Militärische Flugzeuge aus Zeiten des Kalten Krieges erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Grund dafür sind die oft sehr außergewöhnlichen Modelle, welche damals produziert wurden. Im Februar veröffentlichte ein neues, internes Entwicklerteam von Just Flight die English Electric Canberra PR.9 für den FSX und Prepar3D.  Um herauszufinden, wie gut dieses Add-On wirklich ist, hat Frank sich ein weiteres Mal ins Cockpit einer Militärmaschine begeben und das Produkt auf Herz und Nieren getestet. Wie sich das Produkt schlägt und ob es sich hier wirklich um den von Just Flight versprochenen „Meilenstein“ handelt, das findet ihr „mehr“.

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Das Original

Am 13. Mai 1949 absolvierte die English Electric Canberra ihren Erstflug. Bereits im Jahr 1944 forderte das damalige britische „Air Ministry“, also das Ministerium für die Royal Airforce, welches 1964 mit der „Admiralty“ (Marine) und dem „War Office“ (Heer) zum Verteidigungsministerium wurde, einen Nachfolger für die de Havilland Mosquito. Der Bomber sollte vor allem hoch und schnell fliegen können, Systeme zur Selbstverteidigung wie Maschinengewehre waren nicht angedacht. Ursprünglich noch unter den Projektnamen „English Electric A.1“ laufend wurde die Maschine schnell nach der Hauptstadt Australiens, Canberra, benannt. Dies liegt daran, dass Australien der erste Exportkunde des Bombers wurde. Zwischen 1951 und 1957 stellte die Canberra insgesamt fünf Rekorde auf. Bei drei davon handelte es sich um Höhenrekorde, der beste war eine erreichte Flughöhe von 70.310 Fuß. Die Maschine war zusätzlich mit einem Napier Scorpion Raketenmotor ausgestattet. Am 21. Januar 1951 wurde der erste Transatlantikflug eines Jets ohne Auftanken von einer Canberra durchgeführt, am 26. August 1952 folgte der erste doppelte Transatlantikflug eines Jets, die Dauer lag bei zehn Stunden und drei Minuten – auch dieser Rekord wurde von einer Canberra aufgestellt.

Insgesamt wurden 949 Exemplare gebaut, 900 für Großbritannien, 49 für Australien. Die US-amerikanische Lizenzversion Martin B-57 Canberra wurde weitere 403 Mal produziert. Tatsächlich existieren zahlreiche, verschiedene Varianten des zweimotorigen Bombers. Insgesamt können 8.000 lb (3.628 kg) Bombenlast im internen Waffenschacht und an zwei externen Außenlaststationen transportiert werden. Neben konventionellen Sprengsätzen zählen auch taktische Nuklearwaffen dazu.

Allerdings gibt es auch noch eine Aufklärungsvariante, die mit hochauflösenden Kameras ausgestattet ist, die Canberra PR9. Sie wurde nur 23 Mal gebaut, ist die aktuellste Aufklärungsvariante und die letzten drei Maschinen dieses Typs wurde erst im Jahr 2006 in Großbritannien außer Dienst gestellt. Vorher flogen die Aufklärer Missionen im Irak, Afghanistan sowie über dem Balkan. Die Canberras gehörten dem No. 39 Squadron der Royal Air Force an, jetzt werden dort Remotely Piloted Vehicle (RPVs, auch Drohnen) eingesetzt. Weitere Nutzer der Canberra waren auch die Deutsche Luftwaffe (BRD), Venezuela, Chile, Ecuador, Äthiopien, Frankreich, Indien, Neuseeland, Peru, Rhodesien, Südafrika sowie Schweden.

Die von Just Flight nachempfundene Version ist eine zwei Jahre lang restaurierte Canberra PR.9, die XH134, welche nun auf zahlreichen Flugshows zu sehen ist – am Steuer sitzen ehemalige RAF-Piloten. Die Maschine wird von zwei Rolls-Royce Avon Mk 206 Turbinen angetrieben. Interessant ist der Platz des Navigators. Dieser sitzt nämlich nicht wie oft üblich hinter oder neben dem Piloten, sondern vor diesem in der Nase der Canberra – ohne Sicht nach draußen.

Der Entwickler

Entwickelt wurde die Canberra von einem neuen, internen Designerteam des Publishers Just Flight. Die Briten sind bereits seit langer Zeit eine feste Größe in der Flugsimulation und vertreiben Produkte von allen möglichen Flusi-Unternehmen, veröffentlichen aber auch eigene Add-Ons wie zum Beispiel den Eurofighter, die kostenlose Boeing 757 Freemium (Review lesen) oder die Lockheed Tristar. Viele dieser Produkte entstanden in Kooperation mit anderen Entwicklerstudios wie zum Beispiel CLS (der Just Flight Avrojet) oder Aeroplane Heaven (Eurofighter, F-111, DC-8).

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Diese Add-Ons wurden in der Szene oft kritisiert; während die optischen Ansprüche meist mehr oder weniger gut erfüllt wurden, bemängelten viele die unzureichende Systemtiefe. Das neue interne Designerteam soll das nach Angabe von Just Flight nun besser machen, die Veröffentlichung der Canberra sei ein wichtiger Meilenstein, versicherte uns man per eMail.

