In dem Release der Ryan PT-22 Recruit von Golden Age Simulations war auch die erste Payware-Szenerie von 29Palms Scenery Design enthalten. Später konnte man das Phenick Field auch seperat erwerben. Mittlerweile existiert dieser Flugplatz nicht mehr, aber Frank hat sich in die Zeitmaschine gesetzt und mal geschaut, wie das Airfield zwischen den Jahren 1930-1940 aussah.
Das Ergebnis dieser Zeitreise im FS und viele Bilder davon findet ihr unter Weiterlesen.
Die Szenerie im Original
Viel ist über das Phenick Field nicht bekannt. Das verwundert nicht weiter, denn der Flugplatz existiert mittlerweile nicht mehr. In den 30ern befand er sich auf einer großen Wiese in Newark, Ohio. Fakt ist aber, das alles mit Oscar W. „Nick“ Nichols und Herman Phenegar anfing. Die beiden restaurierten zusammen eine JN-4 Jenny. Nachdem sich Oscar das Starten und Landen mit etwas Hilfe von Herman quasi selber beigebracht hatte, kam ein reicher Jugendlicher mit seiner Freundin vorbei, denn die beiden hatten Lust auf einen netten Rundflug. Diese Chance lies sich Nichols nicht entgehen, und so verdiente er auf seinem dritten Flug $50. Er gründete dann zusammen mit Phenegar den Phenick Flying Service. Phenick leitet sich hierbei von den Nachnamen beider Unternehmer ab.
Der Flying Service brauchte dann natürlich auch einen Flugplatz, von dem aus die Beiden operieren konnten: Das Phenick Field war geboren. Dieses Airfield verfügte über eine Graslandebahn sowie ein paar Gebäude – mehr brauchte man für die damaligen auch Zwecke nicht.
Der Entwickler
Die Add-On Szenerie wurde von 29Palms Scenery Design entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine Entwickler-Truppe aus Hamburg, gegründet von Lars Pinkenburg. Viele Szenerien sind noch nicht erhältlich, denn 29Palms ist noch recht neu in der FS-Welt. Zu dem Namen kam man durch das allererste Projekt, welches allerdings noch nicht fertiggestellt wurde: Der Twentynine Palms Airport (KTNP) in Kalifornien.
Als erstes hat Lars den Flugplatz San Pedro de Atacama (SCPE) in Chile für den FSX und den FS9 als Freeware released, und zwar im Oktober 2011. Dann folgte auch schon das Phenick Field, welches in Kooperation mit Golden Age Simulations entwickelt sowie released worden ist. Wenn man die Ryan PT 22 (FSX) von oben genanntem Designer erwirbt, ist das Phenick Field gleich mit dabei. Die Szenerie ist aber auch separat erhältlich.
Dann gibt es noch die Tree Library. Diese enthält realistisch aussehende, volumetrische Bäume in verschiedenen Formaten, welche vom Käufer beliebig platziert, verändert und in eigenen Szenerien –egal ob Free- oder Payware – verwendet werden können.
Mittlerweile wird in erster Linie an einer sehr detaillierten Umsetzung der Insel Mykonos in Griechenland samt Flughafen gearbeitet. Danach soll am Twentynine Palms Airport wie auch am Crosswinds Airport (2CA3), der sich nur knapp vier Meilen nordwestlich von ersterem entfernt befindet, weiter gewerkelt werden.
Außerdem half Lars den Entwicklern Thorsten Reichert und Emilios Gemenetzidis von der FlightSim Development Group (FSDG) bei der Umsetzung des Flughafens Sharm el-Sheikh.
Kauf, Download und Installation
Das Produkt kann über verschiedene Wege erworben werden. Im Simmarket, im FlightSim Pilot Shop sowie bei PC Aviator besteht die Möglichkeit, das Phenick Field käuflich zu erwerben. Lediglich 6.95€ inklusive Mehrwertsteuer werden für FSX- sowie FS9-Version fällig, das ist nicht viel. Wenn man den Kauf dann getätigt und die Zip-Datei heruntergeladen sowie entpackt hat, dannmuss nur noch der Installer ausgeführt werden. Alternativ dazu können die Dateien auch manuell in das entsprechende Verzeichnis kopiert werden.
