Ein äußerst erfolgreiches Modell des brasilianischen Flugzeugbauers Embraer ist die ERJ-145-Serie. Bei Wilco Publishing lief die erste virtuelle Abbildung dieses Musters vor vielen, vielen Jahren offenbar auch gut. Da diese erste Veröffentlichung schon lange zurück liegt und dementsprechend mehr als in die Jahre gekommen ist, hat man bei Feelthere und Wilco vor geraumer Zeit eine V2 als komplette Neuentwicklung aufgelegt. Sascha hat sich Den Kapitäns-Hut aufgesetzt und hinter das virtuelle Steuer des beliebten Regional-Airliners gesetzt, um nach zu haken, ob ein Kauf lohnt.

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Das Original

Die Embraer Regional Jet 145-Serie kam erstmals im Jahre 1989 ins Gespräch. Ziel war es, eine Alternative zu den zeitgleich geplanten CRJ-Jets von Canadair zu schaffen. Das neue Flugzeug des brasilianischen Herstellers Embraer sollte Platz für maximal 50 Passagiere aufweisen, sowie mit möglichst geringen Entwicklungskosten auf den Weg gebracht werden.

Um zunächst das zweite Ziel erreichen zu können, versuchte man bei Embraer, den Regional Jet auf Basis der sehr erfolgreichen EMB 120 zu konstruieren. So behielt man unter anderem den Rumpf-Querschnitt des Vorlage-Turboprops bei und streckte den Rumpf in die Länge. Das Resultat ist ein ungewöhnlich schlankes Regional Verkehrsflugzeug. Die ERJ 135 basiert auf der ERJ 145. Es wurde lediglich der Rumpf verkürzt. Ansonsten ist sie zur ERJ 145 etwa in neunzig Prozent identisch. Die ERJ 145 wird üblicherweise mit 50 Sitzplätzen in 2+1 Reihen bestuhlt. Bis heute ist die ERJ 145 und ihre kleine „Schwester“ ERJ 135 im Dienste vieler Airlines, jedoch bedient sich keine einzige deutsche Fluglinie dieses Musters.

Hersteller

Das Flugsimulator Add-On wurde vom bekannten Hersteller „feelthere“ produziert und wird unter dem Label „Wilco Publishing“ im eigenen e-Commerce-System per Download und seit neustem auch als Box-Version vertrieben.

Feelthere wagte schon einmal, die ERJ 145 für den Flugsimulator umzusetzen. Damals war das Produkt, welches unter dem Namen „ERJ 145 – Pilot in Command“ vertrieben wurde, ein Bahnbrecher an Realitätsnähe, Systemtiefe und grafischer Umsetzung. Doch das FS2004-Add-On kam ins Altern und langsam auch aus der Mode. So entschloss man sich wohl, nach der erfolgreichen Umsetzung der Embraer E-Jets, das Projekt „ERJ 145“ erneut ins Visier zu nehmen und eine Neuauflage zu schaffen.

Feelthere sowie Wilco stehen für qualitativ gute bis sehr gute sowie solide Add-Ons. Bekannte Umsetzungen sind „Boeing 737 Classic – Pilot in Command“, „Airbus Series 1“ + „2“ , der Embraer „E-Jets“ oder auch der „Legacy“.

Kauf, Download und Installation

Wie bereits erwähnt können die Regional Jets derzeit nur über das Wilco eigene Shopping-System bezogen werden. Der Preis beläuft sich aktuell für europäische Kunden auf, vergleichsweise, schlanke 39,95€. Nachdem man sich als Neukunde bei Wilco registriert, oder als Bestands-Kunde eingeloggt hat, kann man das Produkt bequem per Kreditkarte, oder noch bequemer per PayPal bezahlen. Ich entschied mich für die zweite Variante. Nachdem der Kauf abgeschlossen war, hatte ich einige Session-Schwierigkeiten, weshalb ich auf eine Bestätigungs-Mail seitens Wilco ungewöhnlich lange warten musste. Offenbar wurde ich im Wilco-System bereits als Time-Out aus der Web-Session geworfen. Seitens PayPal hatte die Transaktion jedoch stattgefunden. So entschloss ich mich schließlich, bepackt mit der Transaktionsnummer von PayPal, mich an den Mailsupport von Wilco zu wenden. Nachdem ich mein Problem ausdrücklich geschildert hatte, musste ich nur noch auf eine Antwort warten. Da das ganze am späten Abend stattfand, war ich positiv überrascht, bereits am nächsten Morgen elektronische Post mit meinem heiß ersehnten Download-Link zu erhalten.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild Installation

