und neue Kunden angesprochen werden. Dazu zählen Veranstaltungen wie die FS Konferenz, Berichte in TV, Rundfunk, Zeitungen und Internet ebenso wie das Angebot von Add-Ons sowie Flugsimulatoren im Einzelhandel oder Online-Plattformen wie Steam.
Doch Prepar3D wird ausschließlich über die Website der Entwickler verkauft. Käufer sind nur alte FSX-Benutzer oder Neueinsteiger, welche in der sehr erfreulichen Lage waren, umfassend über die aktuelle Situation aufgeklärt zu werden – beispielsweise in Foren oder auf Veranstaltungen. Doch unsere Erfahrung von der FS Konferenz 2015 zeigt: viele gelangen erst gar nicht in die Foren und kennen Prepar3D somit auch nicht bzw. wollen sich erst umfassend darüber informieren. Das geht außerhalb des Internets und ohne die entsprechenden „Fachleute“ in den Boards aber nicht. Ein großes Problem.
Somit wird Prepar3D, so abwertend es klingen mag, zum wunderbaren „Abstellgleis“ für FSX Benutzer. Wer die Nase voll hat von Problemen und schlechter Grafik, der steigt um und genießt Stabilität, DX11, schöne Schatteneffekte sowie vieles mehr. Prepar3D ist in gewisser Weise der FSX, den wir uns schon immer gewünscht haben. Die alten Add-Ons werden einfach portiert, das spart teure Neuanschaffungen. Aber außer uns Simulanten und den professionellen Kunden erfährt keiner von Prepar3D – oder habt ihr schon einen Artikel dazu in einer Spielezeitschrift (das FS Magazin u.Ä. ausgenommen) gelesen? Ich nicht.
Erwähnt werden sollte auch, dass Prepar3D ausschließlich mit einer Kreditkarte gekauft werden kann. Klar, professionelle Abnehmer zahlen auch nicht über PayPal oder gar mit einer PaySafe-Karte. Dies wäre äußerst unseriös. Doch nicht jeder besitzt so eine Kreditkarte, besonders in Deutschland kaufen nur vergleichsweise wenige Verbraucher „auf Pump“ ein.
Frank Kuhn für flusinews.de // Bilder: CptCaptain
Soviel zu den negativen Seiten von Prepar3D v2. Der zweite Teil dieses Artikels, welcher sich mit weiteren Kritikpunkten auseinandersetzt, ist hier erscheinen.
Bisher 35 Kommentare
Sehr Informativ und äußerst lesenswert.
Fakt ist auch, dass LM mit den permanenten Änderungen gegenüber den aus dem FSX bekannten Anordnungen völlig eigene Wege geht. Die einfache Kompabilität zum FSX-System wird mehr und mehr verlassen.
Laufende Updates und Hotfixes erfordern (fast) jedes Mal entsprechende Reaktionen der Addon-Hersteller, die ihre Produkte ständig nacharbeiten müssen, damit sie wieder lauffähig werden. Wie lange sie das noch mitmachen, sei dahingestellt.
Vielleicht ist irgendwann sogar die Abwärtskompabilität nicht mehr gegeben (nicht mehr möglich).
Das macht alles sehr nachdenklich.
Den installierten FSX sollte man vielleicht doch noch nicht so schnell in der Kiste verschwinden lassen …
Guten Abend Dieter;
ein herzliches Dankeschön an dich für deinen Beitrag. Warte mal ab, bis die 64Bit Version kommt – dann dürfte die Abwärtskompatibilität bei vielen komplexen Add-Ons der Vergangenheit angehören, und zwar vollständig. Doch dazu bald mehr 😉
Es waren zehn goldene Jahre! Seit MS den FSX eingemottet hat, haben wir eine beispiellose Entwicklung von Addons gesehen, in der Luft wie zu Lande. Mit einem alle zwei Jahre statt findenden „Update“ zu einer neuen Version des Simulators wie in früheren Zeiten wäre ein solcher Fortschritt nicht möglich gewesen. Die Entwickler konnten ohne den Druck eines neuen Sims endlich ihre ganze Zeit der Innovation widmen, mit dem „toten“ FSX als Legoplatte.
Mit P3D V2.4 und FSX Steam hat dieses Zeitalter ein Ende gefunden. Jetzt haben wir: FSX, FSX Steam, P3D V1, P3D V2.4, P3d V2.5, …
LM wird den P3D in eine nur noch beschränkt oder gar nicht abwärtskompatible Richtung weiterentwickeln (siehe V 2.5) und es ist eine Frage der Zeit, bis Dovetail den FSX „anpasst“ (oder ganz einstellt, falls die Zahlen nicht mehr stimmen). Somit haben wir mindestens zwei unterschiedliche Simulatoren, zwar auf MS-ESP-Basis, aber nicht mehr ganz kompatibel zueinander. Viele Drehstuhlpiloten werden ein Upgrade nicht mehr vollziehen und mit dem „spielen“, was sie haben. Zu viel Geld und Zeit wurde inverstiert, nur um bei einem Update wieder von vorne anfangen zu müssen, wie bei einem Update von P3D V2.4 zu V2.5. Da ist die Lizenzfrage bei P3D nur nebensächlich: Klemmt P3D den „Home User“ ab, bedeutet das ein Umsteig auf eine andere Plattform für sehr viele von uns, aber ein Releasewechsel wie V2.4-V2.5 ist ebenso eine Zäsur.
Viel tragischer jedoch ist die Tatsache zu werten, dass die Addonentwickler nun zwei, drei oder mehr Versionen „unseres“ Simulators zu bedienen haben. Wie lange sie noch das tun, ist offen und es würde mich nicht überraschen, wenn die ersten Entwicklerbuden noch in diesem Jahr entweder der Bettel hischmeissen oder nur noch für einen Sim entwickeln würden. Ich will gar nicht wissen, wieviel Zeit A2A oder Orbx in die Anpassung der Installer bzw. die Anpassung ihrer Addons an die multiplen Simulatoren aufwenden, Zeit, die sie früher für die Weiterentwicklung ihrere Addons aufgewendet haben. Das heisst nun, weniger Addons, weniger Fortschritt, weniger Innvovation.
