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Februar 2018

Durchstöbern

Afrika ist im Flugsimulator nach wie vor ein blinder Fleck. Jetzt sorgt das Entwicklerteam Grand Island Sim zumindest für einen kleinen Lichtblick, denn der Newcomer hat den Banjul International Airport (GBYD) im westafrikanischen Gambia als Payware für Prepar3D v4 herausgebracht. Für rund 18 Euro ist die Add-On Szenerie im simMarket erhältlich, die Produktbeschreibung wirbt mit saisonalen Bodentexturen (Auflösung: 50cm/Pixel) und dynamischen Lichtern. Vom Flughafen Banjul aus bestehen unter anderem Verbindungen nach Gran Canaria, Brüssel, Amsterdam und Barcelona.

Nachtrag vom 4. März 2018: Banjul ist jetzt auch für den FSX und FSX:SE erhältlich.

Mathijs Kok hat im Aerosoft-Forum neue Informationen zu den Projekten Aerosoft A318/A319/A320/A321/A330 Professional (Wir berichteten) vorgestellt. In dem Beitrag vom Mittwoch stellt der Projektmanager unter anderem klar, dass die Produkte weder mit einem Kopierschutz, noch einer Online-Aktivierung versehen werden. Das sind gute Nachrichten für alle virtuelle Airbus-Piloten, die Flight Sim Labs nach dem Schadsoftware-Skandal in dieser Woche (Wir berichteten) den Rücken zugekehrt haben und Maßnahmen zum Kopierschutz grundsätzlich kritisch gegenüberstehen.

Bereits am Montag hat FlyJSim im X-Plane.org-Forum angekündigt, dass sie an der Boeing 727 Series Professional v3 für X-Plane 11 arbeiten, nachdem sie im Januar die 732 TwinJet V3 Pro (Wir berichteten) herausbrachten. Das Update für die Boeing 727 soll unter anderem ein für X-Plane 11 angepasstes Flugmodell, PBR-Texturen für innen und außen, die Unterstützung des X-Plane-FMCs und ein aktualisiertes Wartungssystem beinhalten.

Jarrad Marshall von Orbx hat heute die Add-On Szenerie CityScene Gold Coast für den FSX, FSX:SE und Prepar3D (alle Versionen) angekündigt. Damit zieht es Orbx wieder zurück nach Australien, wo die Erfolgsgeschichte des Szenerie-Herstellers vor zehn Jahren begann. Bei der neuen CityScene-Produktlinie kommt eine „wegweisende“ neue Technologie zum Einsatz, die das limitierte Autogensystem des FSX/P3D umgeht und spezifische Gebäude so wesentlich besser darzustellen vermag. Diese Technologie hat Allen Kriesman entwickelt, der vielen aus der Szene wohl eher unter seinem Label Scenery Solutions, dem Designstudio hinter Ultimate Terrain X, bekannt sein dürfte und jetzt für Orbx arbeitet.

Bei der Technologie handelt es sich vermutlich um das im April 2014 von Flight1 vorgestellte „Projekt X“ (Wir berichteten), das später recht erfolglos unter dem Namen „Xpress Sim“ vermarktet wurde. In Zusammenarbeit mit Orbx könnte die Technologie nun aber erfolgreich auf dem Markt Fuß fassen. Die gesamte Ankündigung zu CityScene Gold Coast und zahlreiche Preview-Bilder der beliebten Touristenregion findet ihr im Orbx-Forum.

Emerald Scenery Design hat ein Update für das Alaskan Mesh Project (Wir berichteten) veröffentlicht. Das Freeware-Mesh für den FSX, FSX:SE sowie Prepar3D (alle Versionen) wurde nicht nur durch neue 32-Bit GeoTiffs verbessert, es deckt jetzt auch noch das Gebiet Southern Alaska ab. Da die Auflösung mit 10 Metern höher ist als das 20-Meter-Holgermesh aus ftx NA Southern Alaska, könnte sich ein Download sogar für Orbx-Kunden lohnen. Die Kompatibilität soll jedenfalls gewährleistet sein, das Freeware-Mesh lässt sich aber selbstverständlich auch unabhängig von der Orbx-Szenerie nutzen. Weitere Informationen und die Download-Links zum Alaskan Mesh Project finden sich hier.

Die Add-On Szenerie Helgoland von Aerosoft ist ab jetzt nicht nur für Prepar3D v4 und den FSX (Wir berichteten), sondern auch für Aerofly FS 2 verfügbar. Für 17,95 Euro ist Helgoland hier erhältlich. Da man die Hubschrauberlandeplätze mangels Hubschraubern im Flugsimulator von IPACS nicht nutzen kann, ist als kleiner Bonus zudem der Flugplatz Heide-Büsum (EDXB) mit einem großflächigen Satellitenbild enthalten.

Nach dem Release von Nantes-Atlantique (Wir berichteten) möchte JetStream Designs nun offenbar richtig hoch hinaus und wagt sich an den zweitgrößten Flughafen Frankreichs: Paris-Orly (LFPO). Laut diesem Facebook-Beitrag ist die Veröffentlichung der Szenerie für Prepar3D v4 noch in diesem Jahr geplant, derzeit können bereits erste Vorschaubilder des südlichen Terminals betrachtet werden. Hierbei setzt JetStream Designs nach eigener Aussage auf HD-Texturen und die Modellierung des Terminal-Innenraums, was im fertigen Produkt aber durch einen Konfigurator deaktiviert werden könne. Das sind gute Nachrichten für alle virtuellen Piloten, schließlich ist der Mega Airport Paris-Orly von Aerosoft bereits ziemlich in die Jahre gekommen und auch gar nicht Prepar3D-kompatibel.