Nicht alltäglich und somit durchaus erwähnens- und auf jeden Fall lobenswert: Im verhältnismäßig geringen Kaufpreis ist die FS9- und (!!!) die FSX-Version enthalten, die jedoch getrennt von einander herunter geladen werden müssen und auch über eigene Serial-Nummern verfügen.

Die 170MB (Bei der FSX SP2-Version sind es mit 166MB, oh Wunder, 4MB weniger) des Pakets gingen auch sehr flott durch die Leitung. Die Seriennummer für die Installation findet man in seinem persönlichen Kundenkonto auf wilcopub.com. Dort kann man sie auch, offenbar unbegrenzt, für eventuelle Neuinstallationen nachschlagen. Auch der Download-Link bleibt dort gespeichert. An dieser Stelle sollte man erwähnen, dass man es bei Wilco für ausreichend erachtet, die eigenen Produkte lediglich durch einen persönlichen Download-Link sowie eine Seriennummer vor Raub-Kopien zu schützen, was selbstverständlich sehr benutzerfreundlich ist. Danke Wilco.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch: Die Erste Installation des Flugzeuges war leider nicht ganz erfolgreich. Es gab Probleme bei der IRS-Positionierung, weshalb eine Neu-Installation notwendig war. Dies war zwar ein kleiner Zeitverlust, jedoch funktionierte danach alles reibungslos.

Manual

Im Startmenü des Computers findet man ein PDF-Dokument als Manual. Auf den 81 Seiten wird der Regional Jet grob beschrieben. Jedoch mehr schlecht als recht, da nach dem Lesen sicher die ein oder andere Frage offen bleiben sollte. Das Manual ist mit einigen Bildern angereichert, sodass man sich das Gelesene besser verdeutlichen kann.
Leider gibt es dieses Manual nur in der englischen Sprache, die man beim Flusi-Fliegen allerdings generell beherrschen sollte.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 1

Das Aussenmodell

Kommen wir in diesem Review nun zu einem meiner Lieblings Bereiche, dem Außenmodell. Vorab gesagt: Ich hatte leider noch nicht die Möglichkeit, eine echte Embraer ERJ 145 oder eine ihrer kleineren „Schwestern“ in der Realität von außen zu betrachten. Alle Bewertungen, Beurteilungen und Einschäzungen beruhen daher auf dem Studium vieler Fotos und Videos im Internet, sowie Quellen aus der gedruckten und gebundenen Literatur.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 2
Die ERJ 145 in den Farben der schwedischen „City Airline“. Diese Bemalung ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Aber nun wenden wir uns dem Außenmodell des virtuellen Regional Jet zu. Und eines steht vorab fest: hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger-ERJ von Feelthere nicht nur einiges, sondern eigentlich alles getan und gewandelt. Dieses Produkt ist eine komplette Neuentwicklung und technisch subjektiv betrachtet sehr am FSX orientiert. Neben DDS-Texturen die die Außenhaut zieren, ist der Detail-Umfang nicht revolutionär aber auch durchaus nicht als vernachlässigt zu bezeichnen. Ebenfalls großen Wert hat man auf die Proportionen und Vermassungen gelegt. Die ERJ 145 wirkt im Flusi genau so, wie man sie sich im Original vorstellen kann: Ein kleiner kompakter Flitzer in dem den Fluggast ein enges und behagliches Flugvergnügen zu erwarten vermag.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 3
V1, rotate! Die Texturen sind sehr scharf, wie man auf diesem Bild sehr schön sehen kann.