Kauf, Download und Installation

Die Canberra PR9 von Just Flight kann in zahlreichen Online-Stores für rund 38€ (Download) erworben werden, wir haben uns für den von Just Flight entschieden. Nachdem das Produkt in den Warenkorb gelegt wurde, kann nach der Registrierung per Kreditkarte, PayPal oder auch per PaySafe Karte bezahlt werden. Danach landet der 442MB große Installer sehr schnell aus dem Kundenkonto auf der Festplatte, sobald der Download gestartet wird.

Für die Installation wird dann eine Internetverbindung benötigt. Während viele Entwickler den Weg über die Eingabe von eMail-Adresse und Seriennummer gehen, hat man sich bei Just Flight eine andere Vorgehensweise ausgedacht: Der Käufer loggt sich im Installer mit seinen Kontodaten für den Just Flight Shop ein. Dann werden die Informationen abgeglichen und das Produkt installiert. Ein interessanter Ansatz, der aber auf jeden Fall nicht schlechter ist als die „traditionelle Variante“. Zusätzlich ist auch noch eine Box-Version erhältlich, welche komplett ohne Online-Aktivierung daherkommt. Es existiert auch noch eine kostenlose und voll funktionsfähige Demo-Version, welche bis zu einer Höhe von 1.000 Fuß genutzt werden kann.

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Nach der Installation finden sich im Ordner FSX/Just Flight/Canberra zwei PDF-Dokumente, doch dazu später mehr. Darüber hinaus finden sich im Startmenü drei verschiedene Programme: Das Configuration Tool, das Flight Analysis Tool sowie das Frequency Tool. Mit ersterem können diverse Einstellung vorgenommen werden. Effekte ein- und ausblenden, die Art des schwenkbaren Frontrades (Nose Wheel Steering oder Free Castoring) wählen und bestimmen, wie die Station des Navigators aussehen soll – dies ist hier möglich. Um kurz auf den Unterschied zwischen Nose Wheel Steering und Free Castoring einzugehen: Während das Frontrad bei ersterer Variante über die Ruderpedale gelenkt wird, müssen beim Free Castoring die Differentialbremsen zum Taxeln genutzt werden.

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Das Flight Analysis Tool ermöglicht es dem Nutzer, aktuelle Parameter des Flugzeuges anzuzeigen, doch dazu später mehr.
Mit dem Frequency Tool kann der Benutzer Funkfrequenzen für COM1/2 sowie NAV1/2 einspeichern, jeweils neun für die COM1 und NAV1 sowie zehn für COM2 und NAV2. Diese können dann im Cockpit der Canberra abgerufen werden. Enthalten sind insgesamt fünf verschiedene Repaints.

Handbuch und Checklisten

Vor dem ersten Testflug führen wir uns noch das Handbuch zu Gemüte. Das in der englischen Sprache verfasste PDF-Dokument ist ganze 174 Seiten lang und ziemlich umfangreich. Nicht nur auf das reale Vorbild und die Installation wird hier eingegangen. Tatsächlich wird jeder einzelne Schalter im Cockpit erklärt. Genau so muss das sein, denn Canberra-Neulinge müssen problemlos nachschlagen können, für welche Funktion welcher Knopf zu drücken ist. Nach dieser sehr umfangreichen Erläuterung geht es auf Seite 95 weiter mit der Elektrik sowie dem Treibstoff-System. Es folgen die Turbinen, die Kontrollflächen, der Autopilot, die Instrumente, die Beleuchtung, das Kommunikations-Equipment sowie das Druck- und Sauerstoffsystem. Schließlich werden die Limitationen und diverse Manöver abgearbeitet, den Abschluss bilden die Checklisten zusammen mit der Erklärung der bereits erwähnten Tools.

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Das Manual ist sehr übersichtlich gestaltet und hier wird wirklich alles Wichtige perfekt erklärt. Wem das nicht ausreicht, der findet im 35 Seiten langen Operating Data Manual noch zahlreiche Grafiken und Performance-Tabellen als Zusatz. Hier hat Just Flight perfekte Arbeit abgeliefert, denn viele Entwickler sparen gerne mal an der Dokumentation.

Außenmodell

Bevor wir uns in das Cockpit begeben, folgt natürlich der obligatorische Exterior-Check. Wie bereits erwähnt gibt es fünf verschiedene Bemalungen der Royal Airforce, der Typ ist aber immer derselbe. Dies macht aber nichts, denn die Entwickler von Just Flight haben sich viel Mühe gegeben, das Außenmodell detailliert umzusetzen. Das Flugzeug wurde perfekt getroffen, Bildervergleiche mit dem realen Vorbild verlaufen stets positiv. Auch kleine Details sind vorhanden, die Antennen sowie die Lichter wurden ebenfalls nachgebildet. Und nicht nur das: Kleine Stabilisatoren, Lufteinlässe sowie die Turbinenschaufeln fehlen ebenfalls nicht. Schaut man von außen in das Cockpit, so erkennt man nicht nur den Piloten auf seinem Schleudersitz, sondern auch die Instrumente, welche allerdings nur statisch sind – sie zeigen also in der Außenansicht nichts an. Darüber hinaus fällt auf, dass die Schriftzüge wie „Do not paint“ penibel ausgearbeitet worden sind und sich genau da wiederfinden, wo sie auch in der Realität sind – so muss das sein. Die Texturen sind scharf und allem Anschein nach zumindest teilweise fotorealistisch. Bumpmaps sorgen für die Darstellung von Nieten, was definitiv sehr gut aussieht.