Die Zukunft bleibt spannend. In welche Richtung sie tendiert, bleibt offen. Im Regal auf dem Dachboden, ganz hinten, steht noch ein Datenträger mit dem FSX Acceleration. Dort wird er noch bleiben … 🙂
Hallo Maloney,
du nennst weitere, wichtige Punkte zur Thematik. Vielen Dank dafür. Wir müssen über Prepar3D und die Neuerungen in der Szene unbedingt diskutieren und nicht einfach nur nach dem Prinzip „Friss oder Stirb“ akzeptieren. Deshalb: Weiter so, neue Aspekte einbringen, Zweifel äußern, bitte auch und gerade in den Foren (!).
Viele Grüße
Frank
„dass es Prepar3D nicht als DVD im Elektronikmarkt zu kaufen gibt – und auch nie zu kaufen geben wird.“
Vor 5 Jahren habe ich zuletzt eine DVD gekauft, Orbx Australia, seitdem have ich alles bei Simmarket etc. gekauft, als Download. Wo ist das Problem?
„Doch Prepar3D wird ausschließlich über die Website der Entwickler verkauft.“
Na und?
Viel schlimmer ist, dass komplexe Add-Ons das 32-bit Programm leider immer öfter an seine VAS-Grenze bringt, im Klartext, die OOM-Gefahr wird immer größer. Das ist das wirkliche Problem, denn was nützen mir wunderschöne Add-Ons wie die PMDG 777, FlyTampa’s EKCH und CYYZ, wenn diese das Programm ständig an seine VAS-Grenze bringen.
Hallo Dr. Franz,
vielen Dank für deinen Kommentar. Warum es ein Problem ist, dass P3D nur über die Website der Entwickler verkauft wird, habe ich im Artikel sowie in meiner Antwort and „Pidder“ erläutert.
Die OOMs sind ein Problem, keine Frage. Aber liegt das an der Plattform Prepar3D/FSX oder an den fortschrittlichen Add-Ons, sprich: Was muss geändert werden? Meiner Ansicht nach brauchen wir einen Flugsimulator, der von der Programmierung her auf der Höhe der Zeit ist. Und einen solchen gibt es derzeit nicht, auch wenn X-Plane 10 mittlerweile vielleicht sehr nahe an dieses Ideal herankommt. Es klingt paradox, aber die Add-Ons von PMDG, FlyTampa etc. sind weiterentwickelt als der Flugsimulator, für den sie erstellt worden sind.
Liebe „Flusinews“. Eure Stärke ist, das Vorstellen von neuen AddOns. Es erspart einem die großflächige Suche.
Eure Schwäche sind die redaktionellen Beiträge, wie eben dieser hier.
Es zieht sich eine gewisse Linie durch mehrere dieser Beiträge. Man bekommt den Eindruck, da schreiben ein paar“ Anfang 20er“ von einem Thema, dass sie nicht wirklich überblicken und weiterhin aus der Perspektive eines „Schülers mit Taschengeld“ sehen.
Bitte konzentriert euch auf eure Kernkompetenz und stellt weiter vor, was wer wo neues anbietet.
Es sind in den letzten Jahren diverse Seiten wie diese „gestorben“, weil sie meinten sich thematisch „ausbreiten“ zu müssen. Es wäre Schade, wenn Flusinews den gleichen Weg geht.
Hallo Skystar,
Journalismus, vor allem von „Anfang 20er“n aus der „Perspektive eines Schülers mit Taschengeld“ geschrieben und ehrenamtlich betrieben, wird niemals jene Spur des Subjektiven ablegen, die du in den Beiträgen dieser Seite herauszulesen glaubst. Tatsächlich starten viele Menschen als Schüler in das Flugsimulationshobby und Geld spielt in dieser Altersklasse folgerichtig fast immer eine wichtige Rolle und sollte meiner Meinung nach immer Teil der Betrachtungen über die Kernprodukte unserer Freizeit sein. Ich finde es ein bisschen ungerecht, dass du dem Autor und den Autoren dieser Seite unterstellst, die Themen über die sie schreiben, nicht zu „überblicken“, wie du sagst. Kannst du diese These stützen? Was bestätigt über den vorliegenden Artikel hinaus deine Meinung? Es ist ja für die Redaktion an sich auch interessant, wenn sie den Eindruck vermittelt, nicht fachlich genug zu sein…Was gehört denn zum Überblicken dazu?
Unterdessen musste ich, ehrlich zugegeben, über deine etwas schulmeisterlich klingende Belehrung, sich hier möglichst auf sogenannte „Kernkompetenzen“ zu beziehen und eben die benannten Themen nicht „wirklich zu überblicken“, ein bisschen schmunzeln. Es ist genau dieser Hauch von Herablassung der alteingesessen Flusi-Nerds gegenüber Jüngeren, nicht schon seit dem FS98 Enthusiastischen, den man auf AVSIM, FlightSim und andernorts (aber nicht bei den Eulen) ebenfalls antrifft und der einem ein ums andere Mal als deutlich über 20-Jähriger den Wiedereinstieg ins Hobby verhageln kann.
Nichtsdestotrotz finde ich es super, dass du deine Kritik mit einem positiven Einstieg begonnen und mit einer schönen Konklusion beendet hast. Denn auch diese „Kernkompetenz“ vermisst man auf den oben genannten Foren häufig. 😉
Guten Abend Skystar,
gerne nehmen wir „Anfang 20er“ – das sind wir zum Großteil tatsächlich, sogar eher noch etwas drunter – konstruktive und sachliche Kritik entgegen. Interessiert dich der Artikel einfach nicht oder stören dich inhaltliche Dinge? Jens hat das bereits perfekt auf den Punkt gebracht.
