Die Diskussionen rund um X-Plane sind in der Community immer kontrovers, manchmal aber auch getrieben von Falschbehauptungen und Vorurteilen. Da das weder fair noch sonderlich intelligent ist, ergreifen wir in diesem Artikel die Chance, mit den 11 größten Vorurteilen gegenüber X-Plane aufzuräumen und sie zu widerlegen. Lest hier unter anderem, ob man X-Plane tatsächlich nur mit Ruderpedalen fliegen kann, wie es um die Flugeigenschaften bestellt ist und vieles mehr.

- Anzeige -

Es ist schade, dass oft Lügen und Vorurteile verbreitet werden, um sich dafür zu rechtfertigen, etwas Neues eben nicht auszuprobieren und weiterhin beim Altgedienten zu bleiben. Dabei bieten neue Dinge immer den unschlagbaren Vorteil, gegebenenfalls den eigenen Horizont zu erweitern und so unterm Strich einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert zu generieren. Besonders schade ist das, wenn das Opfer von Diffamierungen ein neuer Simulator ist. Oft hat man das Gefühl, FSX, Prepar3D und X-Plane kommen drei großen Weltreligionen gleich, die nicht nach Faktenlage miteinander verglichen werden, sondern bei denen es rein um die Glaubensfrage geht. Getreu dem Motto: „Du sollst keine anderen Flugsimulatoren haben neben mir“. Warum dieser Quatsch? – Wir listen hier nun die 11 größten Vorurteile auf, die sich in Windeseile widerlegen lassen. Mit gesundem Menschenverstand oder einfach nur mit: Mal eben nachfragen.

1: Die Flugeigenschaften in X-Plane sind total unrealistisch

Ein Vorurteil, das uns hin und wieder begegnet, ist das, die Flugeigenschaften des X-Plane wären im Vergleich zum FSX oder Prepar3D ziemlich unrealistisch. Das stimmt nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Einer der Gründe, warum das Fliegen in X-Plane sogar weit realistischer ist, als in beiden MSFS-basierten Flugsimulatoren, ist die Strömungssimulation die es hier gibt.

2: X-Plane ist total kompliziert – das kapiert keiner

Ein großes Manko des X-Plane 10 war tatsächlich, dass das Interface sehr kompliziert war, weshalb man es als Einsteiger sehr schwer hatte, in die X-Plane-Logik einsteigen zu können. Das hat sich mit X-Plane 11 aber drastisch geändert, da ein Hauptfokus für den neuen Simulator aus dem Hause Laminar Research war, die Bedienung deutlich zu vereinfachen. Und tatsächlich: Auch wir als langjährige Nutzer von FSX und Prepar3D haben uns in X-Plane 11 erstaunlich schnell eingefunden. Klar: Ein paar Dinge sind eben schon anders, das gehört aber ja auch irgendwie dazu. Kompliziert ist er aber nicht – in wenigen Minuten hat man sich reingefuchst.

3: X-Plane kann man nur mit Ruderpedalen fliegen

Erstaunlich auch das Vorurteil, man könne X-Plane nur mit Ruderpedalen fliegen. Erklären, dass sich ein so falsches Vorurteil so hartnäckig hält, kann man wohl am ehesten mit der menschlichen Angst vor Neuem. Alles, was man nicht kennt und was neu ist, muss irgendwie schlecht sein; da tun’s dann auch mal Scheinargumente, um sich weiterhin selbst gegen Neues sträuben zu können. Fakt ist: Nein, Ruderpedale sind nicht zwangsläufig notwendig, um in X-Plane 11 fliegen zu können, das geht mit jedem „normalen“ Joystick, mit dem man auch in FSX und Prepar3D gut fliegen kann.

4: Die Szenerie-Abdeckung für X-Plane ist viel zu niedrig

Betrachtet man sich die Liste an gut umgesetzten, nativen X-Plane Szenerien, stimmt das zwar, allerdings gibt es ein Tool, das Gold wert sein dürfte und dennoch kostenfrei erhältlich ist. Mit FS2XPLANE können nämlich alle für den FS2004, FSX oder Prepar3D umgesetzte Szenerien vollautomatisch für X-Plane konvertiert werden. Somit kommt man in den Genuss, auch ohne breites Angebot an X-Plane-nativen Szenerien eine große Auswahl an möglichen Destinationen zu haben. Allerdings muss auch gesagt werden, dass sich nicht jede Szenerie problemlos konvertieren lässt. Einige Male hatten wir das Problem, dass beispielsweise sämtliche Bodentexturen fehlten oder es anderweitige Anzeigeprobleme gab. Bei anderen Szenerien wiederum klappte die Konvertierung hingegen reibungslos (zum Beispiel „Stuttgart X“ von Aerosoft). Da fallen dann sogar die teuren Neukäufe weg.