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Dennoch gibt es ein paar Stellen, bei denen noch Luft nach oben ist. Sowohl das Fahrwerk als auch die Landeklappen können zum einen von der Modellierung (Fahrwerk) als auch von der Texturierung (beide) nicht ganz überzeugen. Hier wirkt das Modell noch zu sehr künstlich.

Über ein 2D-Panel lässt sich außerdem die Nase aufklappen – die Sicht wird frei auf den Arbeitsplatz des Navigators, welcher ebenfalls detailliert nachgebildet worden ist – inklusive den Gucklöchern, die wenigstens ein klein wenig Sicht nach draußen ermöglichen. Dies zeigt auf jeden Fall den guten Willen der Entwickler, schließlich hätte man sich die Animation mit der Luke für den Navigator sparen können, dann wäre auch die Modellierung nicht nötig gewesen. Doch die Detailverliebtheit hat hier gesiegt und das ist ein positives Zeichen.

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Ganz schön eng – hier sitzt der Navigator.

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Für eine authentische Canberra am Boden können direkt über die FSX-Menüleiste unter „Add-Ons-> Just Flight Canberra“ eine Leiter, eine Ground Power Unit (GPU), Abdeckungen für die Turbinen sowie Schützer für die Landeklappen eingeblendet werden. Dies sieht gut aus und macht sich insbesondere auf Screenshots nicht gerade schlecht. Bodenequipment ist bereits bei vielen Add-Ons mit dabei und somit ist es mehr als zeitgemäß, dass Just Flight auch hier nicht gespart hat.

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Flares werden ausgestoßen.

Neben den „klassischen“ Animationen wie der Kabinenhaube, dem Fahrwerk, den Lande- und Bremsklappen – letztere sind bei der Canberra relativ außergewöhnlich, hier fahren Metallstifte senkrecht aus den Tragflächen heraus – sind auch ein paar ganz spezielle Extras mit dabei. So haben die Entwickler spezielle Rauch- und Hitzeschimmereffekte hinzugefügt, außerdem sind Kondensstreifen, Hitzeschimmer, ein Blitzeffekt der Kameras sowie Flares enthalten. Flares sind kleine Magnesiumfackeln, die zur Abwehr von wärme- beziehungsweise infrarotgelenkten Raketen genutzt werden. Bei der Canberra können sie mit einem Druck auf die Taste „i“ für das Rauchsystem ausgestoßen werden.

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Werden die Landelichter eingeschaltet, so wird schnell klar, dass die Entwickler hier 3D-Lichter verwenden, welche wesentlich besser aussehen als ihre normalen Gegenstücke.
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Just Flight sich sehr viel Mühe gemacht hat und sich die Arbeit auch auszahlt – hier und da sind zwar noch einige Kleinigkeiten, aber im Großen und Ganzen kann das Außenmodell definitiv überzeugen.

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Virtuelles Cockpit

Nachdem das Außenmodell penibel kontrolliert wurde, begebe ich mich nun in das virtuelle Cockpit. Der erste Eindruck: Wow! Vorbei scheinen die Zeiten, in denen Just Flight hier optisch nicht überzeugen konnte. Unscharfe, viel zu sterile Texturen sowie 2D-Instrumente gehören der Vergangenheit an. Vielmehr bestimmen nun 3D-Instrumente, scharfe, authentische Texturen mit Abnutzungsspuren und eine hohe Detailtreue das Gesamtbild.

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Mit halben Sachen im Cockpit geben sich die Designer allem Anschein nach nicht ab. Sogar kleine Details wie zum Beispiel Schrauben und Muttern wurden modelliert, auch sind alle Schalter und Instrumente dreidimensional vorhanden. Nicht fehlen darf natürlich auch die Beschriftung der Bedienelemente, bei der Canberra sind diese äußerst scharf und sehr gut leserlich.

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Die Texturen sehen sehr nach Material und in keiner Weise künstlich aus. Vielmehr ist die Farbgebung sehr gelungen, man merkt, dass die Maschine nicht mehr ganz fabrikneu ist. Die Abnutzung ist stark erkennbar, was zur Authenzität des virtuellen Cockpits beiträgt. Nieten werden durch Bumpmaps dargestellt, Kabel wurden ebenso mitmodelliert. Der Schleudersitz kann vom Aussehen her auch überzeugen, nicht anders verhält es sich mit den eingravierten Aufschriften sowie einzelnen Aufklebern im Cockpit.

