Für eine riesen Überraschung sorgte im vergangenen Jahr der GA-Versorger Carenado. Seit Jahren entwickelten sie ihre Add-Ons ausschließlich für den FSX. Eigentlich. Am 5. Juli 2012 veröffentlichten wir die doch sehr überraschende Nachricht, dass man bei Carenado angeblich eine Möglichkeit gefunden habe, seine Add-Ons auch mit dem FS2004 in einer annähernd gleich guten Qualität anbieten zu können. Wir haben uns die Cessna Caravan mal etwas genauer angeschaut und auch Fernando Herrera, Chef von Carenado, zum Gespräch geladen.
Vorwort
Genau 5 Jahre und 266 Tage, nachdem der Microsoft Flight Simulator X in Europa erschienen ist und eigentlich seinen Vorgänger, den Flight Simulator 2004, ablösen sollte, kam eine sehr unerwartete Wendung. Der Add-On-Hersteller Carenado, welcher bereits seit FS2004-Zeiten für optisch recht ansprechende Umsetzungen von General Aviation Flugzeugen bekannt ist, veröffentlichte seit Jahren neue Produkte ausschließlich für den FSX.
Doch irgendwie hatte der FSX von Anfang an Schwierigkeiten, in der Szene akzeptiert zu werden. Der Grund hierfür war, dass die Entwickler bei Microsoft zwar einen sehr großen Wert auf die Aufwertung der Grafik legten, im Umkehrschluss aber aufgrund einer groben Fehleinschätzung der zukünftigen Prozessor-Entwicklung einen Ressourcen fressenden Flugsimulator schufen. Keiner wollte ihn, den Flugsimulator, der sowieso nirgends flüssig zu laufen schien. Erst mit dem recht spät erschienenen Service Pack 2 beziehungsweise dem Acceleration Pack wurde der FSX einigermaßen Multi-Core fähig. Doch sein Negativ-Image hatte er unlängst wie einen Betonklotz anhängen. So kam es, dass es auch heute, so lange Zeit nach dem Erscheinen des FSX, scheinbar immer noch eine sehr große Anhängerschaft für den FS2004 gibt. Und diese Menschen, die allesamt eisern am FS9 festhalten, schaffen einen Markt. Dieser Markt wird seit Jahren von namhaften Add-On-Herstellern bedient, auch wenn es mit der Zeit immer weniger werden. Erst kürzlich ist mit den Avro Regional Jets von QualityWings ein für die Szene wichtiges Add-On zuerst für den FS2004 erschienen.
Offenbar hat auch Carenado nun diesen alten und neuen Markt entdeckt und man kündigte Anfang Juli 2012 an, man werde nun wieder Add-Ons für den FS2004 veröffentlichen. Grund hierfür sei eine neu entdeckte technische Möglichkeit, FSX Add-Ons in optisch fast gleicher Qualität in den FS2004 zu konvertieren. Als Test-Ballon wurde dann wenige Tage später die Beechcraft F33A Bonanza veröffentlicht. Mit diesem Release wollte man seitens Carenado erfahren, ob durch die Szene tatsächlich noch ausreichend Geld für FS2004-Produkte investiert wird. Offensichtlich war dies der Fall, denn nur einen Monat später, am 7. August 2012 folgte die Cessna Caravan als zweiter Re-Release für den FS2004. Mittlerweile sind auch die Skymaster, die Centurion sowie die B58 Baron verfügbar. Dies war für uns der ausschlaggebende Punkt, uns diese Geschehnisse, Carenados neue Technik und vor allem das Resultat anzusehen.
Dieser Artikel wird in den nachfolgenden Zeilen sehr intensiv auf die Carenado Cessna C208 Caravan für den FS2004 eingehen und diese mit der FSX-Version vergleichen. Abgerundet wird dieser mit einem Interview, welches wir mit Fernando Ferrera von Carenado geführt haben.
Eure Meinung hat uns interessiert
Einige Wochen lang haben wir euch auf unserer Webseite gefragt, wie ihr über das Thema Carenado und neue Add-Ons für den FS2004 denkt. Immerhin knapp 140 Stimmen sind zusammengekommen, von denen mit 42 Prozent, etwas unter der Hälfte, von einem Rückschritt seitens Carenado sprechen. 35 Prozent der Abstimmenden waren der Meinung, dass es sich hier um einen Fortschritt handle und 23% der Stimmenden waren sich darin unsicher, dieses Thema entsprechend einzuordnen – ein wirklich durchwachsenes Ergebnis.