Die zwei verschiedenen Modelle der ERJ 145, die „normale“ und die XR-Variante, unterscheiden sich dahingehend, dass der XR-Version Winglets verpasst wurden. Außerdem öffnet sich die Passagier-Tür nicht, wie bei der „Standard-Variante, als Treppe nach unten, sondern seitlich nach vorne. Somit ist die ERJ 145XR auf Flughäfen abhängig von Finger-Docks oder externen Passagiertreppen.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 4
Rauchentwicklung am Fahrwerk zeigt, dass der Pilot ungleich aufgesetzt hat.

Die mitgelieferten Bemalungen in der Übersicht

Animationen

Der Teil-Abschnitt „Animationen“ ist bei Wilco-Produkten aus Gewohnheit kein Bereich, dem mit großer Spannung und Vorfreude entgegen getreten werden kann. Hier gibt es standardmäßig eher wenig bis sehr wenig zu entdecken. Wird dieser Trend bei der Neu-Auflage der Embraer Regional Jets fortgeführt, oder erleben wir diesmal unser glückliches Wunder?

Es sind alle Standard-Animationen wie Steuer-, Lande- und Störklappen sowie Reverser- und Tür-Animationen vorhanden. Für ein Payware-Produkt auch absolut notwendig, da vom Freeware-Markt mittlerweile durch und durch etabliert. Leider gibt es darüber hinaus nichts weiter im Bereich Animationen zu entdecken. Schön wären zum Beispiel flatternde Remove-Before-Flight-Bändchen und Schutz-Planen für die Triebwerks-Einlässe zum Beispiel beim Cold-And-Dark-Modus oder auch Cockpit-Fenster zum öffnen gewesen. Hier gibt es andere Entwickler mit weitaus mehr Fantasie, wobei der Animations-Reichtum mehr und mehr schwindet.  Schade.

2d-Panel

Da die Embraer Regional Jets für den FSX entwickelt, aber in der „gleichen Version“ an den FS2004 angepasst sind, kann und darf ein 2d-Panel nicht fehlen. Das zweidimensionale Cockpit ist gezeichnet und besteht zum großen Teil nicht aus Fotos. Daher wirkt es, zumindest für mich, etwas zu „plastisch“.

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Das 2d-Panel im Cold And Dark Modus.
Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 6
Typisch für den ERJ: Das Overhead-Panel verfügt nur über die nötigsten Schalter und Knöpfe.

Funktionell ist das 2d-Panel allemal. Die ERJ 135/145 ist sehr sparsam, was den Platzbedarf, nicht nur der Passagiere, der Knöpfe und Schalter im Cockpit angeht. Dementsprechend spielt sich der komplette Klick-Ablauf innerhalb der ersten drei Subpanels (2-4) ab. Man kommt bei dem Embraer Regional-Jet mit einem verlgleichsweise winzigen Overheadpanel aus. Dieses wirkt allerdings gleich dem restlichen 2d-Panel zu plastisch und gezeichnet. Sehr nützlich ist, dass sämtliche Schutz-Abdeckungen von Schaltern (Zum Beispiel die Engine-Start-Switches) mit der rechten Maustaste ab- und zugedeckt werden können. Somit kommt man nicht in die Bredouille eventuell einen falschen Befehl einen um Millimeter abweichenden Klick abgegeben zu haben.

Alles in allem kann das 2d-Cockpit jedoch funktionell definitiv punkten, was man von der Aufmachung und Optik, wie gesagt, leider versagen muss.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 7
Das 2d-Panel mit allen wichtigsten, geöffneten Unterpanels.

Systemtiefe

In diesem Abschnitt möchten wir die Systemtiefe als auch die generelle Realitätsnähe des Flugzeuges bewerten. Letzteres bezieht sich in diesem Abschnitt jedoch nicht auf das das fliegerische Handling des Flugzeuges. Dies bewerten wir unter „Flugeigenschaften“.

Anders als bei den später sehr erfolgreichen E-Jets von Embraer, hat die ERJ145-Familie noch kein Fly-By-Wire an Bord. Hier gibt es noch keine Computer die alles möglich oder unmöglich machen können.