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In der Nacht oder bei Dunkelheit wird das Cockpit in einem Rot-Ton erleuchtet, dazu gibt es natürlich noch die Instrumentenbrettbeleuchtung, welche Fluglageanzeiger, Altimeter, Airspeed Indicator und Co. ins rechte Licht rücken.
Just Flight hat hier wirklich sehr fein gearbeitet, definitiv ist ein deutlicher Fortschritt zu erkennen. Ein „Highlight“ ist gewiss noch die Möglichkeit, die Cockpithaube abzusprengen. Sicherheitsabdeckung öffnen und einmal am Hebel ziehen, schon ist das Dach weg.

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2D-Cockpit

Zwar besitzt die Canberra kein richtiges 2D-Cockpit im eigentlichen Sinne. Allerdings können zahlreiche Teile des Cockpits auch zweidimensional über den Panel Selector – hierzu später mehr – oder die bekannten Tastenkombinationen aufgerufen werden. Da einige Schalter ohne Hilfe wie zum Beispiel TrackIR gar nicht aus dem virtuellen Cockpit erreicht werden können, ist dies eine mehr als willkommene Hilfe.

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2D-Popups erleichtern die Arbeit im Cockpit.

Systemtiefe

Nach dem durchaus positiven Äußeren ist es nun interessant, wie wichtig den Entwicklern von Just Flight die inneren Werte sind. Erst einmal lässt sich sagen, dass komplizierte Systeme in der Canberra PR.9 eher weniger enthalten sind. Die Maschine ist nicht gerade das neuste Modell auf dem Markt, und durch die Rolle als Aufklärer sind auch keine Waffensysteme an Bord, sodass auch Pazifisten dieses Add-On voll und ganz genießen können. Lediglich moderne Navigationseinrichtungen wie das Garmin GTN 650 mit Touchscreen-Display sowie die beiden Radios vom Typ GMA340 und SL30 lassen erkennen, dass es sich hier nicht um einen uralten Warbird handelt, sondern um eine immerhin etwas modernisierte Version.

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Die Entwickler von Just Flight haben einen sogenannten „Panel Selector“ verbaut. Ein kleiner Pfeil in der linken oberen Ecke des Bildschirms öffnet eben diesen. Hier können nicht nur die einzelnen 2D-Panel ein- und ausgeblendet werden, es kann auch zwischen dem „Cold-and-Dark“ sowie dem „Ready-to-Fly“ Modus gewechselt werden. Nicht zuletzt ist es möglich, die Kabine des Navigators in der Nase der Canberra sowie die Kabinenhaube zu öffnen. Zweifelsohne eine praktische Sache, den nervigen Pfeil kann man durch einen Rechtsklick, gefolgt mit der Auswahl „Fenster schließen“ ausblenden, sodass Screenshots nicht verunstaltet werden – sehr gut!

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Die interaktive Checkliste

Der etwas komplizierte Anlassvorgang verläuft problemlos nach der mitgelieferten Checkliste, auch alle anderen Instrumente und Schalter im Cockpit funktionieren einwandfrei.
Übrigens: Die Checkliste, steht auch als interaktive Version direkt im FSX zur Verfügung und kann über den Panel Selector aufgerufen werden. Hier sind alle nötigen Schritte aufgelistet, in roter Farbe. Ist ein Punkt abgearbeitet worden, so kann man ihn mit einem Klick grün markieren, sodass immer klar ist, was noch gemacht werden muss. Das war dann aber auch schon die gesamte Interaktivität – da wäre definitiv mehr gegangen. So kommt es oft vor, dass man den entsprechenden Knopf gerade nicht findet. Hier hätte man eine Funktion einbauen können, sodass der entsprechende Schritt automatisch getätigt wird, falls dies vom Nutzer gewollt ist. Dennoch: Vorteilhaft ist die Interaktive Checkliste auf jeden Fall, denn man kann es sich sparen, das PDF-Manual geöffnet zu haben oder auszudrucken.

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Oben ohne: Die Kabinenhaube kann im Notfall abgesprengt werden.

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Das Treibstoffsystem der Canberra PR.9 besteht aus insgesamt acht Tanks. Während zwei in den Tragflächen verbaut sind, befindet sich der Rest im Rumpf und wird wiederum in die „Top Tanks“ (Tank 1-4), den „Rear Tank“ (Tank Nr.5) sowie den „Belly Tank“ (Nr.6) untergliedert. Tank 6 befindet sich unterhalb den ersten fünf, deswegen wurde die Treibstoffanzeige so aufgeteilt: Insgesamt fünf Instrumente zeigen den Füllstand des linken (Backbord) sowie des rechten (Steuerbord) Tragflächentanks, der vier Top Tanks (zusammengefasst) sowie des Rear- und des Belly-Tanks an. Die Triebwerke werden beide sowohl von Tank fünf und sechs sowie den Tanks auf der entsprechenden Tragflächenseite mit Treibstoff versorgt. Ein Transferventil lässt Treibstoff aus den Top Tanks in den Belly Tank fließen. Darüber hinaus kann der Treibstoff aus den Tragflächen in den Rear-Tank transferiert werden.
Insgesamt also ein interessantes Treibstoffsystem, welches von Just Flight wirklich authentisch umgesetzt wurde.

