Hinter dem Airbus Helicopters (ehemals Eurocopter) Tiger, der Eurohawk Drohne, dem Transporthubschrauber NH90 und auch dem Eurofighter Typhoon reiht sich auch der Airbus A400M in die Liste von deutschen Rüstungsprojekten mit erheblichen Schwierigkeiten und Verteuerungen ein. Nachdem bereits in den 80er Jahren erkannt wurde, dass man die zunehmend älter werdenden Transportmaschinen vom Typ C-160 Transall und C-130 Hercules in Zukunft ersetzen muss, gründeten im Jahr 1982 mehrere europäische Rüstungsunternehmen das Future International Military/Civil Airlifter-Konsortium (FIMA), welches sich mit der Frage nach einem modernen Transportflugzeug auseinandersetzte und sich mit der Machbarkeit eines solchen auseinandersetzte. Später, im Jahr 1991, als die Anforderungen an das Projekt bereits klar waren, sollte sich das neu gegründete EuroFlag-Konsortium mit der Entwicklung und Produktion befassen.

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1999, nachdem noch einmal Veränderungen beschlossen worden sind, legte Airbus dann ein Angebot für den A400M vor, schließlich wurde der Vertrag im Jahr 2001 unterschrieben. Bereits im 2008 sollte mit der Serienproduktion der bestellten Maschinen begonnen werden, doch schließlich verzögerte und verteuerte sich der Airbus durch Probleme mit den Triebwerken – unter anderem mit der hochkomplizierten Software – sowie dem zu hohen Gesamtgewicht als auch der nicht ausreichend starken Laderampe. Zwischenzeitlich stand das gesamte Projekt auf der Kippe. Unter anderem zeigten Simulationen, dass es beim sogenannten „Sarajevo Approach“ – einem speziellen Anflugverfahren für die Landung in gefährlichen Gebieten – zu Propellerflattern kommen könnte. Die Mehrkosten werden von manchen Medien auf bis zu 11 Milliarden Euro beziffert, ein Großteil davon soll allein durch die Triebwerke entstanden sein. Da die europäischen Staaten sich auf in Europa produzierte Turboprops einigten und nicht bei beim weltbekannten US-Hersteller Pratt & Whitney einkaufen wollten, musste ein passendes Modell erst einmal entwickelt werden. Dazu kommt die Tatsache, dass der Airbus A400M zusätzlich zur militärischen Zulassung auch noch eine zivile erhalten sollte – dies geschah auch im März 2013. Dies ist eigentlich nicht üblich und sorgte für eine enorme Kostensteigerung. Deutschland verzichtete schließlich auf das automatische Tiefflugsystem, um die Kosten zu reduzieren.

Zwei Jahre später als geplant wurde dann die Serienproduktion der bestellten 174 Maschinen – ursprünglich waren es 225 – gestartet, sodass die französische Luftwaffe im August 2013 den ersten von 53 bestellten Transportern erhielt. Bis 2022 sollen alle bestellten Exemplare ausgeliefert werden, bis dahin dürften die geplanten taktischen Fähigkeiten auch komplett integriert sein. In der derzeitigen Konfiguration eignet sich der Airbus A400M nämlich weder für das Absetzen von Fallschirmspringern noch für den Such- und Rettungsdienst. Darüber hinaus mangelt es an Möglichkeiten zum Selbstschutz, zur Luftbetankung, dem Tiefflug und außerdem ist das volle Leistungsspektrum noch nicht erreicht worden. Das Flugzeug kann derzeit einzig und allein zum Transport von Truppen, Fahrzeugen und Fracht eingesetzt werden.

Der Entwickler Roland Laborie, bekannt für seine mittlerweile nicht mehr erhältliche Freeware Dassault Mirage 2000-5 sowie die fiktive, aber an die Dassault Rafale angelehnte Wasp (Wir berichteten), hat nun den A400M für den FSX und Prepar3D veröffentlicht. Zwar wird das Add-On „Cargo 400M“ genannt, doch es ist natürlich klar, welches Fluggerät der Entwickler hier meint. Vermutlich hat er auf den Namen Airbus verzichtet, um eventuellen Lizenz-Problemen aus dem Weg zu gehen. So war die Dassault Rafale von Roland Laborie nur für kurze Zeit im SimMarket erhältlich, danach wurde sie wieder aus dem Shop genommen. Berichten zufolge waren hier Lizenzprobleme die Ursache. Für rund 22€ bekommt man ein detailliertes Modell mit zahlreichen Animationen, 13 Bemalungen sowie der Umsetzung des Head-Up-Displays (HUD), des Autopiloten, des Radar sowie vielen weiteren Systemen. Die Produktseite findet ihr hier.

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Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

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