Godzone/Subscription – was erst einmal nichtssagend und völlig unspektakulär klingt, ist in Wirklichkeit eine Fotoszenerie der Megaklasse, welche große Teile von Neuseeland abdeckt. Und das Ganze inklusive Autogen, 3D-Objekten und sogar der Umsetzung einzelner Flughäfen und Airfields. Da konnten wir uns einen umfassenden Test natürlich nicht entgehen lassen und sind virtuell ins Land der Kiwis gereist. Wahrhaftig: Die Reise hat sich gelohnt, denn trotz einiger Ungereimtheiten kann das Produkt definitiv überzeugen und ermöglicht das Fliegen über beeindruckend mystischen Landschaften.

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Fakten vorab

Ein Szenerien-Abonnement von Godzone für den FSX oder Prepar3D kostet $99 Neuseeländische Dollar, bezahlt werden kann entweder direkt über die Subscription-Website via Paypal oder über den Godzone-Store mittels Kreditkarte.

Mit einem Benutzerkonto für die Neuseeland Subscription-Seite bekommt man dann auch Zugriff auf alle verfügbaren Downloadlinks. Knapp zwölf GB an Fotoszenerie stehen dann zum Herunterladen bereit, aufgeteilt in ebenso viele Einzeldownloads. Als kostenlose Dreingabe hat Robin Corn außerdem noch alternative Busch-Texturen und die Szenerie Real NZ/VLC Nelson zum Abonnement hinzugefügt – das Produkt würde neu noch einmal $35 kosten. Darüber hinaus es ist möglich, dass der Entwickler noch bis zum Jahresende vereinzelt Szenerien zum Portfolio hinzufügt.

Besitzt man über eine schnelle Internetverbindung, dann können die einzelnen Teile innerhalb einiger Stunden heruntergeladen werden – der bereitgestellte Server von Godzone ist ausreichend schnell: pro Gigabyte wurden bei mir 10-20 Minuten benötigt. Die Installation dauert aufgrund der vielen Teile etwas, verläuft aber sonst einfach und problemlos.

Die Fotoszenerie

Godzone Subscription AOC Bild 54

Insgesamt teilt sich das Szenerie-Abonnement Neuseeland in vier große Teile auf: die südlichen Alpen und Seen auf der Südinsel, die Region Wellington, die Hawkes Bay und das Zentral-Plateau sowie die Bay of Plenty auf der Nordinsel. Zwar unterscheiden sich die einzelnen Gebiete der Fototapete hinsichtlich der Sättigung – mal sind die Farben kräftiger, mal sind sie eher blasser, und bei den Farbtönen, was besonders aus der Vogelperspektive auffällt.

Trotzdem weiß der Untergrund insgesamt zu überzeugen. Die Auflösung ist stets angenehm hoch, sodass Strukturen am Boden gut erkannt werden können. Die neuseeländischen Alpen rund um den Mount Cook beispielsweise sehen so einfach nur atemberaubend aus, da fühlt man sich an Filmszenen aus dem „Hobbit“ erinnert.

Autogen und 3D-Objekte

Godzone Subscription AOC Bild 62

Robin Corn hat die den fotorealen Untergrund für Neuseeland mit Autogen und 3D-Objekten ausgestattet, und dies zumindest bei den Städten in einer beeindruckenden Dichte. In Wellington beispielsweise kommt auf jedes Fototapeten-Haus auch ein passendes Autogenobjekt, inklusive Industriegebieten, Hochhäusern und vielem mehr. Dies alles sorgt für einen äußerst realistischen Eindruck und kann auf ganzer Linie überzeugen. Auch dichte Waldstücke und Windfarmen finden sich in der Szenerie wieder.

Außerhalb der stärker besiedelten Gebiete von Neuseeland setzt sich dieser Detailgrad dann aber leider nicht weiter fort, hier wurde Autogen wesentlich spärlicher platziert – während vereinzelt Waldstücke vorhanden sind, fehlt es an Autogen-Häusern nahezu vollständig.

Aus diesem Grund machen die Flüge auf der Nordinsel besonders über dicht besiedeltem Gebiet sehr viel Spaß, danach kann es aufgrund des fehlenden Autogens aber etwas langweilig werden – für Fans von Fotoszenerien dürfte dies jedoch kein Problem darstellen. Auf der bergigen Südinsel hingegen vermisst man die 3D-Objekte dann schon weit weniger, da das Gelände auch so schon viel zu bieten hat.

