Vor kurzem veröffentlichte das Entwickler-Team Alabeo die Diamond DA42 für den FSX und Prepar3D (Wir berichteten). Wir haben uns dieses interessante Flugzeug in Rahmen des flusinews.de Add-On Checks einmal näher angeschaut und finden, dass die Umsetzung sehr gut gelungen ist – für einen Hot Tipp hat es jedoch nicht ganz gereicht, auch wenn in Sachen Optik einiges geboten wird. Die Stärken und kleinen Schwächen dieses Add-Ons findet ihr wie immer unter „Weiterlesen“.
Fakten vorab
Der Ende 2011 gegründete Carenado-Ableger Alabeo hat sich dem Ziel verschrieben, Produkte für den Flugsimulator zu entwickeln, welche die Freude, die Herausforderung und besonders den Spaß am Fliegen kombinieren. Unter diesem Motto wurden bereits zahlreiche GA-Flugzeuge veröffentlicht, die Diamond Aircraft DA42 ist allerdings die erste zweimotorige Maschine. Für rund $35 US-Dollar kann das mit Dieselmotoren ausgerüstete Flugzeug im Alabeo-Store als 222MB große Download-Version gekauft werden. Für die Installation müssen eMail-Adresse und Seriennummer eingegeben werden, außerdem ist eine aktive Internetverbindung vonnöten. PDF-Dateien bieten neben Erklärungen bezüglich des G1000-Systems und dem Autopiloten auch diverse Checklisten, ein Handbuch ist allerdings nicht enthalten.
Das Flugzeug
Auch bei Alabeo wird viel Wert auf die Optik gelegt. Das Außenmodell der DA-42 präsentiert sich äußerst detailreich – Schrauben an Cowling und Propellerkopf, Abdeckungen, Antennen, das Fahrwerk, die Triebwerke und vieles mehr wurden akkurat wiedergegeben. Wer das reale Flugzeug kennt, dem wird die Umsetzung definitiv ein dickes Grinsen abverlangen. Die scharfen Texturen geben der Maschine den richtigen Anstrich, vereinzelte Spuren von Schmutz vermitteln ein realistisches Gesamtbild. Überzeugen kann darüber hinaus auch die sehr stimmungsvolle Animation der Propeller sowie – aufgepasst – Wingflex. Das sieht man bei GA-Maschinen im Flugsimulator ziemlich selten, somit hebt sich Alabeo hier zweifelsohne von der Konkurrenz ab.
Nicht weniger aufwendig haben die Designer das virtuelle Cockpit gestaltet. Hervorzuheben sind neben makelloser 3D-Modellierung und erstklassigen Texturen besonders die Reflexionen an der Cockpitscheibe, die stilvolle (aber leider nicht dimmbare) Nachtbeleuchtung, die dreidimensional gestalteten Instrumente sowie der Lederbezug der Sitze. Hier lässt es sich aushalten, nicht zuletzt bei der wirklich guten Sicht nach draußen.
Systeme und Flugdynamiken
Im Mittelpunkt des DA42-Cockpits stehen zweifelsohne die zwei großen Bildschirme des Garmin G1000 Systems. Alabeo hat hier nicht auf die FSX-Standard-Version dieses Glascockpits zurückgegriffen, sondern ein eigenes G1000 entwickelt. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn der Funktionumfang selbstverständlich nicht an das Original herankommt. Darüber hinaus ist die Farbgebung der Anzeigen sehr nah an der Realität, was bei anderen G1000-Nachbildungen nicht immer der Fall ist. Hinzugefügt wurde auch ein Terrain Proximity Warning System, welches potenziell gefährliches Gelände farbig kennzeichnet.
Die Anzeige von Flugverkehr, Windstärke und –richtung, Informationen zu Flugplätzen oder Wegpunkten sowie die Anpassung diverser Anzeigeparameter sind ebenfalls möglich. Sehr praktisch: die Checklisten-Funktion sowie die Möglichkeit, Flugpläne direkt im G1000 zu erstellen. Hervorheben möchte ich auch die System-Status Unterseite, welche zwar keinen praktischen Nutzen hat, das Glascockpit aber durchaus interessanter macht. Schlecht für Online-Piloten: Die Datenbank des G1000 lässt sich leider nicht regelmäßig updaten, es wird auf die FSX-Datenbank zurückgegriffen.