Leider meldet der Installer die Szenerie nicht automatisch in der Szenerienbibliothek an. Das sehe ich allerdings nicht als sonderlich tragisch an, denn schließlich wurde das Ganze im Handbuch erklärt– so muss das sein. Das manuelle Einfügen der Szenerie Add-Ons in die „Scenery Library“ ist mir dann allerdings lieber als die Installer eines bekannten Unternehmens, welche unter Umständen die gesamte Szenerienbibliothek durcheinander bringen.
Manual und Charts
Wie viele Szenerien kleiner Airfields enthält auch das Handbuch des Phenick Fields nicht viel Inhalt – gerade einmal sieben Seiten sind es. Hier wird unter anderem die Installation (automatisch und manuell) sowie das Hinzufügen des Add-Ons zur Szenerien-Bibliothek erklärt. Außerdem findet man noch eine Auflistung der Dateien, welche im FSX-Hauptverzeichnis landen. Das ist gar nicht mal so verkehrt, denn oft fragt man sich ja, ob Default-Dateien überschrieben werden. Dann gibt es noch eine Anleitung für das Aktivieren von HD-Texturen im FSX.
Weiter geht es mit der Email-Adresse zum Anfordern von Support, den Features der Szenerie, und der Erklärung des Phenick Field Managers. Am Schluss des Manuals findet man dann wie so oft die EULA als auch die Danksagungen. Alle Flightsimmer, welche die Freeware-Szenerie San Pedro de Atacama noch nicht installiert haben, finden dann auch noch einen Download-Link auf der letzten Seite.
Dann muss natürlich noch gesagt werden, dass das Handbuch in gut verständlichem Englisch verfasst wurde. Dann ist mir da noch ein Schreibfehler aufgefallen, welchen ich nicht unbedingt hier erwähnt hätte, würde sich der Sinn des Satzes nicht etwas ändern. Ein S zu viel, und dann wird aus der Wüste ganz schnell der Nachtisch (Desert und Dessert), aber Schwamm drüber.
Nun zu den Charts. Diese existieren hier nicht, aber ich glaube auch nicht, dass es zu Zeiten des realen Phenick Fields welche gegeben hätte. Taxiway, auf denen man sich verirren könnte, gibt es auch nicht.
Phenick Field Manager
Dort, wo sich die Dateien der Szenerie und das Manual befinden (Microsoft Flight Simulator X\Addon Scenery\Phenick Field), ist auch der Phenick Field Manager beheimatet. Hier lassen sich diverse Features des Add-Ons an das System oder die persönlichen Vorlieben des Nutzers anpassen. Es kann eingestellt werden, ob volumetrisches Gras und wenn ja, ob hoch oder niedrig, detaillierte Bäume, statische Flugzeuge, Sounds sowie animierter Fahrzeugverkehr das Phenick Field schmücken sollen. Außerdem kann zwischen HD und niedriger aufgelösten Texturen gewählt werden. Frühling, Sommer, Herbst oder Winter? Auch die Jahreszeiten werden hier ausgewählt.
Der Phenick Field Manager funktioniert einwandfrei und sieht nebenbei auch noch gut aus. Leider verfügen meiner Meinung nach immer noch zu wenige Add-Ons über ein solches Tool.
Airfield-Gelände, -Gebäude und –Objekte
Wie das Phenick Field nun exakt aussah, das weiß wohl niemand wirklich genau, denn es existieren nur sehr wenige Fotos. Aus diesem Grund hat man sich hauptsächlich an der alten Szenerie von Bill Lyon orientiert.