Die Flugplätze

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Obwohl es sich um eine Flächenszenerie handelt, wurden einige Flugplätze im Abdeckungsgebiet relativ detailliert nachgebildet. Die Betonung liegt hier auf „einige“ – denn es sind leider nicht alle. Oft befindet sich einfach nur eine Startbahn auf der Fototapete, und dann noch nicht einmal an den Untergrund angepasst (vgl. Napier). Das ist von der Optik her natürlich nicht überzeugend und zerstört teilweise auch die Illusion einer vollwertigen, fotorealen Umgebung.

Auf der anderen Seite gibt es aber zahlreiche, wirklich akkurat umgesetzte Flughäfen und –Plätze im Godzone-Land, darunter Wellington, Wanaka, Paraparaumu, Nelson sowie Turangi. All diese können zwar nicht mit teuren, ultradetailreichen High-End Szenerien mithalten, eine akkurate Nachbildung der Gebäude und des Flughafen-Layouts reicht für den Umfang der Subscription jedoch vollkommen aus. Goodies wie animierte Personen oder winzige-Details wären bei einer Flächenszenerie eher fehl am Platz. Modelle und Texturen überzeugen auf ganzer Linie.

Weitere Airfields wurden auch etwas einfach mittels Library-Objekten von VLC New Zealand dargestellt, darüber hinaus finden sich Hinweise auf Zusatzsoftware anderer Designer (z.B. Taupo X) auf der Unterseite des jeweiligen Subscription-Teils. Sehr gut, so muss man nicht lange in den Tiefen des Netz suchen.

Die Performance

So unterschiedlich der Detailgrad der Szenerie, so unterschiedlich auch die Performance. Grundsätzlich kann diese als gut bezeichnet werden, auch in stark besiedelten Gebieten kommt es nicht zu FPS-Einbrüchen. Selbstverständlich ist die Performance auf dem „autogenarmen“ Land aber sehr viel besser als in Metropolregionen wie Wellington, doch dies ist ohnehin eine altbekannte „Flusi-Weisheit“, welche allgemein gültig ist. Schraubt man die Einstellungen herunter, sollte es aber auch auf schwachen PCs keine Probleme mehr geben.

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Das Fazit

Das Neuseeland Szenerien Abonnement von Godzone Virtual Flight ist ein interessantes Experiment, was zweifelsohne gelungen ist. Zwar kann das Produkt nicht als perfekt bezeichnet werden, besteht an einigen Stellen durchaus noch Nachbesserungsbedarf, in erster Linie beim Autogen und den Flugplätzen. Dies sollte dem Kunden beim Kauf eines solchen Add-Ons auch klar sein, denn Robin Corn wählte diese Verkaufsform, um während der Erholung von Gesundheitsproblem weiterhin Szenerien bauen zu können.

Unterm Strich lohnt sich der Kauf aber auf jeden Fall, denn es gibt viel zu entdecken. Besonders Neuseeland-Fans und „Fotoszenerie-Fanatikern“ kann das Abo nur ans Herz gelegt werden, insbesondere schon aufgrund der Tatsache, dass ein derartig exotisches und interessantes Angebot nicht alle Tage erscheint. Und die besonders detailreich gestalteten Gebiete sind einfach eine unschlagbare Augenweide, ebenso die Neuseeländischen Alpen. Landschaftlich hat Neuseeland einfach sehr viel zu bieten.

Entwickler:Godzone Virtual Flight
Lizenz:Payware
Preis:NZ$99 Neuseeländische Dollar
Erscheinungsjahr:2015
FS-Version(en):FSX, Prepar3D v2/3
Produktseite:Godzone/Subscription Website

Pro

  • riesige Abdeckung
  • mehrere Flughäfen akkurat nachgebildet
  • teilweise extrem dichtes Autogen
  • hohe Auflösung der Fotoszenerie
  • beeindruckende Nachbildung der Landschaften
  • Updates und Nachbesserungen möglich

Contra

  • Unterschiede der einzelnen Teile bei Farbgebung und Sättigung
  • wenig bis kein Autogen außerhalb der Ballungsgebiete
  • Default-Airports teilweise nicht an den Untergrund angepasst

Auszeichnungen

– keine –

Frank Kuhn für flusinews.de

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Testsystem

Computer-Art: Desktop-PC

Hersteller, Produktbezeichnung: HP, Pavillion Slimline
Betriebssystem: Windows Vista Home Premium 64 Bit, Direct X9/X10
verwendete Flusi Version: FSX Gold

Prozessor: Core 2 Duo E7400 2x 2.80GHz
Arbeitsspeicher: 8GB
Grafik: NVidia GeForce GT 220
Festplatte: 640GB SATA 3,0 GB/Sekunde

Weitere HD-Bilder

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Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

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