Im Juni 2012 veröffentlichten wir ein Review zur C90B King Air von Carenado. Jetzt, rund zwei Jahre später, folgt in gewisser Weise der nächste Schritt – wir haben nun auch die größere B200 ganz genau unter die Lupe genommen und beleuchten die positiven, aber natürlich auch die negativen Aspekte dieses Add-Ons für den FSX. Warum Carenado die eigene Preispolitik noch einmal überdenken sollte, ob die Entwickler aus Chile den aktuellen Ansprüchen an ein Add-On Flugzeug gerecht werden und ob sich der Kauf der größeren King Air für C90B Besitzer lohnt, könnt ihr unter „mehr“ lesen.

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Das Original

Eines der bekanntesten zweimotorigen Flugzeuge in der Geschäftsfliegerei ist definitiv die Hawker Beechcraft King Air. Hierbei handelt es sich um eine Hochleistungs-Turboprop mit Druckkabine, welche sich seit dem Jahr 1964 in Serienproduktion befindet. Mehr als 5000 Maschinen, darunter über 2000 des Modells C90, wurden bisher produziert. Insgesamt kann man die King Air Serie in vier Modelle unterteilen: Die kleine C90 mit einer Länge von 10,82 m, die leistungsstärkere King Air 200 und 250 mit einer Länge von je 13,36 m, wobei die 250 eine für Hot-and-High Bedingungen optimierte Variante mit neuem Propeller und Winglets darstellt, und letztendlich die leistungsstärkste Version 350 mit einer Länge von 14,22 m. Ältere Modelle besitzen noch ein Cockpit mit analogen Instrumenten oder nur teils digitalen Anzeigen, die neueren und derzeit produzierten Modelle verfügen allerdings über ein komplettes Glascockpit und meist auch über ein FMC. Die Modelle ab 200 enthalten übrigens noch den Zusatz „Super“, sodass die Flugzeuge dann Super King Air heißen. Verwendung findet die Turboprop fast überall. Die US-Streitkräfte benutzen Überwachungsflugzeuge vom Typ MC-12W, hierbei handelt es sich um King Air der Serie 350, welche als Überwachungsflugzeuge mit einem Sensorbehälter ausgestattet sind. Die Kolumbianische Luftwaffe ist mit der 300er Version unterwegs und sorgt mit dieser für elektrische Aufklärung (ELINT), es wird also elektromagnetische Strahlung, welche nicht für die Kommunikation genutzt wird, ausgewertet. Bei der japanischen Marine, der spanischen Luftwaffe, der kanadischen Regierung, wie auch bei allen Teilstreitkräften der USA, ausgenommen dem USMC, benutzt man unterschiedliche Varianten der King Air.

Doch nicht weniger breit ist das zivile Spektrum. Der „Royal Flying Doctor Service of Australia“ benutzt über 30 B200, um kranke oder verletzte Menschen in den entlegensten Regionen Australiens innerhalb von zwei Stunden zu erreichen. Hierfür gibt es extra Landing-Strips im Outback, auf denen die Piloten dann landen können. Die Flugzeuge sind mit Tragen und anderen medizinischen Utensilien sowie Gerätschaften ausgestattet, oft werden sie aber auch einfach nur zum Transport von Blutkonserven oder Medikamenten benutzt. Auch wenn die Organisation „Royal Flying Doctor Service“ heißt, fliegen Ärzte eher selten mit, meist sind es Krankenpfleger. Die Tasache, dass vor allem King Air Maschinen und Pilatus PC-12s eingesetzt werden, verwundert nicht. Müssen schwer verletzte Patienten transportiert werden, könnte es aufgrund der Höhen-Unverträglichkeit zu Komplikationen kommen. Wenn man allerdings mit Druckkabine unterwegs ist, dann lässt sich diese bei nicht all zu großen Flughöhen auf Meeres-Niveau einstellen.

Doch hauptsächlich werden die verschiedenen King Air für Geschäftsreisen verwendet, denn die Turboprop braucht keine allzu langen Runways, außerdem sind die Propellerturbinen wirtschaftlicher als reine Turbinentriebwerke, und Geld spielt meist eine wichtige Rolle, auch wenn die Flugzeuge aus dem Hause Beechcraft in der Anschaffung nicht immer sonderlich günstig sind. Wenn mit der King Air keine wichtigen Firmenchefs oder -mitarbeiter transportiert werden, dann kann die Maschine auch als Air-Taxi für kürzere Strecken angetroffen werden.

Entwickler

Wie auch schon die C90 wurde die B200 Super King Air von der bekannten Designer-Truppe Carenado entwickelt. Schon zu FS2004-Zeiten waren diese Jungs sehr bekannt, denn die Modelle galten – und gelten – optisch als wahrer Augenschmaus. Mit Sicherheit besitzt fast jeder virtuelle Pilot, der mit GA-Flugzeugen unterwegs ist, ein Carenado Add-On. Der Produkt-Hangar des Unternehmens ist mittlerweile beachtlich, selbst für den FS9 wurde – nach einer langen Pause – zwischenzeitlich wieder entwickelt. Auch X-Plane-Umsetzungen finden sich im Sortiment.

