Erst kürzlich berichteten wir unter anderem über die kostenlose Lockheed S-3 Viking von Dino Cattaneo. Damals existierte die FSX-Umsetzung des von der US-Navy eingesetzten U-Boot-Jägers nur in der Version 0.99, vor kurzem hat Dino aber die Version 1.0 herausgebracht. Auch wenn der Freeware-Entwickler sein Projekt sicherlich weiterhin verbessern wird, ist die Viking nun zumindest formal fertig. Unser Versprechen damals lautete: Es folgt ein Artikeln mit Bildern und einem kurzen Fazit, sobald die V 1.0 verfügbar ist. Das lösen wir jetzt selbstverständlich ein. Vorher sei aber noch gesagt: Dino plant, seine älten Flugzeuge wie die T-45C Goshawk, in eine entgültige, finale Version zu bringen und danach nicht mehr weiter daran zu werkeln, weil dies mit der steigenden Anzahl an Projekten nicht mehr zu bewältigen sei. Weitere Informationen findet ihr im Blog des Entwicklers, unter „mehr“ haben wir für euch die Bilder der S-3 Viking zusammengestellt, dort findet ihr auch den Download-Link.

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Die Lockheed S-3 Viking

Das U-Boot-Jagdflugzeug vom Typ S-3 Viking, wurde 1974 in Dienst und im Jahr 2009 außer Dienst gestellt. Nach dem Zerfall der Sowjet-Union sank die Bedrohung durch U-Boote allerdings stark, weswegen man die S-3 für die Luftbetankung anderer Jets und den Angriff von Bodenzielen nutzte. Insgesamt wurden 187 Exemplare produziert. Als Flugzeug der Navy verfügte die Viking natürlich über die entsprechenden Vorrichtungen für Start und Landung sowie klappbare Tragflächen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 440 Knoten war das mit zwei Turbofans ausgestattete Flugzeug nicht sonderlich schnell, doch das ist für einen U-Boot-Jäger völlig ausreichend. Die Besatzung bestand übrigens aus vier Personen, etwas ungewöhnlich für ein Kampfflugzeug, aber bei der Viking durchaus gerechtfertigt. Während sich die beiden Piloten um den fliegerischen Aspekt kümmerten, waren der Sensoroperator und der taktische Koordinator damit beschäftigt, U-Boote aufzuspüren und Angriffe auf diese zu planen. Im internen Waffenschacht konnten Torpedos, Seeminen und sogar Atombomben transportiert werden. Zur Erkennung der U-Boote wurden Sonarbojen, insgesamt 60 Stück, mitgeführt, welche dann abgeworfen werden konnten. Das FLIR-Kamerasystem (FLIR = Forward Looking Infrared, eine Infrarotkamera) wurde benutzt, um Feinde im kalten Wasser aufzuspüren. An zwei Außenlaststationen war es der Viking außerdem möglich, Anti-Schiffs-Raketen vom Typ AGM-84 Harpoon, SLAM-ER Marschflugkörper mit kurzer Reichweite (ca. 250 km), AGM-65 Maverick Luft-Boden-Raketen, ungelenkte ZUNI und HYDRA Raketen sowie ungelenkte Streu-, Napalm- und konventionelle Bomben mit unterschiedlicher Sprengkraft mitführen.

Einige Exemplare wurden auch als elektronische Aufklärer genutzt, später aber wieder außer Dienst gestellt. Fünf Maschinen wurden so umgebaut, dass sechs Passagiere in der Kabine Platz finden konnten. Die S-3 Viking war übrigens das einzige Flugzeug der US-Navy, welches für eine kurze Zeit den Rufnamen “Navy One” besaß. Dies geschah ein einziges Mal, am 1. Mai 2003, als der damalige Präsident  George W. Bush mit einer Viking auf den Flugzeugträger USS Abraham Lincoln (CVN-72)  flog, um dort das Ende des Irakrieges zu verkünden. Seit 2010 werden einige wenige S-3 zum Test von Waffensystemen eingesetzt. Darüber hinaus könnten modernisierte Vikings mit der Designation C-3 bald schon ihren Dienst als Transportmaschinen wieder aufnehmen, um die C-2 Greyhound Turboprops zu ersetzen, welche nun schon zahlreiche Jahre auf dem Buckel haben und vermutlich nicht in der Lage sein werden, Triebwerke für die neue F-35 Lightning II im Laderaum mitzuführen.

Bilder

 

Fazit

Wenn man Dino Cattaneo liest, erwartet jeder bereits nichts anderes als ein astrein umgesetztes Marine-Flugzeug für den Flugsimulator. Und auch dieses Mal enttäuscht der Entwickler aus Italien kein bisschen. Nicht nur das detaillierte Außenmodell mit variabler (Waffen-)Beladung kann auf ganzer Linie in Sachen Modellierung, Texturierung und Animationen – die Tragflächen können eingeklappt, der Luftbetankungsstutzen ausgefahren werden – punkten. Viele verschiedene Lackierungen stehen zur Auswahl im Menü. Im Cockpit geht diese Glanzparade gleich weiter, auch hier wurde akkurat gearbeitet. Wie immer geling es Dino, den Flair der Navy-Maschine gut wiederzugeben. Alle Instrumente sind in 3D umgesetzt worden, die digitalen Anzeigen funktionieren einwandfrei. Angenehme Flugdynamiken und ein umwerfendes Soundset tun dann ihr übriges – Trägerlandungen mit einem Transportflugzeug haben nie mehr Spaß gemacht und dürften für alle virtuellen Militärpiloten eine willkommene Abwechslung zur oft geflogenen F-14 Tomcat oder F/A-18 Hornet sein.

Vielen Dank für dieses wundervolle Add-On, Dino! Wir sind schon gespannt auf dein nächstes Werk.

Download-Link

Lockheed S-3 Viking von Dino Cattaneo via India India Apha Foxtrott Echo (Google Drive).

Den Download-Link findet ihr auf der rechten Seite von Dinos Website.

Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

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