Das Designerstudio Aeroplane Heaven hat in der vergangenen Woche eine neue Roadmap für die Jahre 2019/2020 vorgestellt. Demzufolge möchten die Entwickler keine weiteren Militärflugzeuge mehr umsetzen. „Wir glauben, dass der Markt für Warbirds, insbesondere für solche aus dem Zweiten Weltkrieg, schrumpft. Wir wissen nicht warum, aber wir haben einen deutlichen Rückgang des Interesses festgestellt“, heißt es in der offiziellen Ankündigung auf Facebook. Zwar wolle man wie geplant noch die Spitfire-Serie sowie die Hurricane und den Harrier für Prepar3D v4.5+ veröffentlichen. Danach sei dann aber Schluss mit militärischem Fluggerät.
In den Jahren 2019/2020 will sich Aeroplane Heaven daher auf GA-Flugzeuge und klassische Passagierflugzeuge fokussieren. Aktuell näherten sich zahlreiche Projekte der Veröffentlichung. Dazu gehören die Douglas C-47/DC-3, die Socata MS893, der Sabreliner von North American/Rockwell sowie die Sud Aviation Caravalle. Ebenfalls soll die bereits im November 2018 angekündigte Piper Aztec spätestens Ende 2019 erscheinen. Danach will das Entwicklerstudio an der BAC 1-11, der Hawker Siddeley HS-121 Trident, der de Havilland DH.106 Comet sowie der Boeing 707 arbeiten. Für diese Maschinen gebe es bislang aber noch keine festgelegte Reihenfolge.
Darüber hinaus äußert sich Aeroplane Heaven in der Roadmap auch zum neuen Microsoft Flight Simulator 2020. Auch wenn das Entwicklerteam aufgrund der wenigen Informationen noch keine Einschätzung abgeben möchte, so werde der neue Simulator doch höchstwahrscheinlich die Pläne des Unternehmens im kommenden Jahr beeinflussen. Wesentlich klarer nehmen die Designer hingegen zum FSX Stellung. Weil das Erstellen von separaten Versionen für den mittlerweile äußerst betagten Flugsimulator mit sehr viel Arbeit verbunden sei und ein Großteil der Kunden Prepar3D bevorzuge, werde man in Zukunft wohl keine Add-Ons mehr für den FSX erstellen. Und schlussendlich wird Aeroplane Heaven bald auch ein erstes Flugzeug für X-Plane 11 herausbringen: Die Globe Swift (Wir berichteten).
Bisher 4 Kommentare
„Wir glauben, dass der Markt für Warbirds, insbesondere für solche aus dem Zweiten Weltkrieg, schrumpft. Wir wissen nicht warum, aber wir haben einen deutlichen Rückgang des Interesses festgestellt“
Es könnte daran liegen, dass Leute die gerne Warbirds fliegen evtl. nicht unbedingt einen zivilen Flugsimulator nutzen. Wer möchte schon unbedingt in einer Spitfire Streckenflüge in P3D oder X-Plane durchführen? In DCS, War-Thunder, oder der IL-2 Reihe gibt es wesentlich mehr Möglichkeiten sich mit einem solchen Flieger auszutoben. Dabei geht es gar nicht um das Kampfgeschehen, sondern auch um den historischen Kontext. Ein Flugfeld sah nun einmal 1945 ganz anders aus als 2019.
Irreführende Headline
„Keiner will mehr Krieg“ stimmt so nicht, denn offensichtlich haben alle anderen Erfolg damit.
Der genannte Entwickler scheint wohl einfach nicht gute/geeignete Produkte, auf der falschen Platform oder grundlegend falsche Produkte anzubieten, weshalb sich für ihn ein Bild der Verkümmerung eröffnet.
Ich schmunzle immer gerne, wenn Einzelanbieter Aussagen über den Markt wagen, und ihre Download-Zahlen als Referenz anbieten. Nur in wenigen Fällen sind deren Marketinginformationen übereinstimmend mit denen des Gesamtmarkts, gerne mache ich dazu eine Grafik. In diesem Fall ist es erschreckend, weil DCS und deren Partner 2018 noch nie dagewesene Rekordverkäufe verzeichneten, genau, mit Kriegsamterial.