Die Flugdynamiken der Alabeo DA42 sind gut gelungen. Die Leistungsmerkmale stimmen mit dem realen Vorbild mehr oder weniger überein, allerdings sollte man keine Spezialeffekte wie bei anderen Entwicklern erwarten – die Maschine fliegt sich ziemlich unspektakulär und sehr stabil. Etwas mehr Dynamik hätte da auf jeden Fall nicht geschadet. Ob der Flugspaß sonderlich lange anhält, ist deshalb eher fraglich.
Sound und Performance
Da ich selbst bereits die Chance hatte, in einer DA42 Twin Star mitzufliegen, kann ich den Sound als wirklich sehr gut getroffen beschreiben. Nicht nur der Anlassvorgang der Motoren klingt so wie in der Realität. Auch den Warnton beim Zurücknehmen der Leistung im Flug haben die Entwickler exakt nachgebildet. Abgerundet wird das Sound-Paket mit Klicksounds, welche eine wirklich schöne Atmosphäre im Cockpit schaffen.
Trotz des großen Glascockpits hält sich die Alabeo DA42 erstaunlich gut im Performance-Test. In besonders FPS-kritischen Gegenden mag es zwar zu einigen Rucklern kommen, sonst sollten aber nur die wenigsten Nutzer Probleme mit zu wenig Frames haben.
Das Fazit
Mit der DA42 Twin Star liefert Alabeo ein rundum stimmiges Flugzeug ab, welches nicht nur in Sachen Optik überzeugen kann. Auch die Systeme lassen sich durchaus sehen, während die Flugdynamiken eher ein gutes Mittelmaß darstellen. Ich kann dieses Produkt aber definitiv empfehlen – nicht zuletzt, weil die DA42 eine etwas andere Zweimot ist und sich in vielerlei Hinsicht von anderen Modellen abhebt. Ich hatte im Sommer 2014 die Gelegenheit, ein Praktikum bei Diamond Aircraft zu absolvieren und habe die verschiedenen Typen, auch die DA42, näher kennengelernt. Die Außergewöhnlichkeit dieses Flugzeuges konnte Alabeo der Flusi-Umsetzung definitiv mitgeben. In diesem Sinne: Diesel getankt und abgehoben – von uns gibt’s den Freifahrtsschein zum Kauf!
Entwickler: | Alabeo |
Lizenz: | Payware |
Preis: | US$34,99 |
Erscheinungsjahr: | 2015 |
FS-Version(en): | FSX, Prepar3D, Prepar3D v2 |
Produktseite: | Alabeo Shop |
Pro
- sehr akkurates Modell mit vielen Details
- Wingflex
- exzellente Texturen
- gute Systemtiefe
- überzeugender Sound
Contra
- Flugdynamiken könnten dynamischer sein
Auszeichnungen
-keine
Frank Kuhn für flusinews.de
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Testsystem
Computer-Art: Desktop-PC
Hersteller, Produktbezeichnung: HP, Pavillion Slimline
Betriebssystem: Windows Vista Home Premium 64 Bit, Direct X9/X10
verwendete Flusi Version: FSX Gold
Prozessor: Core 2 Duo E7400 2x 2.80GHz
Arbeitsspeicher: 8GB
Grafik: NVidia GeForce GT 220
Festplatte: 640GB SATA 3,0 GB/Sekunde
Weitere HD-Bilder
[tribulant_slideshow gallery_id=“20″]Nachtrag
In einer früheren Version dieses Add-On Checks kritisierten wir die Umsetzung des Bendix-King KFC225 Autopiloten. Bei diesem hatte sich nämlich ein kleiner Fehler eingeschlichen – die Knöpfe verloren mitten im Flug ihre Funktion, sodass das Gerät nicht mehr bedient werden konnte. Dieses Problem wurde nun mit einem Update behoben.
Bisher 3 Kommentare
This looks good – is it compatible with FSX-SE/Windows 8.1?
Hi Ian,
thank you very much for your comment. I’m afraid, but Alabeo stated their aircraft are not compatible with FSX Steam Edition. Information on whether this will change in the future or not weren’t given so this remains unclear.
You may want to try a port-over on your own risk though…
Die DA 42 ist einfach nur mit heißen Nadeln zusammen gestrickt. Das Flugzeug lässt sich im P3D nicht von einer Graspiste starten, in der Aircraft.cfg steht „Single engine“, die Hubraumgröße passt nicht und auch das Verdichtungsverhältnis ist nicht korrekt ganz zu schweigen das dieses Flugzeug dann auch noch mit dem falschen Kraftstoff fliegt. Es sind so viele Fehler darin und von Alabeo gibt es keinen Support. Eine einzige Katastrophe. Das war das letzte Flugzeug das ich bei Alabeo gekauft habe.