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Auf die Flieger der „Carenado Next Generation“ folgte die „HD-Serie“. Hier erwarten den Simmer noch detaillierte Modelle mit einer gestochen scharfen Texturierung. Neben dem Cockpit setzten die Designer auch die Kabine in vergleichbarer Qualität um, sodass man auch als virtueller Passagier mitfliegen kann. Kritik wird mittlerweile oft an der schlechten Performance und mangelnder Systemtiefe – beides meist bei den Glascockpits – geübt.


Kauf, Download und Installation

Auch die B200 kann über zahlreiche Portale erworben werden: Im Carenado-Store, dem FlightSimStore, dem Simmarket und auch im Aerosoft-Shop ist die Maschine erhältlich. Die Auswahl an Kaufmöglichkeiten ist also im Grunde ebenso groß wie die Einsatzmöglichkeiten der Super King Air.

Allerdings gibt es keinen Rabatt für Besitzer der C90B, obwohl zahlreiche Komponenten eben dieser auch in der Super King Air Verwendung finden. Das ist ein Unding, denn so muss man für dieselbe Software zweimal zahlen. Solche Upgrade-Angebote sind mittlerweile normal, doch Carenado scheint noch nicht auf diesen Zug der Kundenfreundlichkeit aufgesprungen zu sein. Wäre das Cockpit-Layout komplett unterschiedlich – was jedoch nicht der Fall ist – könnte man hier ein Auge zudrücken.

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Nachdem man die 165MB große Datei heruntergeladen hat, müssen eMail-Adresse und Seriennummer eingegeben werden, dann startet die Installation. Darüber hinaus ist es unumgänglich, einige zur King Air gehörende Dateien bei der Auswahl des Flugzeuges zu bestätigen – sonst unter anderem funktionieren die Druckkabine sowie die Geräuschkulisse nicht richtig.. Wirft man nun einen Blick in die Aircraft-Auswahl, so fällt eines sofort auf: Im Gegensatz zur C90B gibt es hier keine Lite-Version, welche nur das Cockpit und nicht die Kabine enthält. Mal sehen, wie sich das auf die Performance auswirken wird. Mit insgesamt sieben Bemalungen existiert hingegen eine ordentliche „Artenvielfalt“.

Handbuch und Checklisten

Ich muss zugeben, im Grunde war es fast schon vorhersehbar: Auch hier fehlt leider ein richtiges Pilot’s Operating Handbook, kurz POH. Immerhin werden die GPS-Systeme, das Avidyne MFD, das EFIS und die elektronische Anzeige für die Steig- und Sinkrate erklärt, das Design der PDFs ist gut gemacht. Darüber hinaus existieren noch eine Performance-Tabelle sowie die Checklisten für normale und Notfall-Prozeduren. Wer sich aber etwas umfangreicher mit der Super King Air auseinandersetzen will, dem werden die elf kurzen und eher wenig informativen PDF-Dateien nicht reichen. Man wird um den Download eines zusätzlichen Manuals aus dem Internet nicht herum kommen. Schade.

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Das Außenmodell

Ihr habt es sicherlich schon geahnt: Wie immer kann Carenado hier voll und ganz punkten. Gar keine Frage: In Sachen Optik ist dieses Entwicklerstudio ganz vorne mit dabei, Eye-Candy ohne Ende. Man kann nach Details suchen, man findet sie – egal ob es sich hier um Hydraulikkabel am Fahrwerk, Lufteinlässe oder die Antennen handelt. Auch die Texturierung wurde sauber ausgeführt, hier erkennt man dank Bump-Maps jede Niete. Darüber hinaus sind auch die Animationen gelungen – unter anderem sind das Ausfahren des Fahrwerks, das Öffnen der Tür wie auch die Scheibenwischer zu erwähnen.

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In ihrem Gesamtbild wirkt die B200 irgendwie erwachsener als die C90B. Das liegt an der längeren Kabine, dadurch sieht sie nicht so „zusammengequetscht“ aus.

Jetzt zur Nachtbeleuchtung des Außenmodells – diese ist ebenfalls äußerst gelungen. Die Logo-Lichter sorgen für eine stilvolle Beleuchtung der Heckflosse, spezielle, extra erstellte Effekt für Landing- und Taxilights beleuchten den Boden realistisch. Hier muss man sich nicht über die schlechte Umsetzung des FSX-Default Landelicht ärgern, welches doch noch recht oft in Payware Add-Ons verwendet wird. Auch das Beacon-Light beleuchtet den Boden. Dies ist wie bei der C90B wirklich gut gemacht. Übrigens können die Winglets per 2D-Panel ein- sowie ausgeblendet werden.