Seiten, welche durch eine „thematische Ausbreitung“ in den letzten Jahren gestorben sind, wären mir nicht bekannt – vielleicht bist du ja so nett und nennst uns ein paar Beispiele. Offensichtlich finden viele Leser diesen Artikel aber sehr interessant, ebenso wie andere Berichte, die etwas ab vom Schuss sind – die Statistiken sprechen da für sich 😉
Hallo „Skystar“,
Ich muss sagen, dass gerade die redaktionellen Beiträge die Stärke von Flusinews sind. Sie überblicken das Thema erstaunlicherweise besser und realistischer, als die „Über 20er“. Und obwohl vielleicht noch nicht so viel Lebenserfahrung wie bei Dir und anderen Nutzern vorhanden ist, sind sie bereit, ein Thema kritisch zu reflektieren und zu recherchieren – damit sind sie als Journalisten erwachsener und seriöser als die meisten, die das beruflich machen.
Welche Seiten waren das, die angeblich am guten Journalismus gestorben sind? Ich bin mir sicher, man wird andere Gründe dafür finden… 😉
Vielen Dank für Deinen Artikel, Frank. Allerdings gehe ich nicht ganz mit Deiner und der teilweise hier in den Kommentaren geäußerten Meinung konform.
Ja, es ist richtig: der FSX war (und ist, von Dovetail erwarte ich wenig) ein Endpunkt in der Simulator-Entwicklung. Seit nunmehr 10 Jahren hat sich nichts getan, goldene Zeiten für die Addon-Entwickler. Aber auch 10 Jahre ärgern, dass die Entwicklung, wie wir sie in anderen Spielen bei der Grafik und der Ablaufgeschwindigkeit erlebt haben, am Flugsimulator einfach vorbeigegangen ist. Jeder Rennwagen-Sim bietet heute mehr und besseres, als es selbst der P3D2 oder X-Plane zur Zeit liefert.
Jahrelang haben wir uns geärgert, dass es die Abwärtskompatibilität verboten hat, neue und moderne Wege der Programmierung einzuschlagen. Noch immer ist der Aufschrei groß, wenn eine Szenerie nicht auch für den FS9 herausgebracht wird. Was wollen wir denn? Weiterhin rückwärtsgewandt in kleinen Schritten Fortschritte erleben, die nur möglich sind, weil bestimmte Normen, die eigentlich für alle gültig sein sollten, nicht eingehalten werden (Orbx)?
Oder vielleicht wirklich mal einen echten Schnitt mit dem Potential, was wirklich Neues zu erleben? LM mag ein Rüstungskonzern sein und auch die Lizenzpolitik kann einem graue Haare wachsen lassen. Dass man den nicht im Kaufhaus kaufen kann, stört wenig. Seit vielen Jahren kauft dort kaum einer noch Software ein. Informationen nur über das Internet? Ja und? Jeder, der heute ein Hotel bucht, schaut sich vorher im Internet die Bewertungen an. Selbst die Suche nach dem Arzt des Vertrauens wird über das Internet durchgeführt.
P3D sollte eingestellt werden? Was sollen solche „Informationen“, wenn nicht einmal eine Quelle oder ein Grund dafür genannt werden? Entweder kann eine Information seriös belegt werden, oder man verzichtet auf ihre Veröffentlichung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass LM sehr dankbar dafür ist, eine relativ große Gruppe von engagierten Beta-Testern zu haben, die die Entwicklung des Simulators voran bringen. 20 „Professional“-Käufer oder 60 „Academic“-Käufer bringen soviel wie „Professional-Plus“-Käufer. Den Hauptumsatz wird LM wohl derzeit mit den beiden ersten Gruppen machen – und zwar mit großem Abstand.
Und klar: auch die Entwickler werden sich entscheiden müssen: bleiben sie bei FS9/FSX/FSX:SE oder gehen sie in Richtung X-Plane oder gehen sie in Richtung Prepar3D. Alles zusammen zu bedienen wird nicht mehr so einfach gehen. Aber ich weiß wirklich nicht, ob das ein Nachteil ist, solange sich die Simulatoren nach dem heutigen Stand weiterentwickeln und kein Abbild/Beispiel von der Softwareentwicklung vor der Jahrtausendwende bleiben.
Guten Abend Pidder,
gut, dass wir nicht ganz einer Meinung sind. Ich bzw. flusinews.de hat ja auch nicht die Meinungshoheit, von daher ist das in Ordnung 😉
Dieser Artikel soll zur Diskussion anregen und das scheint ja ganz gut geklappt zu haben. Du bringst einige wichtige Punkte in die Debatte ein – das Bedürfnis nach etwas komplett Neuem sowie das Dilemma der Entwickler.
Zur „Flugsimulator im Laden“ Problematik: Vielleicht brauchen wir Prepar3D nicht unbedingt im Regal bei MediaMarkt, Saturn und Konsorten, aber er muss präsent sein, wie der FSX und X-Plane es sind. Retailer müssen ihn anbieten, wenn auch digital. Wenn ich bei Amazon „Flugsimulator“ eingebe, kommen sofort Ergebnisse zum FSX, X-Plane und einigen Add-Ons. So gelangen Neueinsteiger in die Materie hinein, simMarket, FlightSimStore und co. werden dann erst später entdeckt. Warum ich das weiß? Nicht anders ging es mir im Jahr 2009. Und andere Computerspiele mögen zwar auch zum Großteil online eingekauft werden, trotzdem weiß die breite Masse Bescheid, dass hier etwas neues kommt. Lockheed müsste Prepar3D also auch aktiv vermarkten, was Dovetail mit der Steam Edition ganz gut hinbekommt, finde ich.
