Bereits gegen Ende Dezember 2016 veröffentlichte MILVIZ mit der Cessna T-50 Bobcat eine zweimotorische Propellermaschine aus den 1940er Jahren. Der Fünfsitzer wurde nicht nur als Transport- und Verbindungsflugzeug genutzt, sondern auch zum Training von Piloten. Wir haben uns die fliegende Wildkatze (Bobcat bedeutet Rotluchs) im Prepar3D angesehen und waren nach der eher durchwachsenen Huey-Umsetzung (Add-On Check lesen) sehr begeistert von der T-50. Alles Weitere jetzt hier im Test!

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Fakten vorab zur T-50 Bobcat

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Die MILVIZ T-50 Bobcat kann für knapp $ 40 US-Dollar (umgerechnet ca. 36€) direkt beim Entwickler käuflich erworben werden. Der Installer kommt ohne Seriennummer daher und installiert das Produkt wahlweise in den FSX, FSX:SE oder Prepar3D v2/v3. Nach der Installation sollte man sich kurz das äußerst praktische MVAMS (Milviz Aircraft Management System), welches als Shortcut auf dem Desktop auftaucht, anschauen. Hier kann die Maschine umfangreich konfiguriert werden, unter anderem darf der Kunde zwischen „Cold & Dark“ und „Ready to fly“ wählen, außerdem besteht die Möglichkeit, Passagiere im Cockpit anzeigen zu lassen. Nicht zuletzt ist es möglich, zwischen vielen verschiedenen Avionik-Optionen zu wählen. Wer’s gerne rustikal mag, der fliegt am besten ganz ohne GPS. Moderne „Nachrüster“ bauen per Klick das Flight1 Garmin GTN750 oder GTN650 mit Touchscreen ein, oder ein System aus den Häusern Mindstar und RealityXP. Das Milviz Standard GNS430/530 steht auch zur Auswahl.

Dem Add-On liegen ein 15-seitiger „User Guide“ mit den wichtigsten Informationen sowie ein 16-seitiges, vergilbtes Original-Handbuch bei. Das klingt nicht nach sonderlich viel, deckt aber, bis auf Performance-Tabellen, alles Wichtige ab.

Das Flugzeug

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Das Äußere der Bobcat ist eine richtige Augenweide. Die alte Kiste bringt ein authentisches Metall-Feeling herüber und besticht mit der detaillierten Nachbildung von kleinen Details. So sind das Fahrwerk und die Sternmotoren akkurat modelliert worden, und auch Lufteinlässe sowie Antennen sind dreidimensional vorhanden. Darüber hinaus zieren hunderte von Nieten den Rumpf, die Bobcat ist auch mit reichlich Schmutz am Rumpf und an den Tragflächen versehen – so muss eine Maschine aus den 40ern aussehen!

Dieses überaus positive Bild zieht sich auch durchs virtuelle Cockpit. Hier finden wir 3D-Instrumente, zahlreiche Schalter und wunderbar abgenutzte Texturen vor. Je nach Konfiguration über das MVAMS können verschiedene Navigationssysteme genutzt werden. Geradezu exzellent ist dann übrigens noch die Nachtbeleuchtung, denn diese ist wirklich eine Klasse für sich.

Systeme und Flugdynamiken

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Von den Systemen her zeigt sich die Cessna T-50 relativ einfach gestrickt. Das liegt allerdings nicht daran, dass MILVIZ hier bei der Umsetzung gepfuscht hat. Vielmehr handelt es sich hier eben um ein ziemlich altes Flugzeug, moderne Avionik gibt es – abgesehen von den GPS-Systemen zum Nachrüsten – nicht im Cockpit. Das hat die Entwickler aber nicht davon abgehalten, neben realistischen Prozeduren auch das geradezu antike LFR-System (Low Frequency Radio Range) umzusetzen. Dieses wurde in den 1930er- und 1940er-Jahren zum Instrumentenflug genutzt, noch bevor die ersten VORs im Einsatz waren. Navigiert wird hier durch die Interpretation von Audiosignalen, nicht durch Anzeigen auf den Instrumenten. Wer sich für alte Navigationsmethoden interessiert, der findet hier zweifelsohne eine interessante Herausforderung vor. Wer lieber modern fliegt, der nutzt eben das GPS.