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Virtuelles Cockpit

Weiter geht es mit dem virtuellen Cockpit. Hier merkt man schnell, dass doch sehr viel von der C90B übernommen wurde. Der größte Unterschied besteht eigentlich beim mittleren Instrumentenbrett. Während bei der kleinen King Air hier ein Garmin 430, das Avidyne MFD und noch mehrere Radio-Einheiten für die Funkfrequenzen vorzufinden sind, sieht es bei der B200 ganz anders aus. Hier dominieren zwei große Garmin GNS 530 Einheiten sowie das Avidyne MFD das Panel. Dazu kommen noch zwei Radio-Einheiten für ADF und Transponder, COMM- und NAV-Frequenzen werden über die GPS-Systeme eingestellt. Zwar sind Cockpit-Varianten mit mehreren GPS-Geräten und einer Moving Map oder einer Anzeige für das Wetterradar keine Seltenheit, allerdings habe ich bis jetzt noch kein Cockpit mit dieser Anordnung (die GNS 530 nebeneinander, darunter das MFD) gesehen. Das macht aber nichts, möglich wäre solch eine Konstellation definitiv. Man muss sich aber die Frage stellen, ob dies im FSX sinnvoll ist, schließlich zeigen die GNS 530 Systeme standardmäßig eine Karte an; so hat man zwei Karten nebeneinander. Dies halte ich für nicht zweckmäßig, da das MFD auch noch eine Moving-Map anzeigt, wobei man sowohl die Anzeige des MFDs und die der GPS-Systeme natürlich ändern kann, sodass auf dem Avidyne z.B. die Route, auf einem der GNS 530 die nächsten Airfields angezeigt werden. Ein kleineres GNS 430 wie in der C90B hätte hier aber ausgereicht.

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Eine weitere Veränderung gegenüber der kleinen King Air ist die digitale Anzeige für Steig- sowie Sinkrate inklusive TCAS. So existieren mit dem EFIS (bestehend aus Fluglageanzeiger sowie Kompass) zwei weitere digitale Instrumente, nämlich der Höhenmesser sowie der bereits erwähnte Vertical Speed Indicator. Darüber hinaus sind die Warnzeigen in der B200 anders angeordnet: Das Panel am Glareshield ist kleiner, dafür aber höher als das der C90B, zusätzlich existiert noch ein weiterer Annunciator zwischen GPS-Einheiten und Schubhebeln.

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Sowohl Modellierung als auch Texturierung sind natürlich wieder erste Sahne. Öffnet man die Schiebetür mit Holzverkleidung, kann man in die geräumige Kabine hineinschauen, welche ebenfalls sehr detailliert umgesetzt wurde – man kann sogar die Tische herunterklappen und die Fensterscheiben mittels eines speziellen Systems, dem „i-Shade Electronic Window System“, verdunkeln. 3D-Instrumente 3D-Schalter und Schatten auf den Texturen, wenn die Instrumentenbrett-Beleuchtung aktiviert ist, wurden ebenfalls nicht vergessen. Um besser an die Schalter hinter dem Steuerhorn zu gelangen, kann dieses ausgeblendet werden – ebenso können die Reflexionen auf den Instrumenten und der Cockpitscheibe separat deaktiviert werden, falls man „freie Sicht“ bevorzugen sollte. Mich hätten allerdings abgenutzte und etwas dreckige Cockpit-Texturen gefreut, so würde das VC noch etwas natürlich und weniger steril wirken. Dennoch hat man es hier mit einem wirklich erstklassigem Modell zu tun.

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Zu bemängeln gibt es wie bei der C90B nicht nur die fehlende Dimmbarkeit der nach wie vor sehr hellen Cockpitbeleuchtung, sondern auch die schlechte Position der Autopiloten-Knöpfe. Diese befinden sich auf dem Pedestal-Panel, hinter den Schubreglern, wo sich auch die Schalter für die Druckkabine sowie das EFIS befinden, und sind somit ohne Tools wie TrackIR nur schwer zu erreichen. Besonders ungünstig ist auch die Tatsache, dass man nicht mehr in Flugrichtung schaut, wenn man schnell etwas umstellen will. Tatsächlich ist dies aber nicht Carenados Schuld, bei den älteren King Air Modelle mit (halb)analogem Cockpit findet sich dieses Panel einfach an diesem eher ungünstigen Platz. Erst bei späteren Varianten mit Glascockpit wurde die Kontrolleinheit für den Autopiloten unterhalb des Glareshields installiert, was wesentlich praktischer ist.

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Darüber hinaus wären auch dimmbare GPS-Systeme oder zumindest weniger helle Bildschirme schön gewesen, da die Terrain-Anzeige aufgrund der hohen Helligkeit oft nicht benutzt werden kann. Auch eine nicht variable Dimmung wie bei der Aerosoft Twin Otter, bei der das GPS ständig um einen bestimmten Wert gedimmt ist wäre ausreichend. Interessanterweise gibt es für das Avidyne MFD zwei verschiedene Dimmstufen, das EFIS und der Vertical Speed Indicator sind ebenfalls dimmbar.

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Nicht zu vergessen sind auch die schlecht platzierten Klickspots der GPS-Systeme. Es ist wirklich schwierig, hier den richtigen Drehregler finden, wenn man etwas einstellen will. Das geht besser, zeigen viele andere Entwickler.

Systemtiefe

Hinweis: Es sind zahlreiche Passagen aus dem C90B Review übernommen worden, da viele Systeme identisch sind.