Der Vergleich: Die Cessna Caravan im FSX und im FS2004
Um die neue FS2004-Release von Carenado optimal bewerten zu können, haben wir die Cessna C208B Grand Caravan nicht nur im FS9, sondern auch im FSX getestet und miteinander verglichen. Den berühmten und viel zitierten Vergleich von Äpfeln mit Birnen haben wir hier allerdings nicht befürchtet, da Carenado ja verspricht, die gleiche Optik ihrer Add-Ons vom FSX auch im FS2004 zu erzielen. Lediglich komplexere und auf den FSX und seine Möglichkeiten zugeschnittene Systemsimulationen sollen bei der FS9-Konvertierung nicht in den alten Simulator übernommen werden können. Da die Cessna Caravan jedoch von Natur aus nicht über all zu viele komplexe Systeme verfügt, kann man hier quasi mit einem recht gleichen Add-On rechnen.
Beginnen wir mit dem Außenmodell der Cessna Caravan. Es gibt erstaunlicherweise keine optischen Unterschiede zum FSX. Der große Vorteil des FSX zum FS2004 ist normalerweise die Darstellung der Texturen. Hier lässt der FSX viel höher aufgelöste Texturen zu. Darüber hinaus wird das sogenannte Bump-Mapping unterstützt. Hiermit kann man mit der Texturierung eine optische Tiefe erzeugen. Außerdem bietet der FSX die Funktion des Spec-Mappings, welches besonders gute Effekte bei den Reflexionen ermöglicht. Diese beiden Features werden vom FS2004 nicht unterstützt, sodass es alleine schon hier sehr schwierig für einen Designer ist, im FS2004 ähnliche optische Effekte wie im FSX zu erzeugen.
Die Cessna Caravan im FSX
Auf den ersten Blick sieht das virtuelle Cockpit der Cessna Grand Caravan im FSX so aus, wie man es von den neueren Carenado-Entwicklungen gewöhnt ist. Die Texturen sind makellos und auch von der Modellierung erscheint alles sehr gut. Aber wie gesagt, auf den ersten Blick. Schaut man etwas genauer hin, fällt schnell auf, dass hier keine 3D-Gauges erstellt wurden und stattdessen die üblichen 2D-Instrumente vorhanden sind. Diese sehen zum einen nicht so toll aus, zum anderen ruckeln 2D-Gauges von Haus aus immer etwas, die Bewegung der Nadeln bei der dreidimensionalen Version sind da flüssiger.
Die Carenado C208 wurde im Jahr 2010 veröffentlicht, und zu dieser Zeit waren 3D-Gauges im FSX schon lange keine Herausforderung mehr, 2008 veröffentlichte RealAir die Scout für den FSX – mit 3D Instrumenten.
Aber das ist nicht das einzige Manko. So sind die Knöpfe am Autopiloten-Instrumentenbrett ebenfalls nur auf der Textur, nicht aber in 3D, enthalten. Das sieht aus der Sicht des Piloten gut aus, fast eine perfekte Illusion, wenn man nun aber auf dem Copiloten-Sitzplatz hockt, ist es leicht zu bemerken, dass hier lediglich eine Textur vorliegt. Schade. Da wäre mehr möglich gewesen, und an den Fähigkeiten der Carenado-Entwickler lag es nicht. Es ist vielleicht der Hang zu den Texturen gewesen, der die Jungs davon abgehalten hat?
Das Außenmodell findet man in gewohnter Carenado-Qualität vor, da gibt es nun wirklich nichts zu meckern. Die Landeklappen, Türgriffe und – angeln, Antennen, Lichter und vieles mehr sind dreidimensional vorhanden. Auch bei den Rädern, vorallem dem Bugfahrwerk, hat man sich Mühe bei der Modellierung der Mechaniken gegeben. Wie immer sind auch die Piloten gut gelungen und man kann auch in die Kabine hineinsehen. Überzogen hat man das Modell dann mit den gewohnt guten Texturen, für welche die Designertruppe ja bestens bekannt ist. Nicht umsonst werden Carenado-Flieger durchaus öfters „fliegende Texturordner“ genannt. Bump- und Spec-Maps verleihen dem Modell ein realistischeres Aussehen, da Nieten ebenfalls in gewisser Weise dreidimensional dargestellt werden. Sie gehören nicht zum Modell, sondern existieren nur auf der Textur, werten das Modell aber trotzdem stark auf. Für Reflexionen sind die Spec-Maps zuständig. Wie hat Carenado das im FS9 hinbekommen – diese beiden Features sind schließlich nur im FSX nutzbar?