An und für sich sind alle für die Flugsimulation relevanten Systeme umgesetzt. Die Systeme sind zwar alle vorhanden, funktionieren aber leider nicht so, wie man es sich von einer Simulation wünscht. Erstrecht wenn diese Simulation eines Embraer Regional-Jet das Wilco eigene Siegel für, unter Anderem, qualitativ hochwertike System-Simulation )PIC (Pilot in Command)( trägt, welches man sich wie selbstverständlich selbst entsprechend verleiht. Immerhin hat man dem ERJ den für Flugzeuge mit T-Leitwerk unter Umständen überlebensnotwendigen Stick-Pusher einigermaßen erträglich anzusehen umgesetzt. Aber dennoch gilt: Tut mir leid, aber wenn man nicht einmal eine Feuerlöschanlage simuliert oder das ganze Flugzeug einigermaßen so programmiert, dass es sich überhaupt lohnt die Hydraulik-Anlage tatsächlich einzuschalten, oder das Flugzeug ordnungsgemäß nach Checkliste hoch zu knipsen, dann darf schlussendlich definitiv nicht von einer eindrucksvollen Systemtiefe gesprochen werden.

Für Einsteiger in die hohe Kunst des Airliner-Fliegens kann das Add-On im Bereich Systemtiefe durchaus angebracht und empfehlenswert sein, der gewöhnliche Drehtuhl-Captain dürfte in dieser Maschine aber schon gar keine große Kunst oder gar Herausforderung sehen.

Virtuelles Cockpit

Wir nehmen Platz, an unserem Arbeitsplatz: First Row, left Place.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 8
Wir nehmen Platz. Das Cockpit ist cold and dark.

Und eines fällt sofort positiv auf. Im Vergleich zur ERJ V1, sofern es überhaupt angebracht ist, diesen aufzustellen, hat sich sehr sehr viel Gutes getan. Das Cockpit ist viel aufwändiger modelliert als einst und die Texturen dürfen sich ebenfalls durchaus sehen lassen. Sehr viel Wert wurde darauf gelegt, Schalter und Co. Nicht nur als Textur darzustellen, sondern anhand Polygone in das Modell des virtuellen Cockpits zu integrieren. Dies gilt für den Großteil der Kipp-, Dreh-, und sonstigen Schalter. Man hat sich auch nicht bitten lassen, die LCD-Bildschirme nichtnur flach auf den Panel-Grund zu werfen, sondern vielmehr hat man diese sehr schön dezent in 3d vom Panel hervorgehoben.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 9
Eine andere Perspektive des 3d-Cockpits.

Nicht schön anzusehen ist das Sicherungspanel oberhalb des Overheadpanels, welches eine einzige, schlecht aufgelöste Textur ist und zum anderen das Autopiloten-Panel. Bei letzterem sind zwar die Druck-Schalter in 3d modelliert, diese lassen sich beim Klicken leider nicht sichtlich „eindrücken“ sondern signalisieren nur das „ich bin aktiviert“. Des weiteren hat man sich nicht darum bemüht, die Drehschalter des Autopiloten zu modellieren. Diese bestehen aus einer flachen Textur. Diese Zeit hätte doch wohl drin sein müssen!

In Sachen Texturen gibt es kaum etwas auszusetzen. Alle Texturen sind sauber und ordentlich ge- und verarbeitet. Auch wenn man den Blick etwas umher schweifen lässt bleibt das Cockpit ordentlich texturiert. Ebenfalls bei einem kleinen Ausflug in die virtuelle Kabine bleibt das Aufe verwöhnt. Zwei Sachen gibt es dennoch anzumerken. Zum einen glänzt die Grund-Textur des Panel-Hintergrund zu stark und gleichmäßig (Würde es in echt auch derart in der Sonne aufleuchten, würde der Glanz-Schweif sicher an der ein oder anderen Stelle durch Schattenwurf gebrochen. Zum anderen dauert die Ladezeit der Texturen trotz vernünftigem System derart lange, dass man manchmal schon erstaunt ist. Ob das wohl an der virtuellen Kabine liegt…?