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Nachdem das Modell sehr gut abgeschnitten hat, will ich die B200 von Carenado nun auf ihre inneren Werte untersuchen. Das EFIS (Electronic Flight Instrument System) mitunter eine der wichtigsten Anzeigen im gesamten Cockpit. Es gibt den Electronic Attitude Director Indicator (EADI), also den elektronischen Fluglageanzeiger sowie den Electronic Horizontal Situation Indicator (EHSI) – den Kopmass. Diese zeigen erst einmal nichts Ungewohntes an, doch unterhalb der Schubregler befindet sich ein Panel, an dem man noch die ein oder andere Sache einstellen kann. Neben Kurs und Heading kann hier auch ausgewählt werden, was der EHSI anzeigen soll. Hier existieren die Auswahlmöglichkeiten „HSI“, „ARC“ und „MAP“. Bei ersterem Modus bekommt man den gewohnten Horizontal Situation Indicator zu Auge. Interessanter wird es da schon bei „ARC“. Dort werden der obere Teil der Kompassrose, die Position des Flugzeuges auf einer Karte, der Flugplan sowie die digitale Kompassnadel angezeigt. In Etwa kann man also sagen, dass es sich hier um ein Viertel Kompass mit Karte handelt. Auf dieser werden allerdings lediglich Intersections angezeigt. Schaltet man auf „MAP“ um, bekommt man einen Kartenkompass ohne Kompass. Dies soll heißen, dass die Anzeige der „ARC“ Einstellung sehr ähnlich ist, jedoch fehlt die Kompassrose, die Kompassnadel sowie die aktuelle Position des Flugzeuges. Das ist allerdings keinesfalls ein Fehler, denn so ist es auch in der Realität. Aber ganz problemfrei funktioniert das Ganze nicht: Nutzt man den „MAP“ oder „ARC“ Modus, so flimmert das VSI-Instrument, die digitale Nadel verschwindet teilweise. Wieso dies niemandem aufgefallen ist? Ich weiß es nicht.

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Das Drehrädchen für den Heading ist übrigens zweigeteilt. Im unteren Teil kann man einstellen, welche Informationen – z.B. Groundspeed oder die voraussichtliche Ankunftszeit, kurz ETA (Estimated Time of Arrival) – in der linken oberen Ecke des EHSI angezeigt werden sollen, der obere Teil ist dann, wie schon etwas weiter oben gesagt, für den Heading.

EHSI und EADI funktionieren problemlos, da kann man nicht meckern. Der Squawk sowie die ADF-Frequenz können nur durch Klicken auf das Display, nicht aber durch die Drehrädchen verändert werden. Das sieht man oft bei Add-On Flugzeugen, auch Payware, und enttäuscht immer, da es einfach realitätsfern ist.

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Da die Super King Air vor allem für Geschäftsreisen genutzt wird, ist es natürlich klar, dass zur Entlastung des Piloten auch ein Autopilot eingebaut wurde. Dieser funktioniert zum Großteil einwandfrei, aber trotzdem gibt es da etwas auszusetzen. So existieren die Knöpfe “VS” und “IAS”, diese sind allerdings nicht bedienbar. Die eingestellte Steig- beziehungsweise Sinkrate wird allerdings einwandfrei gehalten, wenn man auf eine eingestellte Höhe steigt oder eben sinkt. Man kann dem AP nur nicht “befehlen”, einen bestimmten Vertical Speed ohne festgelegte Altitude zu halten. Möglicherweise eine Sicherheitsfunktion, damit man den Flieger nicht aus Versehen durch den AP in den Boden bohren kann. Allerdings besteht diese Gefahr auch, wenn der Pilot die Höhe auf null einstellt und in den Sinkflug übergeht. Wie oben schon geschrieben, ist auch der Knopf für die Geschwindkeit nicht bedienbar. Es ist natürlich möglich, dass der Autopilot der B200, welchen die Designer als “Vorlage” verwendeten, diese Funktionen nicht besitzt und der Besitzer sich die Arbeit erspart hat, die entsprechenden Knöpfe herauszufriemeln sowie das Ganze dann mit einer Metallplatte zu verdecken. In diesem Fall wäre ein entsprechender Hinweis im Manual oder ein Aufkleber im Cockpit nett gewesen, aber im PDF-Dokument steht einfach nur “inoperative.

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Noch eine kurze Exkursion zum Thema Geschwindigkeit halten bei Turboprops: Tatsächlich kann man die Funktion „Geschwindigkeit halten“ nicht mit dem Autothrottle eines Strahflugzeuges vergleichen. Generell besitzen nur sehr wenige Turboprop-Flugzeuge eine automatische Schubsteuerung, darunter der moderne Airbus A400M. Drückt man in einer richtigen King Air den Knopf „IAS“, so wird die aktuelle Geschwindigkeit gehalten, und zwar mittels Korrektur über das Höhenruder – wird das Flugzeug langsamer, so senkt sich die Nase, um Geschwindigkeit aufzubauen und umgekehrt. Selbstverständlich lässt sich die aktuelle Höhe so nicht halten. Der Rest funktioniert aber tadellos.