Wegen dem Prepar3D-Entwicklungsstopp kann ich dir nur sagen, dass meine Quelle – wie bereits erwähnt ein angesehener Entwickler, dessen Namen ich hier (noch?) nicht nennen will, den du aber sicherlich kennst – mir dies mitgeteilt hat. Wann warum wieso, dazu kann ich leider keine Aussage treffen. Wenn diese Person aber sagt, die Information sei korrekt und belegt, selbst aber nicht mehr weiß, glaube ich ihm das. Es handelt sich hier nicht um irgendeinen dahergelaufenen Designern, sondern um jemanden, der schon länger dabei ist und dessen (wenige) Flugsimulator Add-Ons sich erheblich vom Standard abheben. Ich werde versuchen, etwas mehr herauszufinden. Ob das möglich ist, weiß ich nicht. Ein Fragenkatalog an Lockheed Martin bezüglich P3D habe ich vor ca. einer Woche abgesendet – es würde mich zwar wundern, ob eine Antwort kommt, aber wer weiß.
Hallo, ein sehr guter Artikel.
Ich baue weiterhin auf den FSX, bzw. steige frühestens dann auf P3D um wenn eine 64-bit Version verfügbar ist.
An die Adresse von Pidder: P3D stand wirklich einmal kurz vor dem Aus. Dies wurde auf der FlusiKonferenz in Oberschleißheim 2014 unter den Entwicklern rege diskutiert. Grund war hierfür, dass am 08.03.2014 der Flug der Malysia Airlines MH370 vom Kurs abkam und über dem Indischen Ozean vom Radar verschwand und wahrscheinlich zerschellte. Bei dem Captain dieses Fliegers wurde ein Computer sichergestellt auf dem ein Flugsimulator installiert war. Es kam der Verdacht auf er hätte das Flugzeug absichtlich abstürzen lassen. LM ließ damals verlauten, dass P3D eingestellt wird, sollte sich bewahrheiten, dass auf diesem Rechner P3D installiert war. Man konnte sich laut LM einen schlechten Ruf nicht leisten, sollte ein Amok-Pilot mit P3D trainiert haben. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass MS FSX installiert war. Also war das Thema vom Tisch. Man kann sich aber fragen, was wohl sein wird, wenn sich herausstellt, dass Andeas L., der den GWI Flug über den französischen Alpen absichtlich zum Absturz brachte, auf seinem Rechner P3D hatte ……..
LG
Michael
Hallo Michael,
vielen herzlichen Dank für die Aufklärung, jetzt sind wir alle ein bisschen schlauer 😉
Du fragst aber ganz richtig: Was würde passieren, wenn ein „Amok-Pilot“ in der Zukunft Prepar3D zum Training benutzt und dies herauskommt? Davor sind wir ja leider nicht gefeit. Wäre dies das Ende von P3D? Ich glaube kaum, dass sich LM anders entscheiden würde…
Viele Grüße
Frank
Hi Flightsimmer,
erst einmal möchte ich mich für den sehr informativen Artikel und die Zusammenfasung bei Frank bedanken. Eine Diskussion des Themas kann nicht schaden. Was mir dabei durch den Kopf geht ist: im Interesse der Szene, des Nachwuchses, aber auch im Interesse der Entwickler, sollte es einfach möglich sein, dass es eine Art Kooperationsbestrebung und Zusammenarbeit der Plattformhersteller geben sollte. Nicht die Add on-Produzenten sollten sich auf alle Simulatoren einstellen müssen, sondern die Simulator-Firmen müßten viel mehr, gemeinsam an einem Strang ziehen, sich auf eine Plattform einigen, interessieren und daran arbeiten. Jeder mit seinen Stärken. So zusagen aus jedem Lager sollten Vertreter die Ziele für ein Produkt verfolgen. Heißt nicht, dass deshalb jeder sein hauseigenes Produkt aufgeben müßte (wird ja auch keiner)! LM würde abseits davon ja seine Schiene, für den hochprofessionellen Bereich betreiben können. Aber es sollte ein Leaderprodukt entstehen, an dem sich, ALLE nur noch ausrichten können. Und wenn dazu eben ein gemeinsamer finanzieller Topf nötig wird. Am Ende würden alle gewinnen, vom Plattenhersteller über die Zulieferer bis zum User. Ansonsten werden die Verlierer in der Zukunft immer nur noch mehr.
Nur ein Gedanke!
Gruß
Mike
Hallo Mike,
eine schöne Utopie – alle ziehen an einem Strang. Ob das passieren wird? Wohl eher nicht. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass Konkurrenz sehr wohl das Geschäft belebt und für bessere Qualität beim Kunden sorgt.
Hallo Frank,
schon richtig! Jedoch, die Add-on Hersteller sollten sich aber nicht so diktieren lassen, für was sie alles produzieren müssen, sollen, wollen. Sie sind in der Mehrzahl und hätten schon einen Marktmacht, den (die) Simulator(en) in eine Richtung zu steuern. Viel an Energie, Zeit und Geld könnte für andere Dinge aufgewendet werden.
Das ist richtig. Winfried Diekmann von Aerosoft sagte auf der FS Konferenz ja auch, dass die Entwickler durchaus schwierige Entscheidungen treffen müssen – früher entwickelte man für den FSX und für den FS9, das war kein Problem. Dann wurde der FS9 unwichtiger und der FSX als einzige Plattform blieb bestehen. Dann kam X-Plane 10 und jetzt haben wir noch P3D v2. Militärflugzeuge sind noch für DCS interessant. Es ist also nicht mehr möglich, ein Produkt für alle Simulatoren zu bauen. Das kostet zu viel Aufwand.