Funktionell kann man über das virtuelle Cockpit nicht meckern! Das Flugzeug ist definitiv aus dem Virtuellen Cockpit heraus bedienbar. Und das teilweise sogar besser, als aus dem 2d-Panel heraus. Will man zum Beispiel im Pedestal den gelben Schutzbügel der Engine Levers aus- oder einrasten, muss man sich im 2d-Panel, bzw. im entsprechenden Unterpanel, etwas )durchklicken( ehe man den richtigen Klickpunkt gefundn hat, während es im virtuellen Cockpit auf Anhieb klappte.

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 10
Auf diesem Screenshot wird deutlich wie schön im virtuellen Cockpit modelliert wurde.

Kleiner Negativ-Punkt der Funktionalität des 3d-Cockpits geht von uns an die beliebten „Concorde“-Steuerhörner. Diese sind nicht durch Klicken deaktivier-, oder versenkbar, sodass man die LSK-Tasten des Navigation-Displays ohne einen beherzten Griff in die Höhen-, beziehungsweise Quer-Ruder nicht erreicht. Am Boden kann man diese Aktion durchaus verkraften und als )Rudder-Free(-Test tarnen. In der Luft jedoch dürfte dies für eine kräftige Schieflage des Flugzeuges und der Fluggast-Stimmung sorgen. Zwischenzeitlich hat man bei Feelthere und Wilco gehandelt und in einem Patch ein weiteres Modell eingepflegt, welches die ERJ’s auch ohne Yokes bereit stellt. Wer den Realismus weiter Richtung Keller schicken möchte: bitteschön. Wir sind der Meinung, das „Bild“ welches das virtuelle Cockpit bei Auswahl des No-Yokes-Modells agibt ist gewöhnungsbedürftig. Hier hätte man kluger handeln können und die Yokes zum Beispiel durch einen Klick verschwinden oder auftauchen hätte lassen können. Aber immerhin zählt: Die Kundschaft und kritisierende Flusi-Presse erhört und überhaupt gehandelt. Dies kann man ja nicht von allen Herstellern behaupten.

Mit Animationen kann das virtuelle Cockpit leider, leider nicht wirklich trumpfen. Alles was man herumspielen kann, ist höchstens das Öffne oder Schließen der Cockpit-Tür. Nichteinmal die Sonnenblenden können vorgeschoben werden und vom Öffnen der Cockpit-Fenster kann ebenfalls keine Rede sein.

Virtuelle Kabine

Auch eine virtuelle Kabine ist bei diesem Add-On vorhanden. Vergleicht man die aktuelle Version mit der Embraer Regional Jets V1, so hat sich auch in der Kabine einiges getan. Diese ist nun viel heller und einladender. Umgesetzt wurde die komplette Kabine, die jetzt mit hellblauem Stoff, und nicht mehr wie einst mit hochwertigerem Leder, bezogenen Sitzen bestuhlt ist. Des weiteren kann man auch einen Abstecher in die bordeigene Mini-Küche machen. Nicht umgesetzt jedoch wurde die Toilette. Auch in der virtuellen Kabine ist die einzige Animation die Cockpittür die öffen- oder schließbar ist, sowie die Tür, die auch von der Kabine aus sichtbar den Weg nach drausen öffnet.

Sound

„Nicht kleckern, sondern klotzen!“ Frei nach diesem Motto hat man wohl im Hause Feelthere nach einer würdigen Schmiede für das Soundset gesucht. Und man wurde definitiv fündig. Die Sounds der ERJ wurden von TSS, den Turbin Sound Studios produziert. Hier hat man einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, denn nur im Team ist man gut.