Wie schon weiter oben erwähnt, ist die King Air eine Hochleistungsturboprop. Das bedeutet, dass die B200 auch in großen Höhen fliegen kann, und hierfür ist eine Druckkabine essenziell. Eben diese wurde auch von Carenado umgesetzt. Mit einem sich neben den Knöpfen für den Autopiloten befindenden Drehrädchen stellt man vor dem Flug die gewünschte Flughöhe ein. Vor dem Descent wird die Wahlscheibe der Pressuration Control Unit auf die Höhe der Destination eingestellt. Tut man das nicht, wird die Kabinendruckhöhe (Cabin Altitude) irgendwann zu hoch (und der Luftdruck damit zu niedrig) sein und man befindet sich in einer lebensfeindlichen Umgebung. Damit das nicht passiert, wird der Druck in der Kabine so eingestellt, dass man ohne Sauerstoff auskommt. Wenn man mit der King Air zum Beispiel auf FL200 unterwegs ist, dann entspricht der Druck in der Kabine einer Höhe von 6.000 Fuß. Die Kabine ist auf einen Druckunterschied (zwischen Außen- und Kabinendruck) von 6,5 psi ausgelegt. Ist der Unterschied höher, dann öffnet sich ein Sicherheitsventil und es erscheint eine Warnung auf dem Annunciator, dass nun eine Sauerstoffversorgung erforderlich ist. Ein Druckunterschied über 6,5 psi ist in der Realität somit nicht möglich, in der Carenado King Air aber schon – das Sicherheitsventil wird nicht automatisch geöffnet. Es erscheint auch keine Warnmeldung auf dem entsprechenden Panel, somit kann man hier von einem Bug sprechen. Wer in der virtuellen B200 während des Fluges auf großen Höhen den „Cabin Press Dump“ Switch betätigt, dem erscheint die Master-Caution Warnung. Das Aufleuchten einer präziseren Warnung auf dem auf dem Annunciator hingegen bleibt aus – ob das in der Realität auch so ist? Es passiert auch nichts, wenn man die Wahlscheibe falsch einstellt, z.B. auf FL 150, obwohl man dann auf FL 220 fliegt.Die Druckkabine kann nicht ausgeschaltet werden, sie ist immer aktiviert. Ein Druckausgleich erfolgt aber nicht, wenn der Cabin Press Dump Switch von Anfang an aktiviert ist. Dann ist die Cabin Altitude identisch mit der Aircraft Altitude.

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Nun zum Avidyne MFD. Neben dem Bildschirm, zwei Drehreglern, insgesamt zehn Softkeys sowie einem Knopf zum Ändern der Helligkeit und natürlich einem Power-Button verfügt das Avidyne auch noch über fünf weitere Tasten. Hierbei handelt es sich um Pfeiltasten, wie wir sie auch von unserer Tastatur kennen. Nur leider sind diese nicht funktionsfähig. Auch das Avidyne verfügt über mehrere Anzeige-Seiten, zwischen diesen man umherschalten kann. Insgesamt sind es sechs Seiten. Die da wären: Map, TAWS (Terrain awareness and warning system), Trip, Nearest, Aux und Radar. Die Map-Seite ist eigentlich selbsterklärend, man sieht eine Karte mit den Airports, VORs und, falls man einen solchen erstellt haben sollte, den Flugplan. In der rechten oberen Ecke, dem Data Block, ist es möglich, Daten wie z.B. die aktuelle Uhrzeit oder die Entfernung zur Destination anzuzeigen. Welche Informationen angezeigt werden, kann ausgewählt werden, mehr dazu gibt’s aber ein paar Absätze weiter unten. Außerdem besteht die Möglichkeit, Traffic auf der Karte anzuzeigen, Wetter-Informationen einzublenden, ein Terrain-Display zu aktivieren und die Anzeige in vier Stufen zu „decluttern“, man filtert also quasi die anzuzeigenden Informationen heraus. Wer will, der kann auch die Anzeige des Wetterradars als Overlay aktivieren. Das mit dem Overlay ist hier wörtlich zu nehmen, denn man sieht dann nur noch die Daten des Radars, nicht aber das darunterliegende Terrain oder die Flughäfen. Das hätten man besser lösen können.

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Sehr praktisch ist dann die nächste Seite, das TAWS, wenn man im Gebirge unterwegs ist. Hier bekommt der virtuelle Pilot nämlich angezeigt, wie viel Entfernung zwischen dem Flugzeug und dem Boden ist. Es handelt sich aber nicht um ein Radio-Altimeter, welches die genaue Höhe anzeigt. Je nachdem, wie niedrig man fliegt, ist das Gelände dann rot, gelb oder schwarz. Rot gibt hierbei eine unmittelbare Nähe zum Gelände an, gelb eine mittelmäßige Nähe. Bei schwarz besteht keine Gefahr. Außerdem ist es noch möglich, die Reichweite einzustellen. Wie schon geschrieben, ist das TAWS ein sehr praktisches Tool, wenn man in gebirgigen Gegenden unterwegs ist, da man dort nicht so schnell Gefahr läuft, gegen den nächstbesten Berg zu fliegen. Leider ertönt kein Warnton, wenn man kurz davor ist, die King Air in den Boden zu rammen, weswegen man immer auf das Display oder die Terrain Awareness Annunciation Control Unit achten muss. Außerdem hätte es sicherlich nicht geschadet, die Aktualisierungsrate etwas zu verbessern.

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Nun weiter mit der Trip-Page. Wenn man einen Flugplan erstellt hat, dann wird eben dieser dort aufgelistet, und zwar mit allen Waypoints. Für jeden einzelnen Wegpunkt und natürlich auch den Zielflughafen wird dann der Kurs zu diesem (DTK, Desired Track), die Entfernung in Nautischen Meilen sowie die ungefähre Ankunftszeit und die ungefähre Flugzeit angezeigt. Außerdem ist es möglich, Informationen über den Destination-Airport anzuzeigen.