Genau – und darauf würde ich mit meiner Idee und einem Vorschlag hinaus wollen. Wenn alle Add on-Hersteller sich für die beste Plattformtechnik begeistern könnten. Dann z.B. mit LM eine großangelegte Kooperation schließen würden (sprich eine Lizenzvereinbarung träfen) eine wieder öffentliche, publikumswirksame, im Handel vertriebene Version heraus zu geben, alle hinter dem Produkt stehen und auch als Marketingkooperation auftreten, sollte es doch gelingen langfristig Ressourcen sparen zu können und mit einer klaren Linie für die Flugsimulationsszene auf zu treten. Mir kommt es ein wenig so vor wie zu Videozeiten: Beta, Video 2000 oder VHS. VHS gelang kurzfristig die Führung, es folgte die DVD und heute wird mehr und mehr auch schon online gestreamt. Kräfte bündeln wäre eventuell keine schlechte Idee und Rat?!
Genau das ist ja das Problem: LM wird nie eine öffentliche, publikumswirksame, im Handel vertriebene Version herausgeben dürfen – und auch nicht wollen. Und ebenfalls ist es ein Problem, dass die Community es nicht versteht oder versestehen will. Und darauf hat man als Add-on Entwickler nicht den geringsten Einfluss.
Als Entwickler würde ich mir einen neuen Mainstreamsimulator nicht nur wünschen – er ist notwendig damit überhaupt noch komplexe Flugzeuge umgesetzt werden können. Aber ich hätte lieber ein benutzerfreundlicheres X-Plane oder ganz einen neuen Simulator: Denn selbst wenn P3D genügend Add-on Kundschaft generieren würde – ich hätte kein gutes Gefühl dabei einen Rüstungskonzern zu unterstützen.
Wenn man sich damit beschäftigt, was aktuelle Spiele-Engines leisten können und wie genial sie ausschauen, ist die Frage, ob wir überhaupt noch auf die Weiterentwicklung des MSFS Code hoffen sollen. Oder ob es nicht an der Zeit ist, eine neue Engine zu entwickeln. Das bezieht sich auf die Aerodynamik und Physik (RoF, DCS, IL2 CoD, Aerofly FS, Spintires) also auch die Optik, Soundengine, Scripting etc. Als einfache Beispiele seien einmal Jahreszeiten genannt, die automatisch generiert werden können und wunderbar aussehen, realistischer Regen auf der Cockpitscheibe etc. Es gibt Engines, die automatisch Luftbildszenerien generien, dabei Schatten, Wolken und andere störenden Faktoren herausfiltern und die Landschaft anschließend noch mit einem Autogen versehen, dass man es von Fotos kaum noch unterscheiden kann…
Hallo Marcel,
bin ebenfalls ganz bei Dir. Das denke ich mir auch oft, wenn man die Technik anderer Spiele beobachtet. Eine kompletter „Neu“start wäre vermutlich gut, wird aber auch zu viel Geld kosten?
Frage: könnten jedoch nicht die Add-on Entwickler eine Art „weiße“-Marke, ihr wißt was ich meine – die beste Technik unter eigener Regie herausbringen (von wem auch immer)? Das Know-how durch Lizenzvereinbarungen kaufen, übernehmen … ? Dazu müßte es natürlich einen runden Tisch der Add-on Entwickler geben, welche sich gemeinsam wieder auf einen Standart verständigen könnten?
Du siehst, ich schreibe mit vielen Fragezeichen, da ich nur Brainstorming betreibe und mir gut vorstellen kann, dass sich dazu längst viele aus den Reihen der Hersteller und dem Vertrieb den Kopf darüber zerbrechen.
Hallo Mike,
Du überschätzt leider sowohl die Macht der Add-on Entwickler als auch die Verkaufszahlen der Add-ons. Selbst wenn wir uns zusammensetzen würden – was schon passiert ist – und den Entwicklern der Simulatoren unsere Gedanken und Wünsche äußern, hat das nur wenig Wirkung.
X-Plane könnte einen deutlichen Zuwachs an Add-ons bekommen, wenn es ein vom Hersteller gepflegtes SDK samt Exporter für 3ds Max / Gmax geben würde. Denn der größte Teil aller FS Entwickler hat die 3d Objekte genau in diesem Format auf seiner Festplatte. Ich habe mehrfach per Mail und auch in persönlichen Gesprächen darauf gedrängt, dass LR diesen Schritt in Angriff nimmt. Mal schauen, was passiert. 😉
Heute Mittag habe ich einem der Entwickler bei LR eine Mail mit aktuellen Möglichkeiten aus der Spieleindustrie geschickt, Landschaften und Jahreszeiten umzusetzen. Auf der FS Konferenz habe ich sowohl mit Dovetailsim als auch mit Entwicklern von X-Plane gesprochen, was wir Entwickler an technischen Möglichkeiten brauchen und was notwendig ist, um einen aktuellen Mainstreamsimulator mit mehr „Spielspass“ für die breite Masse zu bekommen.
Ich kann gut nachvollziehen, dass viele die Investition in ein neues System scheuen. Man kann aber zum einen den neuen Simulator nach und nach ausrüsten und so FS9, FSX oder P3D nach und nach ersetzen. Zum anderen macht es doch auch Freude, mal wieder etwas Neues, Spannendes zu kaufen. Ich hätte die Q400 auch kostenlos haben können, aber gerne dafür bezahlt. Denn zum einen ist sie es wert und zum anderen für mich jetzt auch wertvoller.
In der FS Szene sind wir sehr verwöhnt, was die Anschaffungskosten für ein Folgeprogramm angeht. Viele Add-ons werden kostenlos kompatibel gemacht, für viele andere gibt es einen günstigen Upgradepreis. Da die Kosten bei der Erstellung der Add-ons aber massiv steigen und die Nutzer weniger werden, zahlen im Moment oft die Entwickler den Preis dafür und das wird auf Dauer nicht mehr funktionieren. 😉
Hallo Marcel,
nur damit kein Missverständniss aufkommt. Mit Neustart meinte ich nicht beim User (unter uns wenn ORBX seinen eigenen Sim ins Programm nähme ich würde als erster kaufen!) sondern bei den Entwicklern eines Simuulators. Wenn mich nicht irrt, AS hatte ja einmal die Motivation und den guten Vorsatz, und hat glaube ich aufgegeben, da es zu große Dimensionen annimmt? Ich weiß nur, dass mein FSX daher noch viel, viel länger im Einsatz bleibt. Vielleicht für die nächsten 10 Jahre? 😉
Irgendwann ist die MSFS Engine auch ausgelutscht, hier und da kann jetzt vielleicht noch was getweakt werden. Aber langfristig gesehen ist das doch totaler Blödsinn: Alles hat früher oder später sein Lebensende erreicht und etwas komplett neues muss her. Wenn du einen alten VW Golf aus den 80ern fährst, ist der früher oder später auch schrottreif. Neue Reifen, neues Autoradio, aber irgendwann werden Motor und Karosserie hinüber sein und die Kiste ist ein Fall für den Schrotthändler.