Der Sound kann sich, wie nicht bei allem, aber dem meisten TSS-Erzeugnis üblich, durchaus hören lassen. Für mich ist es stets wichtig, ein Geräuchserlebnis zu haben, welches für mich authentisch wirkt. Gerade im Inneren eines Flugzeuges ist man ja zum Großteil unterwegs und da ist das perfekte Soundset ein Balance-Akt aus richtiger Trimmung zwischen Triebwerksanzahl, deren Größe und Leistung, der Isolierung der Kabine und vor allem dem Abstand der Triebwerke zum Cockpit. Bei der ERJ-145, wie auch bei deren kleineren Schwestern, befinden sich die beiden Triebwerke ganz hinten, direkt am Rumpf. Dementsprechend bekommt man von Ihnen im Cockpit, akustisch, nicht sehr viel mit. Hier ist der Balance-Akt durchaus geglückt. Wenn auch leider nicht bei der APU, denn diese erscheinte mir lauter als die Haupttriebwerke. Ich hätte mir gewünscht, dass beim Durchschreiten der Kabine bis zu den letzten Sitzreihen, die Lautstärke des Triebwerksgeräusches nach und nach immer weiter ansteigt, aber das ist nur ein Tagtraum der leider wohl unerfüllt werden bleibt.
Auch von Außen macht der kleine Regional-Jet akustisch eine wirklich gute Figur. Man merkt einfach generell, dass hier Leute am Werk waren, die das alltäglich machen und ihr Handwerk verstehen. Danke Wilco an die Auftagsvergabe an diese Jungs von TSS.

Flugeigenschaften

Ja, ja, die Fugeigenschaften. Man braucht glaube ich nicht zu erwähnen, dass eine Bewertung von virtuellen Flugeigenschaften eines ebenfalls virtuellen Flugzeuges keine leichte Angelegenheit ist. Ich möchte daher auch keinesfalls versuchen, auf Flugeigenschaften explizit einzugehen und diese möglichst mit der Realität zu vergleichen, denn zumindest letzteres kann ich garnicht.

Ich habe noch niemals die Möglichkeit gehabt, einen echten ERJ durch die Lüfte zu steuern und einen eigenen Eindruck vom Flugverhalten der Maschine zu erlangen. Deshalb möchte ich in diesem Abschnitt die Flugeigenschaften so bewerten, wie es mir meine lange fliegerische Karriere im Flugsimulator ermöglicht.

Der Embraer Regional Jet ist ein kleiner, flinker und wendiger Flieger für bis zu fünfzig Passagiere. Nicht nur das Außenmodell und virtuelle Cockpit vermittelt diesen Umstand authentisch, nein, auch in der Luft vermittelt Feelthere die aus der Größe des Flugzeuges resultierende Spritzigkeit sehr gut. Der ERJ liegt trotz der geringen Größe doch relativ satt in der Luft, ist in Kurven allerdings durchaus flink und wendig. Auch die weit hinten am Rumpf befindlichen Tragflächen machen die ersten Landungen mit diesem Flugzeugtyp zu einer sehr spannenden Sache, hat man doch mit diversen flugdynamischen Eigenheiten des ERJ zu kämpfen, sobald man in den Low-Speed-Bereich kurz vor dem Aufsetzen etwa kommt. Auch das Stall- und Trudel-Verhalten wurde meiner Meinung nach gut getroffen. Es macht durchaus Spaß, dieses Flugzeug durch die Luft zu manövrieren.

Performance

Hat man ein Computersystem welches dem aktuellen Handels-Standard entspricht, läuft der ERJ durchaus sauber und dia-frei. Wie es bei einem System mit gerade so erfüllten Mindestanforderungen von Wilco/Feelthere verhält, können wir mangels Testmöglichkeit nichts sagen. Ein Bisschen PC-Leistung mehr dürfte aber sicher nicht schaden.
Die genauen Daten des Testsystems werden weiter unten im Review aufgeführt. Der Embraer Regional Jet macht trotz hochwertiger Umsetzung in Texturierung und visuellem Modell eine gute Figur was Performance angeht. Er läuft, nein er fliegt, absolut flüssig. Lediglich die unter )Virtuelles Cockpit( angesprochene, teils sehr lange Ladezeit der Cockpit-Texturen bringen das generell gute Bild der Performance leicht, aber nur wirklich ganz leicht, ins Schwanken.

