Am späten Freitagabend machte uns ein Leser auf massiv verwaschene Texturen nach der Installation des kürzlich veröffentlichten GSX Level 2 (Wir berichteten) aufmerksam. Er klagte zudem über den angeblich schlechten Support seitens des Herstellers FSDT – das Problem werde nicht erst genommen, obwohl gefühlt 90 Prozent der Kunden von den Blurries betroffen seien. Tatsächlich zeugt ein seitenlanger Thread im FSDT-Forum davon, dass unser Leser mit seinem Problem nicht alleine war. Den Fehler konnte Umberto Colapicchioni von FSDT heute Nacht aber beheben: Schuld war eine falsch konvertierte Funktion im Addon Manager. Betroffene Kunden sollen das neue FSDT Live Update ausführen, damit soll das Problem Geschichte sein.
Von schlechtem Support kann also nicht die Rede sein. Vielmehr hat das Designerteam wohl unter Hochdruck an einer Lösung gearbeitet. Das war nicht ganz einfach, erklärte der FSDT-Entwickler Umberto Colapicchioni gestern gegenüber flusinews.de.
Problem nur schwer einzugrenzen
„Ich persönlich konnte das Problem noch nicht reproduzieren“, schrieb uns der Entwickler noch am Samstagnachmittag. Die verwaschenen Bodentexturen seien während des Beta-Tests nicht aufgetreten, denn dann hätte man GSX Level 2 selbstverständlich nicht veröffentlicht. Wie Colapicchioni weiter ausführte, konnte der Fehler nur schwer eingegrenzt werden: „Das Problem ist, dass wir zu viele widersprüchliche Berichte haben“. Zahlreiche Kunden hätten die Blurries nur in Kombination mit den SODE-Jetways gesehen, andere sogar mit den Standard-Fluggastbrücken. Wieder andere Benutzer seien betroffen gewesen, obwohl GSX Level 2 gar nicht installiert war. Gestern hieß es, dass die Blurries wohl irgendwie mit den Jetways in Verbindung stehen müssen. „Die meisten Berichte scheinen mit den Austausch-Jetways zusammenzuhängen, zu diesem Zeitpunkt ist das also das wahrscheinlichste Problem. Wir wissen aber immer noch nicht, ob das Problem die Texturauflösung, die Polygon-Komplexität oder schlicht die Anzahl der Fluggastbrücken ist“, so Colapicchioni.
Anzahl der betroffenen Nutzer unbekannt
Wie viele Kunden letztendlich von den verwaschenen Texturen betroffen waren, lässt sich nur schwer sagen. „Wir können nur diejenigen zählen, die den Fehler in unserem Forum gemeldet haben. Bis heute waren das genau 60 User“, teilte der FSDT-Entwickler uns am Samstagnachmittag mit. „Basierend auf diesen Zahlen hat ein Prozent der Benutzer das Problem gemeldet“. Gleichzeitig gibt es auch im Avsim-Forum ein seitenlanges Thema zu den Problemen. „Unser Forum ist der einzige Ort, in dem betroffene Kunden sinnvolle Unterstützung bekommen können“, stellte Colapicchioni in diesem Zusammenhang noch einmal klar. Wer Probleme hat, soll sich also immer direkt an den Software-Hersteller des Add-Ons wenden.
Fehlerhafte Code-Zeile war Schuld
Schlussendlich waren dann wohl weder GSX Level 2, noch die Couatl-Engine Ursache des Problems. Vielmehr hatte Umberto Colapicchioni laut eigener Aussage vergessen, eine spezielle Funktion des Addon Managers von der FSX-Version zu Prepar3D v4 zu konvertieren. Die Umwandlung von 32-Bit zu 64-Bit sei dabei ziemlich einfach gewesen. Kompliziert war aber wohl das Umschreiben des Codes in den Unicode-Standard. Die besagte Funktion wurde dabei übersehen, was den Dateizugriff stark verlangsamt hat – deshalb kam es zu den verwaschenen Texturen.
Unterschiedliche Konfigurationen erschweren Fehlersuche
Auf Flugsimulator-Systemen mit wenig installierten Add-Ons ist das Problem offenbar gar nicht aufgetreten. Einer der FSDT-Tester konnte den Fehler dann aber schlussendlich reproduzieren: Auf seinem System sind alle Orbx-Szenerien installiert. Die zusätzliche Last durch die riesige Anzahl von Orbx-Produkten machte die verwaschenen Texturen dann endlich sichtbar. Der aktuelle Fall wirft also auch ein Schlaglicht auf die komplizierte Fehlersuche bei Flugsimulator-Problemen. Denn kaum eine Konfiguration gleicht der anderen. Jeder Nutzer hat potenziell hunderte verschiedene Add-Ons installiert, die sich möglicherweise gegenseitig negativ beeinflussen können. Nichtsdestotrotz hat das FSDreamTeam die Ursache für die Blurries erfolgreich identifiziert und zeitnah ein Update zur Verfügung gestellt.