Hjertelig velkommen i Godthåb – Herzlich Willkommen in Godthåb! Heute geht es in den hohen Norden, nämlich in die grönländische Hauptstadt Nuuk, deren ursprünglich dänischer Name auf Deutsch „Gute Hoffnung“ bedeutet. FSDG hat sich mit Nuuk nicht nur an einen abgelegenen Flughafen gewagt, sondern gleich noch eine ganze Landschaft neu tapeziert und so für den schmalen Taler einen Volltreffer gelandet. Warum es sich lohnt, in die Kälte zu fliegen? Mehr dazu unter Weiterlesen.
Fakten vorab
Der kleine Flughafen von Nuuk (ICAO: BGGH) liegt an der grönländischen Ostküste in unmittelbarer Nähe zur gleichnamigen 16.000-Seelen-Stadt und hat mit einer nur rund 950m langen Asphaltpiste – man ahnt es schon – wenig internationale Ambitionen. Nichtsdestotrotz wurden im Jahr 2012 ca. 69.000 Fluggäste abgefertigt. Präsent ist vor allem Air Greenland mit zahlreichen nationalen und einigen Verbindungen nach Island. Außerdem unterhält die Fluglinie hier ein größeres Wartungsterminal. Die Szenerie kostet nur 14,50€ und ist mit einem saftigen Downloadvolumen von 3,74GB direkt beim Hersteller zu beziehen. Nach Eingeben der Seriennummer kann man mit einem komfortablen Konfigurator das jahreszeitliche Aussehen des AddOns sowie zahlreiche Features fürs Auge ein- und ausschalten. Ein kleines Manko ist die etwas umständliche Installation, bei der zwei verschiedene Dateien heruntergeladen, in einen gemeinsamen Ordner extrahiert und erst dann installiert werden können. Das ist nicht ungewöhnlich, geht aber sicher auch einfacher.
Die Umgebung
Nuuk liegt an einer felsigen und bergigen Küstenlinie, deren schroffe Schönheit die FSDG wunderbar getroffen hat. Und da ein so winziger Flughafen in der Einöde sehr verloren wirkt, hat man sich entschlossen, die Stadt selbst und eine beachtliche Fläche ringsum mit teilweise fotorealistischen Texturen auszustatten. Bereits beim ersten Flug sticht die Detailverliebtheit ins Auge, es gibt zahlreiche Schiffe, Leuchtfeuer, Kräne, die typisch grönländischen bunten Wohnhäuser, interessante Fabrikgebäude, auf dem Fjord treibende Eisberge und eine fantastische Animation von Nordlichtern.
Diese sind insbesondere in der Dämmerung und in Kombination mit Wetter- und Wolken-AddOns extrem realistisch, d.h. in unterschiedlicher Intensität dargestellt. Ein Fest für den nordverliebten Simmer! Man könnte hier noch viele, weitere Details aufzählen, die man teilweise erst beim xten Rundflug entdeckt. Empfehlung des Autors: Einmal im Sommer zur Mitternachtssonne bei leichter Wolkendecke eine Runde drehen. Die Landschaft ist atemberaubend.
Der Flughafen
Auf dem Flughafen dominieren schöne Asphalttexturen, etwas Verkehr und die sehr gut gelungene Anflugbefeuerung auf der Bahn 23 mit den gewaltigen Lichtmasten. Hier sollte man nicht zu tief reinkommen, denn sonst endet der Final entweder an eben jenen Objekten oder dem schroffen Plateau, auf dem der ganze Platz liegt! Außerdem gibt es mitgelieferte AI-Helikopter und eine Dash8 von Air Greenland, die zwar etwas unbeholfen am Ende der Runway wendet und leider keinerlei Beleuchtung aufweist, dennoch aber etwas „Leben in die Bude“ bringt.
Da es in Grönland häufig einfach nur dunkel ist, ist die Beleuchtung natürlich ein Augenmerk. Hier hat man das nordische Flair – in jedem Raum ein Licht – in Stadt, wie auch am Airport gut umgesetzt. Die Befeuerung ist dezent, das Vorfeld schön ausgeleuchtet und man kann in eine offene Werkhalle sehen. Tagsüber fallen wehende Windsäcke und Fahnen sowie gut dargestellte Zäune auf. Die Gebäude sind allesamt stimmig gestaltet, teilweise mit realistischen Schriftzügen versehen und machen Tags wie Nachts einen guten Eindruck. Auf dem Vorfeld fährt eine Art Gabelstapler herum und einige PKW parken stilecht den Taxistandplatz vor dem „Terminal“ zu. Was will man mehr?
Die Performance
Trotz des dicken Downloads und der sehr guten Texturabdeckung hält sich die Performancebelastung in Grenzen bzw. ist im Prinzip zu vernachlässigen. Die paar Fahrzeuge und Häuser der kleinen Stadt packte das Framerate-Daumenkino-Testsystem locker. Aber das ist ja auch klar, denn viel los ist hier naturgemäß nicht.
Das Fazit
FSDG’s Nuuk und Umgebung ist eine kleine Meisterleistung und sein Geld über die Maßen wert. Wer mal den Airliner satt hat und wem seine Standardszenerie langsam über ist, der sollte der Einladung in den Norden folgen und sich auf eine detailverliebte Entdeckungsreise begeben. Applaus für dieses Wagnis!
Entwickler: | FSDG |
Lizenz: | Payware |
Preis: | 14,50€ (ohne MwSt.) |
Erscheinungsjahr: | 2015 |
FS-Version(en): | FSX, Prepar3D v2 |
Produktseite: | FSDG-Online |
Pro
- sehr gute Landclass und Texturen
- Top Preis/Leistungsverhältnis
- detailverliebte Darstellung von Flughafen und Umgebung
Contra
- etwas umständliche Installation
- (Downloadgröße)
Auszeichnungen
Jens Leuteritz für flusinews.de
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Testsystem
Computer: Desktop-PC
Hersteller: Eigenbau
Betriebssystem: Windows 7 Home Premium, 64bit
verwendete Flusi Version: FSX, SP II
Mainboard: MSI MS-7693
Prozessor: AMD FX(tm)-6300 Six-Core Processor, 3,5 Ghz
Arbeitsspeicher: 8192MB RAM
Grafik: AMD Radeon R9 200 Series
Festplatte (OS): Adata SP900 SATA, 120GB
Festplatte (FSX): WDC WD10 EZEX-00BN5A0 SATA, 1TB
Bisher 2 Kommentare
Es ist ungewohnt eng hier, aber mit der 737-600 NG (short field package) sind mir Flüge mit wenig Sprit und wenigen Paxe, von und nach Keflavik gelungen. Doch die ideale Maschine ist es für diesen interesanten Platz nicht. Selbst die C130 erscheint mir zu groß, obgleich möglich. Dennoch ein wahres Geschen für einen Nordlandfreund!
Ist doch viel spannender, wenn die Finger beim Anflug kribbeln, als den Gleitpfad in München akkurat einzuhalten?! 😉