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Sehr schön ist übrigens auch die Anzeige, welche den Sauerstoff-Fluss der O2 Versorgung für den Piloten darstellt. Zwar treten keine Merkmale wie Sauerstoffmangel auf, aber authentischer wirkt es allemal!

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Das Garmin GTN650 ist eines der neusten GPS-Systeme aus der Garmin-Suite. Es besitzt dieselben Maße wie das weltbekannte GPS/GNS 430, ist aber mit einem modernen Touchscreen-Display ausgestattet und wird wie auch das GNS430 neben der Funktion als GPS auch zum Einstellen der COM1/NAV1 Frequenzen genutzt. Soll heißen: Die Eingaben werden in erster Linie nicht mehr per Auswahl über die Funktionstasten und Drehen am Rädchen getätigt, sondern per Druck auf den berührungsempfindlichen Bildschirm, so wie bei modernen Smartphones oder Tablet-PCs. Vom Aussehen her haben die Entwickler das System gut getroffen. Die Anordnung der Bedienelemente entspricht dem Original: Neben dem Lautstärkeregler für die COM-Frequenz existieren eine Direct-To Taste (->D), ein Home-Button, welcher den Nutzer zurück auf den Startbildschirm bringt (wie bei einem Smartphone) sowie ein doppelter Drehregler, mit dem zum Beispiel die Frequenzen eingedreht werden können, wenn man dies nicht per Touchscreen-Eingabe tun will. An der linken Seite befindet sich auch noch ein Slot zum Einschieben von SD-Speicherkarten, auf denen dann weitere Daten wie zum Beispiel Charts hinterlegt werden können.

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Den Startbildschirm haben die Entwickler von Just Flight authentisch erstellt – er sieht genauso aus wie in der Realität. Auf der Hauptseite finden sich die Unterseiten „Map“, „Com“, „Nav“, „XPDR“, „Default Nav“, „Flight Plan“, „Proc“ sowie „Fuel“. Auf der linken Seite befindet sich außerdem noch die Option „MSG“ und „Find“ für das Anzeigen von Nachrichten beziehungsweise das Abrufen eingespeicherter Frequenzen (das Speichern ist auch möglich). Auf der rechten Anzeige werden je nach Auswahl die aktuelle COM1 Frequenz inklusive Standby oder die NAV1-Frequenz angezeigt. Dazu kommt noch der Transpondercode. Auf die einzelnen Unterseiten gelangt man – wie bereits erwähnt – durch einen Klick auf das Symbol oder „Icon“. Die Map-Seite zeigt wie erwartet eine Karte an. Diese ist aber offensichtlich dem FSX-Standard GPS entnommen, denn die Farbe – das Blau – passt nicht. Die Anzeige des realen GTN 650 ist viel bunter, hier dominieren Grün- und Brauntöne. Auch nach der Umstellung auf „Terrain“ ändert sich bei der virtuellen Umsetzung in dieser Hinsicht leider reichlich wenig, schade. Denn auch das Gelb stimmt nicht mit dem Original überein. Neben der Karte werden noch Informationen wie die Ankunftszeit und der Kurs zum nächsten Wegpunkt eingeblendet, falls man eine Route geplant hat.

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Auf der COM-Seite lässt sich die Frequenz für die Kommunikation mit dem Tower oder anderen Luftfahrzeugen eingeben. Und das Eingeben ist hier wörtlich zu nehmen, denn wie auf einem modernen Smartphone gibt man die Ziffern nacheinander ein, indem man einfach auf die entsprechende Zahl auf dem Display drückt. Klasse Sache, so geht das nämlich viel schneller. Auf der Seite kann zusätzlich zwischen der aktiven sowie der Standby-Frequenz gewechselt werden, dies ist aber ebenfalls auf der rechten Seite des GTN 650 möglich. Was ich an dieser Stelle noch erwähnen möchte ist die Tatsache, dass der Kontrast zwischen der weißen Schrift der einzugebenden Frequenz und dem hellblauen Hintergrund leider unzureichend ist. In der Realität ist die Schriftfarbe schwarz, was für bessere Ablesbarkeit sorgt. Darüber hinaus ist die Schriftgröße im richtigen GTN 650 größer, auch bei den Frequenzanzeigen auf der rechten Seite. Schade, dass Just Flight hier nicht auf das Original geachtet hat. Es geht mir nicht darum, dass es realistischer wäre, nein. Vielmehr würde die genaue Nachbildung für eine stark verbesserte Ablesbarkeit sorgen.

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Die NAV-Seite unterscheidet sich von Design und Funktionsweise unwesentlich von der vorherigen, nur dass hier eben eine andere Frequenz eingegeben wird.
Unter „XPDR“ wird der aktuelle Transpondercode eingegeben. Auch das funktioniert wie bei den Frequenzen, darüber hinaus gibt es noch einen Schnellwahl-Knopf „VFR“, bei dem automatisch der Squawk 7000 eingestellt wird. Ein weiteres Feld wechselt zwischen den Transpondermodi Standby, Ground, On sowie Altitude. Hier ist die Schriftgröße leider wieder viel zu klein, insbesondere beim Mode-Knopf. Darüber hinaus ist der Kontrast wieder einmal unzureichend.

