Mal etwas genauer angeschaut: Microsoft Flight!

Gespannt haben wir alle auf die Veröffentlichung gewartet, am Abend des 28. Februars war es dann, wie wir berichteten, soweit. Zum kostenlosen Download bietet Microsoft die „Simulation“ bei XBox Live an. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, Microsofts neuestes Werk einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, in wie weit es sich hier noch um eine Simulation handelt.

Natürlich muss das Spiel erst einmal heruntergeladen werden. Das geht – wie es bei den meisten Softwares so üblich ist – nicht direkt über den Browser, sondern über eine Art Download-Manager, welchen Microsoft auf der Homepage bereit stellt. Allerdings ist es bereits etwas schwierig, überhaupt zum Download zu gelangen. Für diejenigen, die sich mit Microsoft und deren Aufmachung nicht auskennen, möchte ich das einmal genauer erläutern. Microsoft bietet mit seinem Marketplace nämlich nicht nur die Möglichkeit, via Kreditkarte zu bezahlen, sondern auch mit sogenannten „Microsoft Points“. Diese können in größeren Mengen erworben werden und gegen Software im Marketplace eingelöst werden. Es ist also nicht nötig, Kreditkarteninformationen einzugeben, sondern es reicht ein Klick auf den „Mit Microsoft Points bezahlen“-Button. Um da allerdings hinzukommen, ist eine Windows-Live ID von nöten. Mit dieser erhält man Zugriff auf jegliche Dienste seitens Microsoft, also Hotmail, XBox-Live sowie den Marketplace, welcher mittlerweile auch allen Windows-Phone-Nutzern bekannt sein sollte. Hat man das alles getan, kann der Download gestartet werden. Es handelt sich dabei um eine Datenmenge von rund 1,43 GB, die – je nach Internetverbindung – schneller oder eben langsamer auf dem Computer landet. Allerdings dürften aktuell geringere Downloadraten zu erwarten sein, da die Server mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit stark ausgelastet sein dürften. Der Download verlief bei mir problemlos und vor allem auch zügig, sodass ich nach etwa 25 Minuten die Installation starten konnte. Es wird standardmäßig keine Desktop-Verknüpfung erstellt, das Spiel muss also vom Ordner „Spiele“ aus gestartet werden.

Bevor man diesen Startbildschirm sieht, muss eine Anmeldung mit der Windows-Live ID erfolgen. Erst dann kann man alle Funktionen des Flugsimulators nutzen; Unter anderem auch zwei Flugzeuge: Dabei handelt es sich um die Boeing PT-17 Stearman und die Icon A5. Ein Punkt hat mich persönlich wahnsinnig gestört: Bevor überhaupt irgendwelche Alleinflüge möglich waren, mussten zwei Flugtrainings absolviert werden. Ich fand das eher umständlich, weil man dadurch nicht wirklich schlauer wird. Es werden nur ganz einfache Dinge wie Steigen=Mehr Schub und Sinken=Weniger Schub erwähnt. Noch bevor ich den ersten Trainingsflug beendet habe, war der Flight schon wieder geschlossen. Das hat mir den Spaß absolut verdorben. Naja, eine zweite Chance hat jeder verdient. Auch ein Computerspiel. Also, ein paar Minuten später habe ich ihn dann erneut gestartet und dieses Mal beide Anfangstutorials beendet. Dann konnte ich endlich selber rumfliegen.

Deshalb habe ich mich mal umgeguckt, welche Möglichkeiten das Menü bietet. Grundsätzlich kann man sagen, dass der Flight eine ganz andere Richtung verfolgt als die bisherigen Simulatoren von Microsoft. Dieser ist mehr wie ein Actionspiel aufgebaut, mit einer spannenden Musikuntermalung und schönem Pilotenprofil. In diesem kann man das Aussehen seines Spielers einstellen und Informationen über Lieblingsflugzeug und Flugparameter erhalten. Auch die Optionen bieten dem Benutzer gute Möglichkeiten, das Spiel grafisch als auch spielerisch nach eigenen Bedürfnissen anzupassen. So können Tastatur- als auch Joystickeinstellungen verändert werde. Mit meinem Saitek Pro Flight System klappte das problemlos.