Seite Nummer vier nennt sich „Nearest“ oder abgekürzt einfach Nrst. Das sollte wohl jedem, der sich mit dem Default-GPS auskennt, stark bekannt vorkommen. Und richtig: Es ist auch dieselbe Funktion. Denn dort werden die Airports in der Nähe des Flugzeuges inklusive ICAO-ID, Frequenz (falls vorhanden), Entfernung und Kurs angezeigt. Leider handelt sich auch wirklich nur um die Frequenz des Systems für die Instrumentenlandung, der Kurs, welcher ebenfalls wichtig ist, wird einem nicht angezeigt. Wenn einem das noch nicht genug ist, dann ist es auch noch möglich, weitere Infos über den Airport aufzurufen. Außerdem lassen sich noch die Flughäfen , VORs und NDBs nahe der geplanten Destination (hierfür muss natürlich ein Flugplan existieren) mit Frequenz anzeigen.

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Fast am Ende angelangt muss es natürlich auch eine Seite für die ganzen Einstellungen geben. Diese existieren natürlich auch, sie nennt sich „Aux“. Vier Unterkategorien existieren hier, welche sich mit den Softkeys auswählen lassen. Fangen wir mal mit dem Airport Filter an. Dort kann man einstellen, welche Arten von Flughäfen auf der Karte angezeigt werden sollen. Zum einen kann zwischen Towered und Untowered, zum anderen nach dem Untergrund, welcher hier zwischen Wasser, hart und weich unterschieden wird, auswählen. Wem das noch nicht genug ist, dem gefällt sicherlich die Einstellungsmöglichkeiten für den auf der „Map“ Seite ausgewählten Declutter-Level. Hier können beispielsweise NDBs, VORs oder Lufträume ein- oder ausgeblendet werden. Insgesamt gibt es zwei Voreinstellungen: VFR und IFR. Letztendlich sind diese Funktionen sehr hilfreich, denn etwas Übersicht auf der Karte hat noch keinem geschadet.

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Dann kann man, wie etwas weiter oben schon erwähnt, die Informationen, welche auf dem Data Block angezeigt werden, auswählen. Die aktuellen Koordinaten, die Entfernung zum nächsten Waypoint oder der Destination, was hätten Sie denn gerne? Einstellungsmöglichkeiten gibt es hier viele, darüber hinaus kann man auch noch zwischen Groundspeed, UTC sowie der aktuellen Höhe wählen.

Als letzte Einstellungsmöglichkeit kommt dann noch die „System Time“ dazu. Wie ihr es euch wahrscheinlich schon gedacht habt, kann dort die aktuelle Zeitzone sowie die Uhrzeit ausgewählt werden.

Jetzt geht es weiter mit der „Radar“ Page, hierbei handelt es sich um ein Wetterradar. Dieses soll laut dem Manual Informationen zur Bewölkung anzeigen. Leider funktioniert dieses Wetterradar mehr schlecht als recht und ist etwas unempfindlich. Zwar bekommt der Flusianer auch mal eine Korrekte Darstellung geliefert, aber es kommt durchaus vor, dass selbst bei 7/8 Bewölkung nichts angezeigt wird. Dementsprechend nutzlos ist das WX in der B200, aber zum Glück hat man im Avsim-Forum eine Lösung gefunden. Hierfür muss man in der FSX.cfg die Einstellung für die Bewölkungsdichte verändern. Da hier aber jeder Flightsimmer seine eigenen Einstellungen hat und diese unter anderem zur besseren Performance an den PC angepasst sind, ist da auch nicht das Wahre.

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Nun noch ein paar Sätze zu den Garmin GNS530 Einheiten. Diese unterscheiden sich eigentlich nur in wenigen Kleinigkeiten vom FSX-Standard GPS 530, sonst bekommt man hier nichts wirklich Besonderes. Man kann mit dem Knopf „CDI“ zwischen NAV und GPS wechseln, darüber hinaus werden die Funkfrequenzen COMM 1, COMM 2 sowie NAV 1 und NAV 2 über die beiden Geräte eingestellt. Standardmäßig wird eine Moving-Map angezeigt, welche auch auf Geländedarstellung umgeschaltet werden kann. Darüber hinaus kann man sich die aktuelle Flugroute, in der Nähe gelegene Airports, VORs, NDBs und Intersections anzeigen lassen. Selbstverständlich kann man auch per Direct-to den Zielflughafen eingeben und dann über die Programming-Funktion eine Anflug-Prozedur – falls vorhanden – auswählen und aktivieren. Das war es dann aber auch schon.

Das TCAS-System lässt sich über einen Knopf am VSI an- und ausschalten, darüber hinaus kann man die Reichweite verändern. Alle Flugzeuge in der Nähe werden dann angezeigt, und zwar in gelber Farbe. Kommt man einer Maschine zu nah, so wird das Symbol rot und der Warnton „Traffic, Traffic!“ ertönt.