Falls man einen Flugplan geladen hat, so können unter „Default NAV“ diverse Parameter abgelesen werden. Darunter sind die verbleibende Flugzeit, die Distanz und der Kurs zum nächsten Wegpunkt, sowie der Groundspeed. Unter „Fuel“ lässt sich die gewünschte Menge an Treibstoff eingeben, welche dann getankt wird. Keine schlechte Sache, so muss man nicht erst den Umweg über das FSX-Menü gehen.

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Die Seite „Flight Plan“ zeigt den aktuellen Flugplan an, auch hier hat man wieder auf das FSX-Standard-GPS zurückgegriffen, ebenso bei „Proc“, hier kann das Anflugverfahren ausgewählt werden. Der größte Nachteil ist hier die Tatsache, dass die Eingabe nun über die beiden Drehrädchen erfolgt und nicht wie beim Original über den Touchscreen. Letztendlich muss man sich dann doch fragen, wieso Just Flight unbedingt das GTN 650 einbauen wollte, wenn große Teile des Standard-GPS übernommen wurden. Denn die Message-Seite entstammt dem FSX-GPS. Authentisch ist das schließlich nicht, da hätte man gleich ein GNS430 verbauen können.

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Unter dem Garmin GNT 650 befindet sich das Garmin SL30, auf welchem die COM2 und NAV2 Frequenzen eingedreht werden. Hier können wieder die vorher gespeicherten Frequenzen abgerufen werden, ein course deviation indicator (CDI) lässt sich einblenden, um so Informationen über das angepeilte Funkfeuer bzw. dessen Position zu erfahren. So lässt sich feststellen, ob man zu weit rechts oder links ist und ob man sich zum VOR hin bzw. weg bewegt.

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Nicht zuletzt besitzt die Canberra PR.9 auch einen Autopiloten, auch wenn dieser sehr rudimentär und nicht mit sonderlich vielen Funktionen ausgestattet ist. Ist der „Power Switch“ betätigt worden, dauert es rund eine Minute, bis das System an den Stromkreislauf gekoppelt wurde und zur Verfügung steht. Die Anzeige „Ready“ ändert die Farbe, sobald dies der Fall ist. Erst dann kann der Autopilot über „Engage“ aktiviert werden, vorher nicht. Außerdem muss zumindest eine der drei Steuerflächen (Quer-, Seiten- und Höhenruder) per Schalter mit dem Autopiloten verbunden werden. Ist dies nicht der Fall, springt der „Engage“ Knopf zurück in seine Ausgangsposition. Ist das System im aktiven Zustand, können die aktuelle Höhe sowie der Kurs gehalten werden. Es existiert auch eine „Glide“-Funktion – hier wird dem ILS-Gleitstrahl gefolgt. Ich muss wirklich zugeben, hier wurde exzellente Arbeit abgeliefert, man merkt, wie stark die Entwickler ins Detail gegangen sind.

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Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Canberra in Sachen Systemtiefe zwar grundsätzlich gut aufgestellt ist, das GTN 650 aber leider nur etwas halbherzig umgesetzt wurde. Schade, denn Potenzial steckt in diesem Gerät definitiv, auch in der virtuellen Version. Selbstverständlich ist bereits im Voraus klar, dass die umfangreiche Funktionsfülle des wirklich beeindruckenden GPS-Systems nicht so einfach im Flusi umgesetzt werden können. Aber wenigstens im Design hätte man konsequent bleiben müssen, Resteverwertung aus dem FSX-Standard GPS ist ein Unding. Gut, dass die restlichen Systeme wie der Autopilot dieses Manko wieder herausreißen.

Flight Analysis Tool

Bereits an anderer Stelle erwähnte ich kurz das „Flight Analysis Tool“. Hierbei handelt es sich um eine seperate Anwendung, welche außerhalb des Flugsimulators gestartet wird. Mit einem Klick verbindet sie sich mit dem FSX (oder eben Prepar3D) und zeigt dann prompt wichtige Parameter grafisch an. Dazu gehören nicht nur die Leistung der Triebwerke, der Treibstoffverbrauch, der verbleibende Treibstoff in den verschiedenen Tanks, als auch die aktuelle Position inklusive Geschwindigkeit und Höhe. Nicht zu vergessen ist die Moving Map, welche als Ergänzung zur Positionsanzeige in Koordinatenform dient, sowie ein Graph. Hier können verschiedene Parameter für einen längeren Zeitraum angezeigt und dann in Relation gesetzt werden. Dazu gehören: Geschwindigkeit, auf die Canberra wirkende G-Kräfte, der Treibstoffverbrauch sowie die Höhe. Die Ergebnisse lassen sich abspeichern, sodass man die Visualisierung später noch einmal betrachten kann. Alles in allem ist dieses Tool ein sehr nettes Extra, das Just Flight hier hinzugefügt hat.