Wie schon beschrieben, groß ist der kleine Flugplatz nicht. Insgesamt gibt es vier Hangars, eine Tankstelle sowie drei Wohnhäuser. Einer der Hangars ist auf beiden Seiten geöffnet und zum Durchflug gedacht. Somit bekommt man hier eine spannende und auch nicht unbedingt einfache Aufgabe gestellt. Alle Gebäude wurden mit wirklich guten Texturen überzogen. Diese sehen wirklich gut aus und sorgen für ein historisches Flair. Im Winter sind die Dächer außerdem mit Schnee bedeckt. Unscharfe oder gar matschige Texturen konnte ich auch nirgends entdecken. Was mir an den Texturen aber wirklich gut gefällt, sind die Schatten. So sind die Texturen in den Hangars dunkler als die Außentexturen. Ähnlich ist es bei den Wohnhäusern: Die Texturen im Gebäudeteil unter dem Vordach sind ebenfalls dunkler als der Rest und es finden sich Schatten am Boden. Das ergibt dann ein wirklich realistisches Gesamtbild.
Auf dem Gelände des Phenick Field finden sich außerdem noch ein paar Objekte. Zapfsäulen, ein Auto sowie eine den Ford auftankende Person an der Tankstelle, statische Autos vom Typ Ford 40, Paletten und Fässer am Ende eines der Hangars, einen Zaun um das Airfield herum sowie statische Flugzeuge. Eines davon steht im Hangar, ein anderes draußen auf dem Gelände und wird gerade von einem Mechaniker repariert. Letzterer ist übrigens animiert.
Ein weiteres, besonderes Feature ist die Person, welche sich in einem der Hangars ein paar Dokumente zu Gemüte führt. Der Lichtschein der Schreibtischlampe erleuchtet nämlich den Tisch, die Hangarwand sowie den sich ebenfalls im Hangar befindenden Pepsi-Cola-Kühlschrank und natürlich auch die Papier-Blätter. Das sieht einfach nur genial aus, mehr muss dazu nicht gesagt werden. Im selben Hangar befindet sich übrigens auch noch eine Ryan PT 22 als statisches AI-Flugzeug.
Die Bäume, welche sich direkt auf dem Gelände befinden, sind keine langweiligen Default-Trees, sondern detaillierte Objekte, die wirklich gut aussehen. Dazu kommt noch ein animierter Windsack, welcher sich der Richtung des Windes anpasst.
Bodentexturen
Weiter mit dem Untergrund. Fotoreal ist er nicht, denn wie soll es vom Phenick Field auch vernünftige Luftbilder geben?
Wie dem auch sei, der Untergrund des Airfields besitzt stimmige Farben, und damit er sich gut an die Umgebung anpasst, hat der Entwickler auch noch die Landclass rund um den Flugplatz angepasst. Die Jahreszeiten werden, wie schon erwähnt, über den Phenick Field Manager geändert. Die Straße sowie die Untergründe vor den Hangareingängen existieren als Boden-Polygone. Das sieht sehr gelungen aus, vor allem die feinen Risse können sich sehen lassen.
Hier gibt es fast nichts zu meckern, lediglich der Übergang vom Gras des Airfields zum niedriger aufgelöstem Waldgebiet sieht nicht so toll aus.
Der Flugplatz bei Nacht
In der Nacht ist auf den Phenick Field nicht viel los. Die Hangars sind nun geschlossen und nicht wie tagsüber geöffnet, und die PT-22 befindet sich nun auch nicht mehr draußen. Besonders sehenswert sind hier die Texturen der beleuchteten Gebäude. Wie auch schon im Hangar mit dem lesenden Mann, findet sich auf den Texturen der Wohnhäuser und der Tankstelle beleuchtete Stellen sowie Schatten. Es wird also nicht das komplett Gebäude, sondern nur ein Teil beleuchtet, wie es auch sonst in der Realität so ist. Diese speziellen Nachttexturen sind wirklich gelungen.
Dynamische Objekte
Nun ja, viel ist auf dem Phenick Field nicht los, aber es handelt sich hier ja auch nicht um einen interationalen Flughafen oder ein vielbeflogenes Airfield. Dennoch hat man sich bei 29Palms um etwas Dynamik bemüht, denn auf der Straße, welche um das Flugfeld herum führt, drehen zwei alte Ford 40 ihre Runden.
Des Weiteren wurden auch der Gesang von zwitschernden Vögeln, der Sound von Motoren und Fly-by-Geräusche der Szenerie hinzugefügt.