Der Entwickler Matthias Wurst hat den Verkehrslandeplatz Altenburg-Nobitz (EDAC) in Thüringen als Freeware für den FSX und Prepar3D v3 erstellt und bereits Ende der vergangenen Woche in der flusiboard.de Filebase veröffentlicht. Für die Zukunft sei möglicherweise eine Version für Prepar3D v4 geplant. Damit ist einer der ältesten Flugplätze Deutschlands nun auch für den Flugsimulator verfügbar.

Altenburg-Nobitz wurde im Jahr 1913 als „Flugstützpunkt“ eröffnet und kann auf eine äußerst geschichtsträchtige Vergangenheit zurückblicken. Die Nazis bauten das Gelände zum Militärflugplatz aus, nach dem Zweiten Weltkrieg nutze die Rote Armee der Sowjetunion das Airfield. Die Start- und Landebahn wurde damals verlängert, es kamen neue Hangars, Aircraft-Shelter, Baracken sowie ein Kasernengelände, Stellungen für Flugabwehrgeschütze und Bunker hinzu. Auf dem Platz waren Jagdflugzeuge, Jagdbomber sowie Hubschrauber stationiert, bis Altenburg-Nobitz im Jahr 1992 an die deutschen Behörden übergeben wurde. Seitdem hat sich das Airfield zu einem Zivilflugplatz entwickelt, bis 2011 startete und landete hier sogar Ryanair.

Sie könnte zum Release des Jahres werden, dabei es gerade einmal Februar: Leonardo Software hat die McDonnell Douglas MD-82 unter dem Namen „FlyTheMaddogX“ für Prepar3D v4 sowie für die 32-Bit-Flugsimulatoren FSX, FSX:Steam und Prepar3D v3.4 veröffentlicht. Die 64-Bit-Version kostet 83,30 Euro und ist im simMarket erhältlich. Wer noch mit einem 32-Bit-Simulator unterwegs ist, bekommt die Maddog für 67,83 Euro, und zwar ebenfalls im simMarket. Den gesamten Februar ist das Flugzeug außerdem um fünf Euro reduziert. Ursprünglich war der Release-Termin noch für das Jahr 2017 geplant (Wir berichteten), allerdings musste einer der Entwickler ins Krankenhaus eingeliefert werden und wurde notoperiert, sodass sich der Zeitplan etwas verzögerte.

Der Hersteller Flight Sim Labs verwendete offensichtlich ein Malware-Programm bei seinem A320-X, das im Internetbrowser „Google Chrome“ gespeicherten Passwörtern von mutmaßlichen Software-Piraten ausgelesen und anschließend übermittelt hat. Dies geht aus einem Post bei Reddit hervor. Kopierschutzmechanismen stehen in der Flugsimulator-Szene immer wieder in der Kritik, man erinnere sich nur an den Aerosoft-Launcher oder ftx Central von Orbx. Der aktuelle Fall hat allerdings eine ganz neue Qualität – mittlerweile berichtet sogar heise.de. Auch der PC-Spiele-Blog Rock, Paper, Shotgun sowie ein IT-Sicherheitsunternehmen aus Großbritannien sind auf den Fall aufmerksam geworden. Es ist also davon auszugehen, dass dieser fragwürdige Kopierschutz noch größere Wellen schlagen wird. In diesem Reddit kündigen Kunden von Flight Sim Labs an, rechtliche Schritte gegen den Hersteller einzuleiten. Zudem hätten einige Benutzer bereits Beschwerde bei PayPal eingereicht und die US-Bundespolizei FBI informiert. Ob das Vorgehen von FSLabs überhaupt legal war, ist äußerst zweifelhaft. Außerdem wirft der Fall die Frage auf, wie weit Kopierschutz moralisch gehen darf.

Flight Sim Labs hat mittlerweile auf die enorme Kritik reagiert und einen neuen Installer ohne die besagte Malware bereitgestellt. Man könne das Unwohlsein einiger Kunden über die „etwas überzogenen Maßnahmen“ verstehen. Wie Lefteris Kalamaras im Forum schreibt, seien keine Tools verwendet worden, um sensible Informationen von rechtmäßigen Kunden zu offenbaren. Passwörter würden auch nicht einfach willkürlich preisgegeben. Es habe aber „spezifische Methoden“ gegen spezifische Seriennummern, die als Raubkopie identifiziert wurden, gegeben. Die Datei Test.exe (das Malware-Programm) sei Teil des Kopierschutzes und habe Flight Sim Labs bereits erfolgreich Informationen zur Verfügung gestellt, welche sich als hilfreich im Rechtsstreit gegen Softwarepiraten erwiesen hätten. Somit räumt der FSLabs-Chef die Anschuldigungen indirekt ein.

Nachtrag: Mittlerweile hat Lefteris Kalamaras eine Pressemitteilung veröffentlicht und bietet Kunden die Erstattung des Kaufpreises an.

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