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Flugdynamiken

Zum Anfang sei hier noch einmal erwähnt, dass ich in der Realität kein Pilot bin – schon gar nicht der einer Canberra Pr.9 – und ich diesen Abschnitt lediglich aufgrund meiner FSX- und DCS-Erfahrung bewerten kann.

Die Canberra ist mit ihren beiden Avon Mk 206 Turbofan-Triebwerken, welche jeweils 11.250 lb Schub (rund 50kN) produzieren, nicht gerade untermotorisiert. Hohe Steigraten oder Geschwindigkeiten bei Tiefflügen wenige Meter über den Baumwipfeln sind kein Problem. Lediglich fünf Sekunden brauchen die Triebwerke, um vom Leerlauf die Maximalleistung abzuliefern. Die Limitationen sprechen von maximal 450 Knoten unter 15.000 Fuß. Das ist für einen Aufklärer ohne Nachbrenner schon recht viel. Zweifelsohne: Leistungsprobleme wird man mit der Canberra nicht haben. Das scheint mir realistisch umgesetzt worden zu sein.

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Eine interessante Funktion ist die Möglichkeit zum Auswählen der Steuerintensität. Hier kann zwischen hoher und niedriger Flughöhe gewählt werden. Steht der Schalter auf low altitude, so ist die Ansprache der Steuerung sehr direkt, was besonders beim Tiefflug benötigt wird. Fliegt man in großen Höhen, kann die Intensität so verändert werden, dass die Ansprache eher etwas träge ist. Jenseits der 30.000 Fuß (die Canberra kann bis zu 48.000ft hoch fliegen) ist dies von Vorteil, da schnelle und ungewollte Flugmanöver so vermieden werden und sich die Maschine „gemütlicher“ fliegt. Man darf aber nicht vergessen, wie vielseitig die Canberra ist. Ausgelegt als leichter Bomber können auch enge Kurven geflogen werden, doch stets gehorcht das PS-starke Ross dem Reiter und lässt sich angenehm steuern. Von Instabilität keine Spur.

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Übrigens lässt sich die reale Maximalflughöhe durchaus auch im Flugsimulator erreichen, allerdings muss man etwas Geduld mitbringen – der Steigflug geht nicht so schnell wie mit einem Kampfjet vonstatten.

Nur bei der Landung, wenn Klappen und Fahrwerk ausgefahren sind, die Geschwindigkeit niedrig ist, dann fliegt sich die Canberra ungefähr so gut wie ein Linienbus ohne Lenkrad. Gut, das ist natürlich etwas überspitzt dargestellt, aber die Landung wird doch zur echten Herausforderung, da das Manövrieren bedeutend schwieriger ist als sonst. Dennoch scheint mir dieses Verhalten realistisch zu sein, ist die Canberra nun doch schon etwas betagt und kein topmodernes Kampfflugzeug mit allerlei Stabilisatoren.
Das Flugmodell ist also durch und durch gut gelungen – es macht Spaß, die Canberra durch die Luft zu bewegen sowie bei der Landung zu bändigen.

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Sound

Obligatorisch für ein schönes Flugerlebnis sind natürlich auch entsprechende Sounds, dementsprechend gespannt darf man sein, wie Just Flight sich hier macht.
Im Internet existieren einige reale Videos von Flugshows, durch welche man sich einen Eindruck von der originalen Soundkulisse machen kann. Tatsächlich wurde der Sound der Triebwerke wirklich gut getroffen. Stellt man Vergleiche mit Videos an, so fällt schnell auf, dass besonders das unverkennbare Brüllen der Triebwerke beim Takeoff sehr realistisch wirkt. Brettert der virtuelle Pilot tief über den Flughafen hinweg und beobachtet dies alles aus der Tower-Perspektive, wird abermals klar, dass wirklich gute Arbeit geleistet wurde. Keine Frage: Die Canberra ist ein Flugzeug aus dem Kalten Krieg, und ebenso unverkennbar wie das Design der britischen Flugzeuge ist auch die Geräuschkulisse. Wie üblich handelt es sich um ein 3D-Soundset, sodass das Flugzeug von vorne hoch und von hinten tief – klar, so ist das ja auch in der Realität.

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Auch im virtuellen Cockpit gibt es ordentlich was auf die Ohren, hier kann das Produkt neben dem normalen Sound ebenfalls überzeugen. Schalter wurden mit Klick-Geräuschen versehen, wenn Just Flight auch den ein oder anderen vergessen hat. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Soundpaket absolut gelungen ist.

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Performance

Oft können Add-Ons optisch und auch von der Systemtiefe her überzeugen, doch dann kommt die große Ernüchterung: Aufgrund von schlechter Programmierung seitens der Entwickler ist die Maschine auf dem heimischen Rechner nahezu unfliegbar, weil niedrige Bildwiederholungsraten in eine einzigen Diashow ausarten. Keine schöne Sache und definitiv einer der größten „showstopper“.

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Glücklicherweise ist die Canberra weit davon entfernt, den FSX in die Knie zu zwingen. Klar, durch das detaillierte Modell können nicht so viele Frames wie bei einem FSX-Standard-Flugzeug erreicht werden, jedoch liefen alle Testflüge stets flüssig ab, was zu begrüßen ist. Good Job, Just Flight!