Wenn hier jemand seinen PC aufrüsten will, wird sich doch oft die Frage gestellt: Neue Grafikkarte, mehr Ram, oder doch lieber gleich ein ganz neues System, weil Motherboard und Prozessor sind ja auch schon veraltet und außerdem läuft noch Vista?
Diese Frage stellt sich bei Prepar3D offensichtlich nicht – lohnt es sich überhaupt, den FSX noch aufzumöbeln oder sollte die Energie nicht vielleicht besser in etwas komplett neues gesteckt werden, wo gleich von Anfang an die aktuellsten Techniken angewendet werden?
Alte Software ist schwerfällig, ständig treten neue Fehler auf, überall verstecken sich Bugs und Dinge, die man heute besser machen könnte.
Nabend,
Drei Aspekte möchte ich aufgreifen:
1. P3d als Sackgasse? In der Überschrift wird das noch als Frage formuliert, im Text aus meiner Sicht sehr einseitig dargelegt. Ich halte den Fsx für eine Sackgasse. Ja, die Addons sind spitzenmäßig geworden, aber an der Programmbasis hat sich seit dem Sp2 und einigen lächerlichen Änderungen in der Steam-Version nichts getan. Die OOM Problematik wird mit dem FSX nicht zu lösen sein! Und daher muss man da immer entscheiden, welche Addons mit welcher Darstellungsqualität will ich haben? Das ist doch die Sackgasse.
2. P3d wird demgegenüber weiterentwickelt. Das verursacht Schmerzen, weil liebgewonnene Addons nicht mehr funktionieren. Ja, aber die sind teilweise ja auch schon Jahre alt… Fortschritt erfordert nun mal auch Loslassen!
Was LM aus dem Fsx herausgeholt haben finde ich bemerkenswert. Insbesondere wird die Grafikkarte verstärkt angesprochen, ein Riesenvorteil.
3. Nachwuchssorgen… dazu wäre oft eine andere Mentalität und Offenheit vieler virtueller Piloten nötig. stattdessen wird von jungen Teenagern erwartet, sich sofort in der Ordnerstruktur des Fsx auszukennen, die leider ihre Ursprünge im 20. Jahrhundert hat. Will sagen, die Eingangshürde ist enorm! Und Freundlichkeit ist ggb. Neuen leider in den Foren rar. Ich bin Mitte 30, ich habe mit dem Fs4 angefangen, habe den Fs9 etc. Betrieben, bin online bei Vatsim und Ivao geflogen.. Einem befreundeten flugbegeisterten Teenager standen Angesicht der Schwierigkeit, z.B. Die Freeware Norway Airports oder WOAI zu installieren, die Haare zu Berge, als ich ihm helfen wollte…
Heute kauft man Spiele bei Steam o.ä., auch Addons und aktiviert mit Mods via Klick, siehe Cities Skyline… Auch das lässt sich mit dem Fsx nicht ändern. Ich Hoffe dass sich mit P3d die Ordnerstruktur an aktuelle Windowsrichtlinien weiter anpasst.
Hallo Joesommer,
Zu 1: Richtig, dieser Artikel beleuchtet einseitig die „Contras“ von Prepar3D. Das ist auch so gedacht, denn es handelt sich hier nicht um ein neutrales Review, sondern um einen polarisierenden Beitrag, der kontrovers diskutiert werden soll und auch etwas provozieren will. Das hat offensichtlich prima funktioniert.
Dass der FSX eine Sackgasse ist, darüber herrscht in der Szene sicherlich ein Konsens. Dies bedeutet aber nicht, dass wir P3D als die große und super tolle Erlösung sehen und alle Nachteile kritiklos hinnehmen sollten. Überall liest man fast nur (einseitig) positives zu P3D, dieser Bericht soll einen Ausgleich schaffen.
Bezüglich 2. und besonders 3. stimme ich dir voll und ganz zu. Aber es sind nicht nur die jungen Neueinsteiger, die Probleme haben. Ich habe schon zahlreichen Leuten beim FSX-Einrichten und Problemlösen geholfen, und die waren oft sehr viel älter als ich. Die Überheblichkeit zahlreicher FS-Piloten (selbstverständlich nicht aller!) könnte allerdings einen selbstzerstörerischen Prozess initiieren, der nur schwer zu stoppen ist. Denn die „Trolle“ brüllen lauter als der Rest.
Viele Grüße
Frank
Hallo Frank
vielen Dank für Deinen interessanten „schön subjektiven“ Artikel, der endlich mal versucht hat, die allgemeine P3D Lobhudellei in ein anderes Licht zu rücken. Viel zu wenig wird mir in den Medien darüber Beachtung geschenkt, dass es sich bei Lockheed Martin um einen der größten Rüstungskonzerne der Welt handelt. Welche Rolle ihr als kleine „Nebenkonsumenten“ spielt, wird so gut wie nirgends thematisiert und wohl in Community-Kreisen auch nicht so gern gehört.
Schön, dass es mal jemand so deutlich geschrieben hat. LM verdient an einer tödlichen Drohne mehr, als an dem ganzen popeligen Flusi-Business. Und wenn sie dann – aus welchen Gründen auch immer – den Hahn mal zudrehen werden, dann merken sie es bilanzmäßig gar nicht.