Zu fliegen ist die Bobcat nicht ganz einfach. Beim Takeoff zieht sie recht stark nach links und auch bei der Landung ist viel Handarbeit angesagt, um die Maschine punktgenau aufzusetzen. Das kann bei einer kürzeren Bahn oder einem komplizierteren Anflug für ziemlich verschwitzte Finger und einen erhöhten Puls sorgen. Ist die T-50 aber erst einmal in der Luft, fliegt sie sich regelrecht traumhaft leicht. Da kommt richtig Freude auf!

Sound und Performance

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Den Sound hat MILVIZ hier wirklich gut hinbekommen. Das charakteristische Röhren der Sternmotoren wirkt absolut authentisch, und auch sonst ist die Geräuschkulisse überaus plausibel. Wenn das Fahrwerk oder die Landeklappen ausgefahren werden, dann klingt das so, wie man es in einem alten Flugzeug erwarten würde. Klicksounds sind übrigens auch vorhanden, wirklich gelungen.

Performancetechnisch braucht man sich bei der T-50 Bobcat keine Sorgen zu machen, denn die fliegt sich ausgesprochen flüssig. Das verwundert auch nicht weiter, gibt es doch keine komplexen Computersysteme, die simuliert werden müssten.

Das Fazit

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Mit der T-50 Bobcat liefert MILVIZ ein durch die Bank weg sehr gut umgesetztes Transport- und Verbindungsflugzeug aus den 1940er Jahren für den FSX und Prepar3D ab. Die zweimotorische Maschine überzeugt durch exzellente Modellierung, scharfe Texturen sowie eine gute Umsetzung der Systeme. Gepaart mit den authentischen Flugdynamiken und dem wunderbaren Sound ergibt das ein Produkt, das wir allen Oldtimer-Fans wirklich empfehlen können!

Entwickler:Military Visualizations (MILVIZ)
Lizenz:Payware
Getestete Version:1.170323
Preis:$39,99 US-Dollar
Erscheinungsjahr:2016
FS-Version(en):FSX, FSX:SE, Prepar3D v2.5 oder 3.x
Produktseite:MILVIZ-Shop

Pro

  • überzeugendes Modell
  • scharfe und authentische Texturen
  • exzellente Nachtbeleuchtung
  • charakteristischer Sound
  • anspruchsvolle Flugdynamiken
  • verschiedene Avionik-Konfigurationen
  • LFR-Navigationsgerät

Contra

  • Preis etwas zu hoch

Zusammenfassung
5

Kurzfassung

Die Cessna T-50 Bobcat von MILVIZ ist ein gut umgesetzter, spaßiger Oldtimer für den FSX und Prepar3D. Wer hier zuschlägt, kann eigentlich nichts falsch machen.

Sending
Leserbewertung:
3.33 (3 Bewertungen)

Auszeichnungen

-keine

Frank Kuhn für flusinews.de

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Testsystem

Computer-Art: Desktop-PC
Hersteller, Produktbezeichnung: Eigenbau
Betriebssystem: Windows 10 Home, 64bit
verwendete Flusi Version: Prepar3D 3.4

Mainboard: ASRock Z170 Gaming K4
Prozessor: Intel Core i7-6700k @4×4,2GHZ
Arbeitsspeicher: 16GB DDR-4 (2x 8GB)
Grafik: NVIDIA GeForce GTX 1060 6GB
Festplatte (OS): Intenso SSD Sata III
Festplatte (P3D): Crucial_CT500MX200SSD1

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Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

Bisher 2 Kommentare

  1. Hey Frank!

    Danke für deine klasse Review (kurz,bündig, mit Bildern versehen und essentiell)!
    Hatte eigentlich beschlossen mir die Bobcat nicht zu kaufen, aber wenn die Flugdynamiken diesmal wieder ansprechend und plausibel sein sollten (wo – wie ich finde – MilViz seine grösste Stärke hat), werde ich sie mir heute doch noch holen :-).

    Liebe Grüsse an alle Simmer….und immer schön die Temperatur im Auge behalten, man weiss ja nie bei diesen alten Kisten 🙂

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