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Fazit

Die English Electric Canberra PR9 war das Debut-Werk des neuen, internen Entwicklerteams von Just Flight. Nachdem uns Scott anschrieb, hegten wir hohe Erwartungen, und diese wurden nicht enttäuscht. Auf optischer Linie kann dieses Add-On bis auf ein paar wirkliche Kleinigkeiten voll und ganz überzeugen. Das Außenmodell sieht sehr gut aus und wird lediglich vom noch besseren virtuellen Cockpit übertroffen, welches sich mit Produkten etablierter Hersteller messen kann. Bei der Systemtiefe hingegen kann noch nachgebessert werden – die eher halbherzige Umsetzung des Garmin GTN 650 zieht den doch sonst durchweg guten Rest herunter, denn an sich besitzt die Canberra keine hochkomplexen Systeme. Mit den Flugdynamiken und dem Sound liefern die Entwickler allerdings wieder sehr gute Arbeit ab. Abgerundet wird dies durch gute Performance und ein ausgezeichnetes Handbuch.

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Ganz klar: Für Fans von oft sehr speziellen Luftfahrzeugen des Kalten Krieges – besonders die Briten brachten hier immer wieder ungewöhnlich aussehende Modelle hervor – führt kein Weg an der Canberra PR.9 vorbei. Virtuelle Militärpiloten werden ebenfalls ihren Spaß mit diesem Add-On haben, egal ob bei rasanten Tiefflügen oder langen Aufklärungstouren über den (hoffentlich nicht zu dichten) Wolken, denn die Canberra macht in erster Linie wirklich eine „Mordsgaudi“, sobald sie in der Luft ist. Vielleicht ist der Preis mit rund 38€ ein klein wenig zu happig, letztendlich bekommt man hier aber sehr viel mehr (Flugspaß) geboten als bei manch anderen Herstellern, deren Produkte in derselben Preisklasse angesiedelt sind.
Wir hoffen, dass Just Flight diesen Weg beibehält und weiterhin Add-Ons in bewährter Canberra-Qualität produziert!

Zusammenfassung

Entwickler: Just Flight

Lizenz: Payware

Preis: 37,35€

Erscheinungsjahr: 2014

FS-Versionen: FSX, P3D

Produktseite: Just Flight Website

Pro

  • grandioses virtuelles Cockpit
  • gutes Außenmodell
  • originalgetreuer Sound
  • überzeugende Flugdynamiken
  • kostenlose Demo-Version
  • großer Sprung im Vergleich zu anderen Just Flight Produkten

Contra

  • halbherzige Umsetzung des Garmin GTN 650
  • Preis etwas zu happig
  • Außenmodell kann hier und da noch verbessert werden

 

Detailbewertung

 

Just Flight – Canberra PR.9

Preis/Leistung
Mit einem Preis von rund 38€ ist die Canberra gewiss nicht günstig – der Käufer bekommt aber auch allerhand geboten.
Kauf, Download und Installation
Der Kauf über den Just Flight Shop sowie die Installation verliefen problemlos. Darüber hinaus ist die Canberra auch in vielen anderen Stores erhältlich.
Produkt-Umfang, Manual und Checklisten
Das englische PDF-Handbuch überzeugt auf ganzer Linie.
2D-Panel und Systeme
Die Systeme können bis auf das halbherzig umgesetzte GTN650 voll und ganz überzeugen.
Außenmodell und virtuelles Cockpit
Das Außenmodell ist gut, das virtuelle Cockpit aber wirklich umwerfend.
Sound
Das Soundset sorgt dafür, dass die virtuelle Canberra genau so kreischt wie das reale Vorbild.
Flugeigenschaften
Die Flugdynamiken sind äußerst authentisch umgesetzt worden.
Performance
In Sachen Performance gibt es wenig zu kritisieren: Stets liefen die Testflüge flüssig ab.
Gesamtwertung
Mit wohlverdienten 9,5 Sternen glänzt die Canberra in der Gesamtwertung. Das ist uns den flusinews.de „Hot Tipp“ wert!

 

Auszeichnungen

justflightcanberrahottippWas ist der flusinews.de „Hot Tipp“?
Der flusinews.de „Hot Tipp“ ist der Nachfolger des Awards „Unsere Empfehlung“ und wird an Add-Ons mit einer Gesamtwertung von mindestens 9,5 Sternen vergeben. Der „Hot Tipp“ zeichnet somit besonders gute Produkt aus.

Frank Kuhn für flusinews.de

Testsystem

Computer-Art: Desktop-PC
Hersteller, Produktbezeichnung: HP, Pavillion Slimline
Betriebssystem: Windows Vista Home Premium 64 Bit, Direct X9
verwendete Flusi Version: FSX Gold

Prozessor: Core 2 Duo E7400 2x 2.80GHz
Arbeitsspeicher: 8GB
Grafik: NVidia GeForce GT 220
Festplatte: 640GB SATA 3,0 GB/Sekunde

canberralabel

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Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

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