Und ich auch nicht! – – – Denn ich bin schon damals nicht in die Sackgasse „FSX“ gefahren, meine „Warteschleife heißt „FS9“. Hier lässt es sich gut und gern und entspannt noch eine lange Zeit abwarten und Spaß und Freude haben… ohne CTD’s und OOM’s und all dem, was der FSX-User so lieb gewonnen hat.
Hi Dedl! Ich würde den FSX nicht unbedingt als Sackgasse bezeichnen. Wer einen PC ab aktuell ca. 1.000€ Anschaffung hat, der kann derzeit schon sehr vernünftig FSX’en… Wer aber dem FSX auf Teufel komm‘ raus eben „zu viel“ abverlangt, der hat mit OOMs zu kämpfen. Ich habe bisher noch keinen einzigen gehabt. Muss eben jeder für sich entscheiden. Ob PMDG 777 + OOM oder Majestic Dash-8 Q400 ohne OOM – Jeder ist seines Glückes Schmied.
Zum Thema P3D/Lockheed Martin: Sehe ich genau so. Ich denke mal, dass es sich bei P3D um eine Möglichkeit handeln soll, kleinen Amis das Fliegen schmackhaft zu machen. Und zwar so lange, bis sie den „dringlichen Bock“ haben, wirklich und wahrhaftig Pilot zu werden. Und wo kann man mit dem geringsten finanziellen Risiko Pilot werden? – Richtig, beim Militär. Also: Mein (persönlicher!) Eindruck ist, dass es einfach nur Rekrutierungszwecken dienen soll… Die FS-Szene an sich dürfte LM ziemlich egal sein. Okay, das schägt bei dem ein oder anderen vielleicht nicht ein, ich formuliere es mal drastischer: Ich glaube „wir“ sind LM vollkommen scheißegal. Das ist die riesige Gefahr an der ganzen Situation. Kann schon gut gehen, na klar. Doch. Definitiv. Ja, sogar absolut! … Muss es aber nicht!
LG Sascha
Hi Sascha und Frank,
ich lese zu gern Eure und auch Felix’s herrlich „drastische“ Formulierungen, die man so nur mit „Anfang 20“ macht, selbst auf die Gefahr hin, auch mal irgendwo anzuecken.
Erhaltet sie euch solange wie möglich, sie sind erfrischender zu lesen als der ganze diplomatisch abgeschliffene, politisch korrekte Einheitsbrei, den man häufig von den „weisen“ und im Glauben älteren „Himmelssternen“ zu lesen bekommt. Eure Formulierungen sind dadurch oft deutlicher und treffen den Kern manchmal viel besser und man wagt in dem Alter eher noch auszusprechen, was andere später lieber nur noch denken aber aus Rücksicht auf die Werbetreibenden oder auf die eigene Stellung im gesellschaftlichen Umfeld lieber für sich selbst behalten.
In dem Sinne freue ich mich auf jeden „subjektiven“ Beitrag von Euch und Eure tollen Ankündigungen (Kernkompetenz???), wie man am besten beim FSX/P3D sein Geld aus dem Fenster wirft, lese ich schon gar nicht mehr…
@ Dr. Franz: „Vor 5 Jahren habe ich zuletzt eine DVD gekauft, Orbx Australia, seitdem have ich alles bei Simmarket etc. gekauft, als Download. Wo ist das Problem?“
Wenn Du weiterhin gerne mit komplexen Add-ons unterwegs sein möchtest ist das Problem, dass viele davon heute schon nicht mehr finanziert werden können. Besonders Flugzeuge und Flughäfen. Wie soll das in 5 Jahren aussehen, wenn die Community weiter schrumpft? Wenn Du bis dahin ein neues Hobby gefunden hast und Dich die zivile Flugsimulation nicht mehr interessieren soll, dann hast Du Recht, dann gibt es kein Problem. 😉
Ich habe vor 30 Jahren das letzte Mal Milch direkt beim Bauern gekauft. Es wäre fatal zu glauben, dass ich deswegen auf den Bauern und seine Kühe verzichten kann…
@Maloney: Der FSX wurde in den ersten Wochen 250.000 mal über Steam verkauft. Soweit ich weiß ist X-Plane auf Steam ebenfalls sehr erfolgreich. Ich denke die Community muss jetzt kreativ und aktiv werden, damit ein Teil dieser Nutzer sich bei uns wohl fühlt und dauerhaft bei diesem Hobby bleibt.
@Pidder: Es macht mich schon traurig, wenn wir bei einem militärischen Add-on im zivilen FSX demonstrativ und auf die Barrikaden steigen und lautstark unseren Pazifismus demonstrieren – wenn man aber nicht nur dazu beiträgt, Menschen von diesem Planeten zu entfernen sondern zusätzlich noch die OOMs aus unserem Feierarbendsimulator, dann sind wir gleich wieder begeistert und machen sogar Werbung für das Unternehmen und das Produkt. 😉
@Skystar: Wenn Du die Anzahl und den Inhalt der Reaktionen auf den Artikel als Maßstab nimmst – und ebenfalls die Zahl der „Likes – und mit denen von reinen News zu Add-ons vergleichst… meinst Du nicht, dass sie dann eher reinen Add-ons weglassen müssten, wenn es um den Erfolg der Artikel geht? 🙂
Hallo ;D
Hmm .. Also der Artikel ist bisschen einseitig negativ, aber das haben hier ja viele geschrieben. Allerdings, das alle Add-Ons unter P3D stimmt nicht ganz, hab versuch meine geliebte Beaver X von Aerosoft in P3D zu importierenm, gings sowas von schief.