Abgesehen davon gibt es immer mehr Szenerien für X-Plane, sogar Orbx möchte jetzt einsteigen.

5: Die Tastenbelegung in X-Plane ist total schlecht

In der Tat sind viele Funktionen in X-Plane standardmäßig mit anderen Tasten belegt, als in FSX oder Prepar3D. Warum? – Weil’s eben ein anderer Simulator ist, mit einer anderen Logik, verschiedene Funktionen mit verschiedenen Tasten(kombinationen) auf dem Keyboard zu belegen. Andere Dinge sind aber wiederum gleich mit FSX und Prepar3D. Zum Beispiel das Fahrwerk ein- und ausfahren. Das Funktioniert in X-Plane sowie in FSX/Prepar3D gleichermaßen mit dem Betätigen der G-Taste auf der Tastatur. – Wer hätte das gedacht?!

Warum die Behauptung, die Tastaturbelegung in X-Plane wäre total schlecht, aber – mit Verlaub – ziemlich dämlich ist? – Ganz klar: Weil man sie ja anpassen kann, wenn sie einem nicht gefällt. Auch X-Plane bietet nämlich die Möglichkeit, in den Einstellungen die Tastenbelegung für jede Funktion selbst festzulegen. Ach ja: Klappen fahren standardmäßig durch Drücken der Taste „2“ schrittweise aus, mit der Taste „1“ holt man sie wieder stufenweise ein.

Wusstet Ihr schon, dass man wirklich jeder Funktion des Simulators sowie von Plugins eine Taste oder einen Button über das Men zuweisen kann?

6: X-Plane ist dunkel und farblos

Das stimmt ebenfalls nicht! Wie hell und farbenfroh X-Plane ist, hängt maßgeblich davon ab, wie das Wetter ist und ob man beispielsweise durch Wolken fliegt. Wenn man den X-Plane nun immer noch als unrealistisch dunkel und grau bezeichnet, sollte man vielleicht damit beginnen, diesen Fehler in der realen Welt bei Mutter Natur zu suchen, da er auch hier zu beobachten ist: Kennen wir das nicht alle? – Im Sommer erstrahlt die ganze Umwelt in einem fantastischen Licht und in satten Farben, während über den Herbst und Winter alles sehr unrealistisch grau, dunkel und langweilig erscheint. Sowas aber auch.

7: Im X-Plane 11 gibt es kein reales Wetter

Sehr wohl gibt es in X-Plane 11 reales Wetter. Hierfür muss im entsprechenden Konfigurationsfenster lediglich der Haken bei „Match real world conditions“ gesetzt werden, schon zieht sich X-Plane die jeweiligen Metar-Daten des entsprechenden Standortes und gibt entsprechend das reale Wetter aus.

8: Wenn ich mir für X-Plane 11 extra einen neuen Computer bauen muss, ist X-Plane 11 eine schlechte Software

Ähm…. Nein. Wenn X-Plane 11 bei dir nicht läuft, hast du sehr wahrscheinlich gekauft, ohne vorab die Systemanforderungen zu lesen und sie mit dem Ist-Zustand deines Systems abzugleichen. Somit versuchst du dann, einen modernen Flugsimulator auf einem veralteten System auszuführen. Bei wem liegt nun der Fehler?

Diese Problematik gibt es, seit es Computer gibt. Es kommen immer neuere, leistungsstärkere Komponenten heraus, weshalb auch die Möglichkeiten und somit auch die technischen Anforderungen von Anwendungen immer weiter steigen. Soll heißen: Wer nicht permanent neu investiert, um mit seinem PC auf dem neusten Stand zu bleiben, muss sich nicht wundern, dass er irgendwann auf der Strecke bleibt und neuste Spiele/Simulatoren nicht mehr verwenden kann. Auf der einen Seite einen immer realistischeren, besser aussehenden und detaillierteren Flugsimulator haben wollen, auf der anderen Seite aber nicht dazu bereit zu sein, ihm auf dem eigenen PC auch die technischen Voraussetzungen bereitzustellen, das ist stark widersprüchlich. Zumal nun gerade der FSX ein denkbar schlechtes Beispiel dafür ist, dass Flugsimulatoren auch auf schwachen Systemen gut laufen. Andere Simulatoren wie DCS oder Prepar3D haben ebenfalls sehr hohe Hardwareanforderungen.