Die üblichen Animationen sind natürlich auch vorhanden, über ein Kontroll-Panel können außerdem die Bestuhlung verändert, die Türen geöffnet und der Cargo-Pod ein- beziehungsweise ausgeblendet werden. Letzteres Feature hat leider keine Auswirkungen auf die Flugdynamiken.
Von der Systemtiefe ist die Caravan sowohl in der Realität als auch im Flusi recht einfach gestrickt. Es handelt sich hier um eine normale Turboprop-Maschine, die mit einem Wetterradar und einen GPS ausgestattet ist.
Wetterradar im FSX? Das kann ja gar nicht vernünftig funktionieren!
Stimmt, es funktioniert auch nicht richtig. Das war auch schon bei der C90B so und liegt einfach daran, dass eine realistische Umsetzung eines Wetterradars im FSX sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist. Dennoch wird das Wetter mit etwas Glück mehr oder weniger gut auf dem Bildschirm angezeigt. Das Garmin GPS vom Typ GNS430 ist ähnlich wie die Standard-Varianten gestrickt und ist somit nichts Außergewöhnliches. Allerdings sollte erwähnt werden, dass sich das GPS vom VC aus dermaßen schlecht bedienen lässt, dass man aus Frustration glatt den FSX-Flugplaner benutzen will. Zwar existiert das GNS430 auch als Popup, aber das sollte keine Lösung sein. Carenado hat mit späteren Add-Ons gezeigt, wie man es richtig macht.
Die Cessna Caravan im FS2004
Zunächst einmal muss man festhalten, dass Carenado schon in seinen Anfängen für den FS2004 entwickelt hat und bereits damals bekannt für eine hübsche Optik der eigenen Add-Ons war. Dementsprechend muss man in diesen Test entsprechend vorbelastet starten und darf durchaus erwarten, dass die jetzigen Add-Ons auch sehr gut aussehen werden.
Trotz der Erwartung wird der ein oder andere Flusi-Pilot beim ersten Laden des Flugzeuges dennoch etwas überrascht sein, da die FS2004-Caravan eine absolut gute Figur macht und auf den ersten Blick aussieht, als würde man die FSX-Variante umherfliegen. Auch bei genauerem Betrachten dauert es recht lange, bis man die ersten negativen Aspekte feststellen wird. Dazu aber gleich mehr.
Das Außenmodell der Caravan ist in seinem Detailgrad absolut mit der FSX-Variante vergleichbar. Man hat definitiv nicht sehr viel eingespart. Sogar die Türgriffe wurden modelliert. Lediglich die Türscharniere existieren ausschließlich auf der Textur.
Die Texturen des Außenmodells vermitteln eine gewisse Tiefe. Dies kennt man beim FSX durch die Verwendung von Spec und Bump Maps, die manche Add-Ons mitbringen. Im FS2004 kannte man das bisher in dieser Form noch nicht, allerdings hat Carenado hier offenbar einen guten Weg gefunden, dies im älteren Sim, der keine der beiden Zusatz-Maps unterstützt, ebenfalls erreichen zu können beziehungsweise den gleichen optischen Effekt zu erzeugen. Grundsätzlich lösen die Texturen am Flugzeug Außenmodell überdurchschnittlich hoch auf und werden erst bei sehr nahem Heranzoomen unscharf. Allerdings nimmt dann die Schärfe doch sehr rapide ab. Zum Glück passiert das allerdings erst kurz bevor die virtuelle Nase die Außenhaut des „fliegenden Wohnwagens“ berührt.
Statt eines 2D-Panels wurde leider nur ein kleines Instruktions-Fenster eingefügt, welches die Belegungen von Shift+1 bis +4 anzeigt. Da Carenado ohnehin die Flugzeuge aus dem FSX nicht einfach nur herabkonvertiert, sondern einen großen Teil des Add-Ons neu erstellen muss, wäre es absolut zumutbar gewesen, ein 2D-Panel eigens für die FS2004-Version zu erstellen, da es nach wie vor einige Anwender gibt, die dem VC ein gelungenes 2D-Panel vorziehen.