Dem Argument entgegenkommend scheint der Umstand, dass der Markt eine leichte Übersättigung spürt, und
die Konsumenten nur noch nach absoluten Qualitätsprodukten verlangen, die nur wenige herkömmliche Einzelanbieter noch herstellen können. Also, dieser Qualitätssprung 2018 ist in direktem Zusammenhang mit dem Technologiesprung in Sachen Grafik, Systeme, Sound und Physik entstanden und überrumpelt so einige Platzhirsche der antiken FSX-Domäne.
die FS2020-Ankündigung machts für viele nicht leichter, die meisten haben noch gar nicht begriffen, was sie
dort an dieser E3-Leinwand gesehen haben. Die gezeigten Bilder sind in den Köpfen der User bereits jetzt Massstab für alles was da aufs Regal will und zu verstauben droht bevor der Business Plan verfasst ist. Auch die sehr gut gemachten Youtube-Videos von 2018-2019 schaffen weitgehend eine Bereinigung dessen, was Gut von Schlecht unterscheidet, und der user macht keine Impulskäufe und schon gar keine Fehlkäufe mehr. Stattdessen sind Migrationsströme von usern zu verzeichnen (wiederhole mich gerne, bis es der letzte Hinterwäldler mit Dada-Szenerien begriffen hat).
Ein weiterer Punkt, der wohl in Relation zur Übersättigung zu setzen ist, ist das Marktvolumen und das Pricing.
Die Zeiten wo jede Woche ein Add-on für Euro 60 verkaufbar waren, tja meine Herren, die sind ein für alle Mal Geschichte. Nur ein geistig verwirrter Penisonär zahlt für ne Heinkel einen solchen Betrag.
Und die neue Generation von
Ledersesselpiloten die hier ein und ausgehen, die saugen sich sowas mal schnell irgendwo runter. Die Gratis-Mentalität veschont auch den Flusi-Markt nicht.
Trotzdem, ein durchschnittlicher X-Plane user gibt USD800 aus, Harware nicht eingeschlossen. Diesen Betrag müssen sich über 50 Zusatzprodukteanbieter teilen. Leider reicht diese Limite nur für eine Hand voll dieser Add-ons. Dabei sind immer Wetter und Szenerien. Dann kommen die Top-Flugzeuge. Und wenn eigentlich nichts mehr vom Budget übrig ist,
dann buhlen noch die Hobby-Anbieter um das Restkleingeld. Diese Hobby-Anbieter haben Einsicht in 2 Prozent des Marktgeschehens, weshalb sie in Foren wild herumspekulieren und falschen Angaben machen.
Es ist nicht schwierig, die DCS Zahlen nachzu vollziehen, denn sie sind ähnlich wie die von X-Plane.
Die Demografie: Mit dem klinischen Tod der FSX-Ära sind wohl auch die alten Säcke mit Pilotenlederjacke ins Grab gestiegen, ja die, die noch wussten, dass Heinkel was zum Fliegen und nicht zum Waschen ist.
Die Altersverteilung von Flusi-Nutzern wiederspiegelt die reale Welt. Mehr System, weniger Haudegen wird angefragt,
also lieber eine A380 als eine spitfire. Kein 20-jähriger hat eine Beziehung zu spitfire (Beispiel). Entsprechend hat sich der Markt zugunsten von sehr modernen Maschinen verschoben, und damit der Anspruch nach Systemtiefe, vollumfang von Funktionen, Super PBR grafik und Super FMD sound .
Auf dem militärischen Sektor kann da leider weder P3D/FSX noch XP11 brillieren, weshalb sich DCS diesen Teilmarkt fast mit niemandem teilen muss.
Eine bedeutende Erkenntnis aus 30 Jahren Flusi ist, dass militärische Produkte immer nach zusätzlicher Interaktion verlangen. Wer also eine Heinkel auf FSX verkauft, hat wohl kein Bock auf Erfolg. Wer guttert schon gerne im Alleingang über den Ärmelkanal, wenn er das auch im Verband unter Dauerbeschuss machen kann und dabei noch die Briten mit einem Bombenteppich zudecken kann und dabei aus der Laderampe noch 50 Fallschirmgrenadiere springen? Das geht nur in DCS, und dafür zahle ich gerne 60 Euro.
Als letzten Hilfebeitrag an das sterbende Unternehmen, das diesen Leitartikel auslöste, erwähne ich noch die Tatsache, dass viele viele Zusatzprogramme mitlerweile gratis erhältlich sind. Also legal gratis. Das geht bei FSX/PSD nicht so gut,
jedoch beispielsweise bei X-Plane. Die Pariät zwischen Bezahl-Software und Gratis-Software liegt bei 1 zu 10. Ich kann also
dank einer starken Community-Aktivität auf Funktionen und Produkte zugreifen, die das zehnfache an Wert
dessen besitzen, was ich für Payware ausgegeben habe.
Für die Anbieter ist es dringend ratsam, sich neu zu orientieren oder nach Sterbebegleitung zu suchen,
auf alle Fälle hoffe ich, dass ich helfen konnte.
Immer wieder gerne,
Euer Pieter
ah, vergass, hier ein Beispiel von warbird usage in zivilem Sim:
https://www.youtube.com/watch?v=Bvetc4JBA5c&t=300s
Pieter, das war ein richtig guter und verdammt ehrlicher Beitrag.