Ich habe es schon angedeutet, dass – wie bereits im Vorfeld – viel darüber diskutiert wurde, dass das ja kein Simulator mehr sein soll sondern ein ganz normales Spiel wird. Kurz und schmerzlos: Es stimmt. Letztendlich wurde daraus tatsächlich „nur“ ein Spiel und kein Simulator. Allerdings heißt das Game auch „Microsoft Flight“, ich bemerke dort kein Wort, das ansatzweise an eine Simulation erinnert. Ich vermute eher, dass Microsoft dieses Spiel unter die Menge bringen wollte, weswegen sie ihn als FSX-Nachfolger ankündigten.

Es lassen sich auf jeden Fall verschiedene Herausforderungen meistern, welche zum Beispiel Parcoursflüge sein könnten. Aber auch wer die Insel in einem freien Flug entdecken möchte kommt auf seine Kosten. Es stehen, wie bereits gesagt, zwei Flugzeuge zur Verfügung, mit welchen man die Landschaft erkunden kann und auf kleinen Feldern zwischenlanden kann. Es gibt dann beim Aufsetzten den lustigen „Wackel-Effekt“, welchen man sich im FSX mittels des kostenpflichtigen Add-Ons „EZDok“ machen kann.

Es handelt sich hier nicht um einen Simulator, ich erwähne es noch einmal. Deswegen können auch keine großen Anforderungen an die Fluggeräte gestellt werden. Diese sehen schön aus, der Sound ist gut, das Cockpit ist übersichtlich und auch funktional. Aber richtig realistisch ist anders. Man findet lediglich einen Höhenmesser, ein Geschwindigkeitsmesser sowie einen Kompass und die Geräte, welche auch in den FSX-Standardflugzeugen auffindbar sind. Es ist demnach nichts  besonderes, weshalb sich das Spiel auch zum gelegentlichen Rumfliegen durchaus eignet. Aber nicht mehr. Jedoch auch nicht weniger.

Es ist ein großes Problem im FSX, ein kleines jedoch im Flight: Die Performance. Auch wenn mein Computer sicherlich in die höhere Klasse einzustufen ist, gehe ich davon aus, dass die gleiche Ablaufgeschwindigkeit auch auf älteren Systemen erreicht werden kann. Ohne Ausnahme habe ich jeden Grafikregler auf Maximal gestellt, konnte aber dennoch kein Ruckeln feststellen. Jedoch ist die Szeneriedarstellung nicht unbedingt schöner als beim FSX. Die Wolken sind noch genauso hässlich und auch beim Wasser hat sich nicht viel getan. Allerdings werden die Bäume und Pflanzen viel detaillierter dargestellt und es macht – insbesondere im Tiefflug – Spaß, über die verschiedenen Gebiete zu brausen. Auch findet man hier und da ein paar Windräder.

Aber für wen eignet sich der Microsoft Flight nun? Das ist schwer zu sagen, da es erstens auf die bisherigen Erfahrungen in anderen Flugsimulatoren ankommt, aber auch auf den Geschmack des jeweiligen Piloten. Ich bleibe jedenfalls beim FSX. Den Flight nutzte ich nur für ein paar Flugrunden, wenn ich schöne(re) Landschaft haben möchte oder mir einfach nach ein paar anderen Herausforderungen zumute ist. Es ist halt nur ein Spiel und kein Simulator, von daher gehe ich davon aus, dass die wenigsten FSXler Spaß an diesem Game finden werden. Aber macht euch doch einen eigenen Eindruck und postet eure Erfahrungen als Kommentar. Den Download-Link findet ihr weiter unten.

Video

Dominik hat ein kleines Video angefertigt, das den Microsoft Flight kurz in bewegten Bildern vorstellt. Zu sehen ist ein freier Flug mit verschiedenen Flugzeugen und mit Start von zwei unterschiedlichen Flugplätzen aus. Außerdem zeigt es zwei Missionen.

[youtube asX39IygTgo]

Download-Links

Microsoft Flight , Download bei XBox-Live