Da kein 2D-Panel existiert haben wir besten Grund, nun das virtuelle Cockpit zu begutachten. Hier setzt sich der gute optische Eindruck des Außenmodells weiter fort, da auch das virtuelle Cockpit sehr detailliert ausgearbeitet wurde. Es gibt keinen einzigen Schalter, der einfach nur als Textur existiert. Wirklich alle Schalter und Knöpfe wurden dreidimensional modelliert, sogar das komplette Sicherungs-Panel, welches sich neben dem linken Bein des Piloten befindet.
Leider muss auch die FS2004-Version der Cessna Caravan ohne 3D-Instrumente auskommen. Dies fällt aber nur sehr geringfügig ins Gewicht, da man vom FS2004 ohnehin keine solchen gewohnt ist und die Texturen der Gauges zudem von sehr guter Qualität sind. Diese lösen sehr scharf auf, was eine makellose Ablesbarkeit schafft. Volle Punktzahl also für das virtuelle Cockpit.
Fazit
Der Volksmund würde an dieser Stelle betonen, dass man aus einem Trabi einfach keinen Porsche machen kann. Mein Mund geht nur so weit und sagt: Man hat zwar nicht geschafft, einen Porsche aus einem Trabi zu machen, da das unmöglich ist, aber man hat es bei Carenado geschafft, – sozusagen – aus einem Skoda einen Volkswagen zu machen. Das alles soll heißen: Die FS2004-Version der Caravan ist definitiv keine 1:1 Wiedergabe des FSX, aber optisch kommt sie absolut an die FSX-Variante heran. Man bekommt also keinen alten Wein in neuen Schläuchen, sondern neuen Wein in alten Schläuchen; und der schmeckt – zumindest die neuesten FS2004-Veröffentlichungen von Carenado.
Für alle FS2004-Festhalter in VFR- oder Buschflug-Laune: klare Kaufempfehlung!
Zusammenfassung
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Pro’s FS2004 | Contra’s FS2004 | ||||||||||||||
– Die Modellierung auf sehr FSX-nahmem Niveau – Die Texturen sind ungewöhnlich scharf und tief – Optisch sehr nah am FSX-Modell dran | – Der Preis ist mit 24.95 US Dollar etwas hoch – Manche Knöpfe nur auf Textur enthalten | ||||||||||||||
Pro’s FSX | Contra’s FSX | ||||||||||||||
– Hochwertige, zeitgemäße Texturen – Sehr detailliertes Außenmodell | – Keine 3D-Instrumente – Manche Knöpfe nur auf Textur enthalten – Der recht hohe Preis von 34.95 US Dollar |
Das Interview
flusinews.de : Wie genau kamt ihr auf diese geheimnisvolle Technik, eure Flugzeuge in optisch gleichguter Qualität in den FS2004 zu konvertieren?
Carenado: Wir haben sehr viel Zeit investiert, um einen Prozess zu erforschen, der unsere FSX-Modelle für den FS9 konvertiert. Letztendlich nutzen wir ungefähr 40-50% des FSX-Modells, der Rest wird komplett neu und exklusiv für den FS2004 entwickelt.
flusinews.de: Das Ergebnis der Technik ist verblüffend: Wie geht soetwas?
Carenado: Wie schon gesagt, wir verwenden viele Teile, die schon entwickelt worden sind, aber nahezu die Hälfte wird speziell für den FS9 erstellt, dabei kommen die Talente unserer Entwickler ins Spiel.
flusinews.de: Warum habt ihr den Entschluss gefasst, nun doch wieder für den FS2004 zu entwickeln? Nur weil es machbar ist, heißt es ja noch lange nicht, dass man es tun muss? Ist der Markt wirklich noch so riesig?
Carenado: Wir haben viele Anfragen bezüglich FS2004 Add-Ons über Facebook, Email und Foren bekommen. Da haben wir realisiert, dass der Markt immer noch attraktiv sein könnte und uns entschieden, es auszuprobieren. Die ersten drei FS9-Flugzeuge haben sich gut genug verkauft, deswegen werden weiter für diese Plattform entwickeln.
flusinews.de : Der Testballon war die Beechcraft Bonanza. Wie haben sich die Verkaufszahlen entwickelt? Entsprechend eurer Erwartungen?