Performance
Das Phenick Field ist sehr detailliert, keine Frage. Dennoch steht es in einer Gegend, welche nicht wirklich dicht von Add-Ons umgeben ist, und außerdem wird man hier kaum mit hochkomplexen Fliegern wie zum Beispiel der PMDG NGX, sondern eher mit Oldtimern wie der Piper Cub oder sonstigem, betagtem Fluggerät landen. Wirkliche Probleme mit der Performance hatte ich nie, allerdings brachen die FPS bei mir immer ein, wenn der fahrende Ford 40 unterwegs war. Da man diese Funktion deaktivieren kann, ist das aber kein Problem.
Fazit
Das Fazit fällt mir in diesem Fall leicht. Beim Phenick Field handelt es sich um eine sehr gut umgesetzte Szenerie, welche leider nur einen kleinen Teil der FS-Gemeinde ansprechen wird. Wem aber Graspisten und Oldtimer gefallen, der wird am Phenick Field seine Freude haben, die sieben Euro sind dann gut angelegt. Detaillierte Gebäude, 3D-Gras, eigens modellierte Bäume sowie geniale Texturen, vor allem in der Nacht, ergeben ein mehr als ansehnliches Add-On. Features wie der lesende Mann im Hangar machen den Platz zu einem wahren Hingucker. Auch über die FPS kann man sich nicht beschweren, und so können wir mit bestem Gewissen „Unsere Empfehlung“ aussprechen. Man kann also nur hoffen, dass die Insel Mykonos in ähnlicher Qualität umgesetzt wird.
Zusammenfassung
| |||||||||||||||
Pro | Contra | ||||||||||||||
– Scharfe Texturen mit Schatten – Gute Umsetzung der Gebäude – 3D-Gras und -Bäume – Das Airfield bei Nacht – Boden-Polygone – Soundeffekte | – Performance-Einbrüche bei aktiviertem Ford 40 Verkehr |
Detailbewertung
29Palms Scenery Design - Phenick Field | |
---|---|
Preis/Leistung | |
Günstige sieben Euro kostet das Phenick Field. Enthalten sind dann die FSX- sowie die FS2004-Version. Ein sehr guter Preis, wie ich finde. | |
Kauf, Download und Installation | |
Hier verlief alles problemlos, allerdings muss die Szenerie von Hand in die Szenerienbibliothek eingefügt werden. Eine Online-Aktivierung ist nicht nötig. | |
Manual und Charts | |
Das Manual sieht optisch gut aus und es werden alle wichtigen Sachen ausführlich erklärt. Charts sind nicht vorhanden, doch das hätte in Anbetracht der Größe des Phenick Fields auch nicht wirklich Sinn gemacht. | |
Szenerie-Design | |
Zweifellos wurde hier gute Arbeit abgeliefert. Nicht nur detaillierte Gebäude sowie Objekte, auch 3D-Gras und sogar eigens erstellte Bäume finden sich auf dem Gelände des Airfields. | |
Texturen (Bei Tag, bei Nacht und saisonal) | |
Scharfe Texturen, auf welchen sich auch Schatten befinden, zieren die Szenerie. Besonders in der Nacht, sieht das Ganze super aus. | |
Performance | |
Die Performance ist sehr gut, allerdings kommt es bei aktiviertem Verkehr zu FPS-Einbrüchen. |
Overall | |
---|---|
9,5 von maximal 10 Sternen gibt es in der Gesamt-Wertung und somit ist das Phenick Field von 29Palms »Unsere Empfehlung« |
Auszeichnungen
Frank Kuhn für flusinews.de
Testsystem
Computer-Art: Desktop-PC
Hersteller, Produktbezeichnung: HP, Pavillion Slimline
Betriebssystem: Windows Vista Home Premium 64 Bit, Direct X9
verwendete Flusi Version: FSX Gold
Prozessor: Core 2 Duo E7400 2x 2.80GHz
Arbeitsspeicher: 4096MB
Grafik: NVidia GeForce GT 220
Festplatte: 640GB SATA 3,0 GB/Sekunde
Kommentare
Pingback: flusinews.de » Review: 29Palms – Skiathos X
Pingback: Preview: 29Palms Scenery Design – Mykonos X - flusinews.de