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Zusammenfassend kann zur Systemtiefe folgendes gesagt werden: Man bekommt hier solide Arbeit abgeliefert, welche allerdings nicht immer ganz fehlerfrei ist. Auf besondere Features wie zum Beispiel ein erweitertes GPS-System, ein Schadensmodell, Vereisung der Tragflächen und der Cockpit-Fenster oder auch Ruckel-Effekte bei Start und Landung sowie wackelnde Instrumentennadeln muss man jedoch leider verzichten. Deshalb wirkt die B200 auch etwas wie Einheitsbrei: Durchaus gut gemacht, aber es fehlt die Würze, welche das Add-On besonders interessant macht.

Flugdynamiken

Jetzt geht es weiter mit den Flugdynamiken. In der Tat ist die Bewertung für einen nicht-Realpiloten immer schwierig. Man kann sich ausschließlich auf seine Simulatorerfahrung, das Gefühl und andere Add-Ons berufen, um diesen Abschnitt zu beurteilen.

Auf jeden Fall kann festgestellt werden, dass das Gefühl passt. Man merkt, was man hier durch die Lüfte bewegt. Keine Cessna, aber auch keine Boeing 737, sondern eben eine King Air. Sie lässt sich nicht zu einfach, aber auch nicht zu schwer steuern, auf Steuereingaben reagiert sie jedoch präzise. Darüber hinaus liegt die King Air gut in der Luft, sodass es kein Problem ist, wenn man den Yoke für einige Zeit loslässt.

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Per 2D-Panel kann man – wie anfangs bereits erwähnt – die Winglets ein- sowie ausblenden, dies hat allerdings keinen Effekt auf die Flugdynamiken – schade. Laut Carenado hätten die Winglets allerdings nur eine sehr geringe Auswirkung darauf – ob das nun wirklich stimmt, bleibt fragwürdig. Denn bei so einem geringen Effekt würde man sie in der Realität wohl kaum benutzen. Tatsächlich Die baut man schon ein, wenn sie in der Realität pro Flugstunde nur 50 Cent Sprit sparen, doch dies nur als kleine Randnotiz.

Die Flugdynamiken sind also definitiv gut gelungen, soweit ich dies beurteilen kann.

Sound

Laut Produktbeschreibung ist die Super King Air mit einem hochqualitativen Soundset ausgestattet. Tatsächlich weiß Carenado hier zu überzeugen, ebenso wie bei der C90B. Videovergleiche zeigen, dass der Sound gut getroffen wurde. Allerdings sind die hohen Frequenze etwas zu stark ausgeprägt, das Bassfundament ist eher dünn. Ambient-Sounds wie zum Beispiel Scheibenwischer, Klickgeräusche, das Öffnen des Seitenfensters oder die das Cockpit von der Kabine trennende Schiebetür, das Fahrwerk, die Landeklappen als auch das Ausklappen der Tische sorgen für eine tolle Atmosphäre.
Startup sowie Shutdown klingen realistisch, allerdings sehr komprimiert – etwas mehr Offenheit und Lautstärke hätten nicht geschadet.

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Allem in allen ist die Geräuschkulisse aber gut, wenn auch nicht perfekt.

Performance

Wie bereits schon vorher bemerkt, existiert bei der B200 keine Lite-Version, welche nur das Cockpit ohne virtuelle Kabine beinhaltet. Dies sorgte bei der C90B für erheblich bessere Bildwiederholungsraten und einen flüssigeren Ablauf und hätte auch der Super King Air nicht geschadet, denn die HD-Texturen und das detaillierte Modell sorgen für grenzwertige Performance Daten.

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Zwar ist es gerade noch möglich, einigermaßen flüssig zu fliegen, aber bei viel AI-Traffic und starker Bewölkung wird es auf nicht so starken Systemen schnell kritisch. Hier wären das bereits erwähnte Lite-Cockpit oder auch geringer aufgelöste Texturen für die Kabine und das Cockpit von Vorteil gewesen. Letztere hätte man mit einem geringen Mehraufwand erstellen können.

Generell sollte man diese Entwicklung bei Carenado eher kritisch beäugen, denn die Flugzeuge werden immer FPS-hungriger, während andere Entwickler hier bessere Ergebnisse erzielen.

Fazit

Die Super King Air B200 von Carenado ist definitiv ein grundsolides Flugzeug mit einigen kleinen Macken. Im Großen und Ganzen handelt es sich hier aber um ein gutes Add-On. Das Modell und die Texturen sind wie immer beeindruckend, die Systemtiefe kann als ordentlich bezeichnet werden: Es fehlt im Grunde an nichts, spezielle Features oder Effekte, quasi das Salz in der Suppe, sucht man aber vergebens. Dazu kommen ein paar kleinere Fehler, welche bereits bei der C90B auftraten.

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Als großer Kritikpunkt ist definitiv das fehlende Upgrade-Angebot zu nennen. Wer die kleine King Air schon besitzt, muss auch für die große den vollen Preis bezahlen, obwohl sich beide Add-Ons in vielen Punkten ähneln. Dies ist nicht in Ordnung. Auch das Handbuch wurde leider wieder einmal sehr kurz gehalten, wer sich intensiver mit der King Air auseinandersetzen will, der muss sich weitere Lektüre im Internet oder im Buchladen besorgen.