Hab vor gut einen Jahr P3D mir geholt und das ganz bewusst, weil ich irgendwie leid war immer dieselben Probleme bem FSX zu haben. Das LM so auf die Community pfeift, glaube ich auch nicht mal. Hab erst gestern meine License aktivieren lassen von deren Support, dachte ok WE, wird wohl erst am Montag aktiviert sein, nö im gegenteil die Aktivierung kam schneller als die Polizei erlaubt. Finde den Support sogar ein wenig netter eingestellt als der von Aerosoft.
Es wird immer über dieselben Dinge an P3D umgemäkelt, er sei zu teuer, die License etc. ich finde ich die Sim klasse. Hab da Orbx, Norwegen und noch einige andere Add-Ons installiert und die FPS ist fast durchwegt bei 50 – 60 FPS. Hab aber nicht solche Monster Szenerieen von Aerosoft drinne. Dazu kommt noch, das die meisten FSXler ja den Umstieg scheuen, weil sie Angst haben ihre teuren Szenerien von Aerosoft nicht installiert zu bekommen. Die einzige Szenerie die von denen hab, ist der Inselhüpfer, weil an der Nordsee wohne und da hat es ja praktisch angeboten, leider kann ich diese nicht nutzen in P3D und denke AS wird da auch nicht nachpatchen.
Einige meinen ja auch das die FSX Steam Version nichts ist, da kann ich echt nur sagen, die irren sich gewaltig. Ok ist hier nicht das Thema, aber soviel gesagt, da sind einige intressante DLC’s erschienen, die das fliegen da angenehm machen. Ausserdem hat A2A angekündigt für diese Sim eine DLC rauszubringen und denke A2A ist ja nicht irgendwer.
Zum Schluss, normal gesehen ist doch egal wer was nutzt, solange man dran freude hat. Der eine fliegt noch mit der FS9 durch gegegend und andere so wie ich halt mit P3D halt. Hab sogar munkeln hören, das MS doch wieder den FSX neu aufsetzen will, ob da was dran ist .. keine Ahnung. Ist mir persönlich wurscht, da ich bei P3D bleibe.
Hi Gerreit!
Danke für Deine Einschätzung. Es freut uns, dass du mit Prepar3D Spaß hast. Und so ziemlich alle, die ihn besitzen, haben Spaß mit Prepar3D. Allerdings noch einmal der Hinweis, dass es überhaupt nicht der Anspruch des Artikels war, pro mit contra zu reflektieren. Der Artikel ist so konzepiert, dass er mal alle (möglichen) Nachteile des Prepar3D auflistet. Schonungslos. Hätten wir einige der zahlreichen Vorteile des P3D mit eingemischt, hätte der Artikel seine Wirkung verfehlt. Es ging hier darum, alle ein bisschen zum Nachdenken zu bringen, denn das Thema P3D wurde bisher in der Community noch nicht auf notwendige Weise reflektiert. Alle haben ein Loblied nach dem anderen gesungen und dabei vergessen, dass es die ein oder anderen nicht kleinen Gefahren gibt. Das ist gefährlich, deshalb haben wir unsere redaktionelle Pflicht wahrgenommen, und informiert. 🙂
Zum Thema soll jeder nutzen, was er will: Genau das wird der Szene möglicherweise irgendwann das Genick brechen. Wir müssen es irgendwie schaffen, dass sich so schnell wie möglich die gesamte Szene wieder DEN EINEN Flugsimulator sucht. Denn: Das Parallel-Entwickeln für FSX/FSX:SE/Prepar3D(/X-Plane) werden die Entwickler nicht mehr lange machen, schon gar nicht, wenn jetzt noch ein dritter(/vierter) Haupt-Simulator dazu kommt. Denn: Das ist viel zu viel Aufwand. Denn nicht nur die notwendigen Preise würden die Kunden bezahlen wollen, die komplette Entwicklungszeit würde ins Unermessliche steigen. Deshalb gilt: Je eher wir uns gemeinsam für einen einzigen Haupt-Sim entscheiden, desto besser sind die generellen Zukunftschancen. Klar ist kein Simulator perfekt, aber wie heißt es immer so schön?! – In irgendeinen Apfel muss man nunmal beißen.
In diesem Sinne: Guten Flug! 🙂
LG Sascha
Hallo zusammen,
ein „Über 50er“ der seit 1996 den MS Flight simulator nutzt, macht sich über Prepare 3D keine Gedanken. LM kommt aus den schon vielfach hier genannten Gründen für mich nicht infrage. Der Flusi schlummert im Regal, ( stürzt ja doch unter Win 7 od. 10 (64bit) nur ab und Alternativen müssen her. X-Plane ist daher das einzig brauchbare im moment und nicht zu unterschätzen. Ich habe vor ca 10 Monaten den Schritt gewagt und nie bereut. Wenn sich niemand findet, der ernsthaft auf der Basis des FSX ein Hobbyprodukt der Flugsimulation weitergestalten will, dann ist das Ende erreicht. Schade, es waren viele tolle Jahre mit den einzelnen Versionen des MS Simulators. Doch alles Klagen und was wäre wenn und vielleicht…..nutzen nichts, denn das Leben auch in der FS-Welt geht weiter auch wenn möglicherweise andere Software ein Umdenken benötigt. Schade eigentlich, denn wenn es stimmt das Konkurrenz das Geschäft belebt, dann haben wir hier ein Delta zur Zeit. Laminar Research (X-Plane) breitet sich aus und ist zur Zeit aus meiner Sicht schwer zurück ins Kundenregal zu verbannen.
Es ist echt schade das so wenige P3D kennen denn meiner meinung nach ist er viel besser als der Fsx.Ich habe mir auch P3D gekauft und bin vollkommen begeistert,voralm das die Acadamic license nur 59,95$ kostet das ist in Euro 53,15 Euro also ist es ein sehr fairer Preis für uns Schüler.Wenn ich ein erwachsener wäre würde ich auf jedenfall ehrlich andere license kaufen,denn ich finde man sollte so eine Arbeit unterstützen
Ist es ja extra so gemacht, dass P3D unbekannt ist – eine Entertainment Lizenz hat LM nicht.