Carenado: Die Verkaufszahlen der Bonaza waren OK und haben die Investition unsererseits gerechtfertigt, aber die Entscheidung, weiter für den FS9 zu entwickeln, wurde nicht an diesem einen Flugzeug festgemacht. Genauer gesagt waren es die Bonanza, die Grand Caravan sowie die Skymaster und gutes Feedback, welches wir bekommen haben.
flusinews.de : Hat die Cessna Caravan in den Verkaufszahlen eine Steigerung im Gegensatz zur Bonanza verzeichnen können?
Carenado: Die Verkaufszahlen waren ungefähr gleich. Zwar ist die F33A ein weniger attraktives Flugzeug, aber es war das erste Carenado FS9 Add-on seit Jahren, und das hat uns anständige Verkaufszahlen beschert.
flusinews.de : Wie geht es nun mit dem FS2004 und Carenado weiter? Dürfen wir uns auch auf reine FS9-Entwicklungen freuen? Was steht in der nächsten Zeit an?
Carenado: Wir werden weiterhin für den FS9 Flugzeuge entwickeln, allerdings nur solche, die vorher auch schon für den FSX veröffentlicht worden sind. Die Wahl der Produkte basiert auf dem Erfolg und der Attraktivität der entsprechenden Flieger. Bis vor kurzem haben wir ja an der C210T und der B58 für den FS2004 gearbeitet, das Modell danach könnte die C340 werden.
flusinews.de : Plant ihr, auch die neusten Add-Ons – z.B. die King Air C90B oder die Super King Air – in den FS9 zu konvertieren?
Carenado: Diese Fälle müssen wir analysieren, denn wenn wir eine FS2004-Version erstellen, müssen wir ein paar Modifikationen bezüglich der Avionik durchführen, denn die meisten unserer derzeit entwickelten Gauges funktionieren nicht im FS9.
flusinews.de : Nun sprechen viele ja – zu Recht – über eure FS9- und X-Plane Konvertierungen. Wie aber sieht es mit den FSX Entwicklungen bis Ende des Jahres aus? Was steht noch an?
Carenado: Die TBM 850, die Cirrus haben wir ja nun kürzlich veröffentlicht.
flusinews.de : In letzter Zeit wurden einige Geschäftsreise-Turboprops veröffentlicht (C90B, P-46, B200) und es sind auch noch weitere in Entwicklung. Dürfen wir auch auf andere Business-Flieger hoffen, wie zum Beispiel die Cessna Citation?
Carenado: Wir müssen uns die Flugzeuge näher anschauen, doch es würde einen Wechsel von dem Segment, in das wir zielen, bedeuten.
flusinews.de : Die X-Plane Produkte sind alle nicht zu 100% X-Plane 10 kompatibel – wie lange wird es noch dauern, bis diese Kompatibilität hergestellt ist?
Carenado: X-Plane 10 war eine Plattform, welche nicht stabil war und die Entwicklung wurde bis zur Veröffentlichung der „final“ Version vor ein paar Wochen weitergeführt. Alles, was wir gemacht hätten, wäre verlorene Arbeit gewesen, denn viele der Inkompatibilitäten sind von Laminar gelöst worden. Es gibt immer noch ein paar Probleme mit unseren Fliegern in X-Plane 10, welche wir kurzfristig mit einem Update beiseitigen werden.
flusinews.de : In letzter Zeit wurden viele Flugzeuge mit Glas-Cockpit veröffentlicht, und auch die TBM850, die King Air 200 sowie die Cirrus verfügen über ein solches beziehunsgweise viele elektronische Anzeigen. Werden bald wieder Flugzeuge mit dem klassischen Uhrenladen entwickelt oder bleibt ihr bei den modernen Glascockpits?
Carenado: Ja, es wird auch Flugzeuge mit dem klassischen Uhrenladen geben, aber die meisten unserer zukünftigen Add-Ons werden über Glascockpits verfügen.
Vielen Dank an Fernando Herrera für dieses ausführliche und aufschlussreiche Interview!
Das Interview im Original-Wortlaut findet ihr hier.
Sascha Schreck und Frank Kuhn für flusinews.de