C90B-Besitzer sollten sich also wirklich gut überlegen, ob sie auch die B200 haben wollen – noch einmal der selbe Preis ist nicht wenig Geld, welches man für die eher geringfügigen Veränderungen zahlt. Wer allerdings nur an der großen King Air interessiert ist, der kann hier bedingungslos zuschlagen, sodenn ihm die angesprochenen Negativpunkte nichts ausmachen.

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Frank Kuhn für flusinews.de

 

Zusammenfassung

Entwickler:Carenado
Preis:ca. 37€ (31€ ohne Mwst.)
Lizenz:Payware
Erscheinungsjahr:2013
FS-Version(en):FSX, Prepar3D
Produktseite:Carenado-Shop
ProContra
– Modell und Texturen sind erstklassig
– spezielle Lichteffekte
– realistische Flugdynamiken
– gute, aber ausbaufähige Systemtiefe
– fehlendes Upgrade-Angebot
– Pilot’s Operating Handbook nicht vorhanden
– mehrere kleine Bugs
– Performance hart an der Grenze


Detailbewertung

Carenado – B200 Super King Air

Preis/Leistung
Der Preis von rund 38 Euro (mit Mwst.) ist bereits etwas zu hoch gegriffen, wenn aber noch voll und ganz im Rahmen. Das fehlende Upgrade-Angebot hingegen sorgt für ordentlich Punktabzug.
Kauf, Download und Installation
Alles verlief einfach und ohne Probleme.
Produkt-Umfang, Manual und Checklisten
Die wichtigsten Systeme wurden recht gut erklärt, aber es fehlt ein Pilot’s Operating Handbook.
2D-Panel und Systeme
Ein richtiges 2D-Panel existiert nicht, die Systeme wurden gut umgesetzt, auch wenn man es hier und da hätte besser machen können. Spezialeffekte dürfen aber nicht erwartet werden.
Außenmodell und virtuelles Cockpit
Ein hochdetailliertes Modell mit virtueller Kabine und sehr guten Texturen gibt hier keinen Anlass für Kritik.
Sound
Es existieren Klick-Sounds und ein paar andere Effekte, allerdings vermisst man das tiefe Brummen der King Air.
Flugeigenschaften
Carenado hat sich hier wirklich gebessert, die Flugdynamiken kommen realistisch herüber. Allerdings lassen sich die Prop-Levers nicht in den Feather-Bereich stellen.
Performance
Die King Air B200 von Carenado kommt nicht wie die C90B mit einer Lite-VC Version ohne Kabine daher, sodass Benutzer mit schwachen Systemen Probleme bekommen könnten. Die Bildwiederholungsrate ist hart an der Grenze zum problemtatischen Bereich, allerdings noch in Ordnung.
Gesamtwertung
In der Gesamtwertung gibt es 8,5 von 10 möglichen Sternen. Der fehlende Upgrade-Preis sowie das nicht vorhandene POH ziehen das Add-On herunter.

 

Auszeichnungen

-/ keine

Testsystem

Computer-Art: Desktop-PC
Hersteller, Produktbezeichnung: HP, Pavillion Slimline
Betriebssystem: Windows Vista Home Premium 64 Bit, Direct X9
verwendete Flusi Version: FSX Gold

Prozessor: Core 2 Duo E7400 2x 2.80GHz
Arbeitsspeicher: 4096MB
Grafik: NVidia GeForce GT 220
Festplatte: 640GB SATA 3,0 GB/Sekunde

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Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

Bisher 5 Kommentare

  1. Es ist ein wirklich schönes Modell. Allerdings kann es nicht sein das ich mit der PMDG 777 bessere FPS habe als mit diesem Addon. Ich wünschte das Carenado mehr auf Performance achten würde.

    Im ganzen ein super Review 😉

    • Hallo Studer,
      vielen Dank für dein Lob!
      Ja, die Sache mit den Frames könnte sich langfristig wirklich zu einem ernsthaften Problem entwickeln, noch ist die Maschine aber durchaus fliegbar, weswegen es nicht allzu viel Punktabzug gab.

      Grüße
      Frank

  2. Hallo Frank,
    ein sehr guter Bericht, Danke!
    Ich habe hier zweimal eine ausgiebige Antwort dazu verfaßt und bin zweimal an der captcha-Falle gescheitert.Jedes Mal alles weg. Ich habe keine Lust, das alles erneut zu schreiben.

    • Hallo Werner,
      vielen Dank für deine Rückmeldung. Das mit der „Captcha Falle“ tut mir leid. Die Captchas machen uns seit eh und je Probleme. Hatten wir beim letzten Design noch teilweise unerkennbare, haben wir uns jetzt für Fragen entschieden, deren Antwort (eigentlich) offensichtlich sein sollte. Also ist das wohl auch nicht ideal. Wir bleiben dran und versuchen, die Sache zu verbessern.

      Grüße
      Frank

      • Hallo Frank,
        Das Captcha-Problem habe ihr gut gelöst – das ist doch jetzt durch meinen Flüchtigkeitsfehler passiert. Eine erneute Captcha-Eingabe ist auch nicht das Problem sondern die Festlegung, daß bei Fehleingabe der gesamte Text futsch ist.

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