Configuration Manager, Load Manager und Paintkit

Configuration Manager

Wie so üblich befindet sich im Paket integriert ein Configuation Manager, mit dem man sämtliche Einstellugen des ERJ vornehmen kann, um sie zum Beispiel zu personalisieren beziehungsweise sie in Sachen Maßeinheiten an die Region anzupassen (Gewichtsangaben in Pfund oder KG, etc.). Auch kann man im Configuration Manager den ERJ grafisch an die Möglichkeiten des PC-Systems anpassen. Alles in allem also viele Einstellmöglicheiten auf insgesamt dreizehn Reiter verteilt.

Load Manager

Der Load Manager der Embraer ist im Configuration Manager integriert. Hier kann man alles nötige in Sachen Nutzlast, Treibstoff und Passagiere einstellen und abspeichern.

Paintkit

Über das Supportforum von Feelthere gibt es ein kostenloses Paintkit zum Download. Das Paintkit der ERJ 145 muss definitiv immer herunter geladen werden, da dies ein detailierteres PSD-File enthält mit Hilfe dessen man ein gutes Repaint-Resultat erhält. Auch wenn man die ERJ 135 painten möchte, geht das am besten unter anderem über das ERJ 145 Paintkit. Insgesamt gibt es drei Teile zum Download. ERJ 145 Paintkit, ERJ 135 Paintkit mit weniger Details und ein Ordner voller Mis-Files. Leider hat man sich beim Paintkit so gut wie keine Mühe gegeben. Es wirkt fast so, als hätte man aus Pflichtgefühl )einfach mal irgendwas mit dem man painten kann( in das eigene Supportforum gestellt. Dieses Gefühl spiegelt sich wieder in der Tatsache, dass ich bis heute keine Datei in den Paintkits finden konnte, mit dem man die Seitenleitwerke bemalen kann. Hier wird einem seitens feelthere empfohlen, die mitgelieferten Seitenleitwerke einfach zu „übermalen“.

„Feelthere CALL!“

Review feelThere's Embraer Regional Jets V2 - Bild 11

Als PC Pilot muss man alles selbst machen. Auch Aufgaben die man sich in der Wirklichkeit in einem Zwei-Mann-Cockpit teilt, wie zum Beispiel das Durchgehen der Normal Checklist wird so teilweise zu einer langweiligen Allein-Beschäftigung, weshalb es nicht wenige Simmer gibt, die mittlerweile ganz auf die Checkliste verzichten. Diese Zeiten sollen sich bei Wilco nun offenbar wirklich ändern. Hinter dem Zusatzprodukt „Feelthere CALL!“ verbirgt sich ein virtueller Copilot der ausschließlich beim Anwenden der Checkliste unterstützt.

Mit der Tastenkombination „Umschalt+6“ ruft man das kleine Unterpanel auf. Hier hat man die Möglichkeit aus 13 Checklisten die aktuell passende herauszusuchen und per Klick zu starten. Nun trägt der virtuelle Copilot akustisch die Checkliste Punkt für Punkt vor, so dass man die entsprechenden Punkte im Cockpit umsetzen kann. Nach jeder Ansage wartet der „Copilot“ bis man die entsprechende Einstellung vorgenommen hat, erst dann geht es zum nächsten Schritt über. In den Embraer Regional Jets V2 von Wilco und Feelthere hat die CALL!-Funktion ihr Debüt gefeiert. Das Programm wirkt daher noch etwas jungfräulich und ein paar Kinderkrankheiten dürfte es sicher noch zu beheben geben, aber es funktioniert und die Idee dahinter ist einfach genial und kann durchaus als Meilenstein im Bereich der kommerziellen Add-On-Entwicklung bezeichnet werden.