9: Es gibt keine gescheiten Add-Ons, nur Freeware

Das stimmt nicht. Es gibt für X-Plane 10 und X-Plane 11 eine ganze Menge guter Payware Add-Ons, teilweise sogar sehr guter Add-Ons. Wer gerne IFR fliegt, für den dürfte die IXEG 737 Classic die perfekte Option sein, da sie sehr komplex und bis ins kleinste Detail simuliert ist. Bei der Flugatmosphäre, die die IXEG Bobby erzeugt, kann selbst PMDGs 737NGX einpacken. Darüber hinaus gibt es natürlich noch jede Menge weitere, gute Add-Ons für Airliner, zum Beispiel die Modelle von FlightFactor oder den CRJ von Javier Rollon.

VFR-Flieger kommen in X-Plane 11 natürlich sehr auf ihre Kosten: Durch die sehr gute Landschaftsdarstellung, die in X-Plane 11 sogar bereits standardmäßig mitgeliefert wird in Kombination mit Fototexturen durch Ortho4XP hat man ultra realistische Landschaften, bei denen lediglich noch die 3d-Landmarken fehlen. Da braucht es keine teure Payware mehr. Wobei es die natürlich auch gibt: TrueScenery beispielsweise baut absolut umwerfende Flughäfen.

Auch zahlreiche Add-Ons für das hier passende Fluggerät sind schnell gefunden: Carenado beispielsweise veröffentlicht viele seiner Produktionen seit Jahren auch als X-Plane Versionen. Für einige dieser gibt es dann von den Simcoders ein Reality Expansion Pack, das die Carenado-Flieger realistischer macht und auf A2A-Niveau anhebt!

Virtuelle Helipiloten kommen ohnehin nicht an X-Plane vorbei, da es hier eine ganze Stange an hervorragenden Hubschrauber Add-Ons von Dreamfoil gibt, die nicht nur sehr detailliert designt wurden, sondern auch über überaus realistische Flugeigenschaften verfügen. Warum das so ist? Durch die Möglichkeit, Plugins zu schreiben und dann in X-Plane einzubinden, kann beinahe jedes denkbare Feature realisiert werden.

10: Die Neuinstallation ist ziemlich kompliziert

Wer den FSX jahrelang genutzt hat oder immer noch nutzt, ist bestimmt von zahlreichen, aufwendigen Neuinstallationen bei der Anschaffung von neuer Computer-Hardware geplagt. Diese Problematik wird dann irgendwie auch auf X-Plane übertragen, wobei das völlig falsch ist. X-Plane legt keine Ordner außerhalb des Hauptordners an und nistet sich auch nicht in die Registry ein. Deshalb kann der Ordner einfach auf eine externe Festplatte gezogen werden und muss dann, nachdem der neue PC soweit eingerichtet wurde, wieder auf die normale Festplatte oder SSD kopiert werden. Zack fertig.

11: X-Plane 11 ist in der Bedienung auf FSX-Niveau gehoben worden

Nicht wirklich: Mit seinem neuen User-Interface (UI) hat X-Plane 11 den FSX sowie Prepar3D überholt und weit hinter sich gelassen. So gibt es beispielsweise eine eingebaute Suchfunktion, eine optische Joystickbelegung und die Möglichkeit, beim Auswählen eines Flughafens die Parkposition durch einen Klick auf die Ground-Chart des Flughafens festzulegen. Darüber hinaus sind die Einstellungen vor dem Start des Fluges konkurrenzlos schnell getätigt und das Beste: Alle Flugeinstellungen werden gespeichert: Das bedeutet, fliegt man am nächsten Tag mit dem gleichen Flugzeug vom gleichen Start-Flughafen, muss man nichts mehr verändern, ist beim nächsten Mal ein neuer Startflughafen gewünscht, muss man einfach nur noch den Flughafen ändern. Ein weiterer Clou: Durch einfaches Anhaken kann das Wetter sowie die Zeit (Datum und Uhrzeit) mit der Realität synchronisiert werden. Letzteres geht im FSX nur durch kostenpflichtige Zusatzsoftware.

Autor

Hallo, ich bin Sascha und habe flusinews.de im April 2010 gegründet. Damals noch im Alleingang habe ich die Seite über ein Jahr als One-Man-Show gefeiert. Aber da zwei geile Jungs besser sind als nur einer, kam dann auch schon Frank mit dazu. Heute sind wir... Deutlich mehr.

Bisher immerhin 1 Kommentar. Besser als nichts.

Anmerkung dazu? Schreibe hier einen Kommentar.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Tagesaktuelle Nachrichten zur Flugsimulation findest du derzeit im Flusiboard.
close