Fazit

Das Fazit nach diesem ausführlichen Review dürfte nicht all zu schwierig ausfallen. Und das tut es auch nicht. In diesem Bereich eines Reviews muss man immer zwischen vielen wichtigen Punkten abwägen und stets bedenken, dass sich jeder Simmer etwas anderes unter dem für ihn perfekten Flusi-Add-On vorstellt. In erster Linie möchte ich dieses Fazit für alle erfahreneren, systembasierten Flusi-Piloten ziehen, die Wert auf eine einigermaßen passende Systematik des Flugzeuges legen, sich aber auch gerne an einer gelungenen Optik erfreuen. Und hier kann der ERJ V2 von Feelthere durchaus punkten. Es gibt die ein oder anderen Punkte die Feelthere und deren Produkt nicht unbedingt mit Ruhm bekleckern, aber es stimmt einfach das Gesamtpaket. Hier darf man einfach nicht systemorientiert grundkritisch ans Eingemachte gehen, sonst wird man mit dem Kauf der Embraer Regional Jet V2 keine Freude haben. Aber wenn man sich an einem Gesamtwerk erfreut, welches durchaus IFR flugtauglich ist, mit samt FMS, Flugplanung und Co., kann man mit diesem Produkt auf jeden Fall etwas anfangen. Der ideale Feierabend-Flieger also, der auch nach mehreren Flügen immer noch Spaß bereitet. Grundsätzlich ist eine Systemtiefe vorhanden, wenn diese auch eben nicht als systemische Tiefsee zu verstehen ist. Somit hat aber auch eben jeder Neuling überhaupt die Möglichkeit sich relativ schnell in das Flugzeug und Cockpit hinein zu arbeiten, eheer die Motivation verliert.

Die erste Version der ERJ 145, die vor vielen Jahren bereits für den FS2004 veröffentlicht wurde, hat definitiv einen würdigen Nachfolger erhalten, dessen Kauf gerade im Vergleich zum Vorgänger wirklich lohnt!

Testsystem

Computer-Art: Laptop
Hersteller, Gerätebezeichnung: Acer, Aspire
Betriebssystem: Windows Vista, 32bit
DirectX 9.0c
verwendete Flusi-Version: FS2004 (fs9.0)

Prozessor: Intel Pentium III Xeon, 2266 MHz (9 * 252)
Arbeitsspeicher: 3068MB
Grafik: GeForce 9600M GT
Festplatten: 1 x ST9500325AS (465 GB, IDE)

 

Zusammenfassung

Hersteller:feelThere
Preis:am 38,50 Euro (DL)
Lizenz:Payware
Erscheinungsjahr:2010
FS-Version(en):FS2004, FSX
Produktseite:feelThere.com

 

 ProContra
– Wirklich klasse Umsetzung des ERJ
– Ausgezeichnete Textur-Qualität
– Ordentliche Systemtiefe
– Einige Bemalungen werden direkt mitgeliefert
– Das neue Tool „Call!“ ist inklusive
– Zum Glück nur Kleinigkeiten

Detailbewertung

feelThere - Embraer Regional Jets
Preis und Preis/Leistungwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Das Preis/Leistungs Verhältnis passt gerade so
Kauf, Download und Installationwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Man kann das Add-On mittlerweile bei Wilco, SimMarket und sogar bei Aerosoft kaufen.
Produkt Umfang und Manualwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Einige Bemalungen und sogar eine virtuelle Kabine. Allerdings erklärt das Manual zwar das Wichtigste, ist aber alles Andere als umfangreich.
2d-Panel und Systemewww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Das 2d-Panel erfüllt seinen zweck, wirkt aber optisch zu »plastisch«. Es ist zwar einiges an Systemtiefe vorhanden, dennoch besteht noch Bedarf.
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Sehr schönes virtuelles Cockpit, nur die teils langen Textur-Ladezeiten stören.
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Die Geräuschkulisse kommt von TSS. Das merkt man im sehr positiven Sinne
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Der ERJ lässt sich sehr gut fliegen und fühlt sich authentisch an.
Performancewww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Hier gibt's nichts z meckern! die Frames gehen nur gering nach unten.
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Für einen mehr als würdigen Nachfolger des »Ur-ERJ« gibt's verdiente 8,5 von maximal 10 möglichen Sternen!

Sascha Schreck für flusinews.de

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Autor

Hallo, ich bin Sascha und habe flusinews.de im April 2010 gegründet. Damals noch im Alleingang habe ich die Seite über ein Jahr als One-Man-Show gefeiert. Aber da zwei geile Jungs besser sind als nur einer, kam dann auch schon Frank mit dazu. Heute sind wir... Deutlich mehr.

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